Kolumn

Prognosfruit 2021

Die Prognosfruit 2021 fand das zweite Mal als Video-Konferenz und nicht im ursprünglich geplanten Belgrad statt. Erst die kommende Prognosfruit 2022 wird aller Voraussicht nach wieder physisch stattfinden.

Alle Daten und Informationen sind auch bei einer Videokonferenz zu übermitteln. Im Zuge der Chat-Möglichkeiten können auch Fragen an die Vortragenden gerichtet werden.

Es ist aber doch so, dass ein „Feeling“, das es bei einer physischen Konferenz gibt, nicht entsteht.

Es gibt keinen Small Talk mit einem direkten Mitbewerber oder einem langjährigen Kollegen in den Pausen zwischen den Vorträgen oder bei den jeweiligen Empfängen im Rahmen des Kongresses.

Informationen aus dem Small Talk

Man nimmt nicht in dem Umfang die Botschaften zwischen den Zeilen mit auf. Auch nicht jene Erfahrungen und die eine oder andere Problematik, die vielleicht im letzten Jahr bei der Lagerung oder Sortierung  von Früchten aufgetaucht ist.

Auch tauscht man nicht die neuen Erfahrungen aus, die es im Verpackungs- und Frachtbereich gegeben hat. Vielleicht könnte man bei einem direkten Treffen den einen oder anderen Lösungsansatz, den ein Kollege bei Problemen gefunden hat, erörtern.

Was in der Videokonferenz gut drüber gekommen ist und verständlich dargestellt werden konnte, ist die Interpretation der zu erwartenden Mengen.

Zu erwartende Mengen

Die zu erwartende Apfel-Ernte in der EU-27 wird auf 11,73 Mio Tonnen geschätzt. Dies ist um 10% mehr als im letzten Jahr, aber nur um 1% mehr als der Durchschnitt der letzten 3 Jahre.

Der Referent Schwartau hat aber auch dargestellt, dass von den 11,73 Mio Tonnen erwarteter Gesamt-Apfelernte etwa 7,3 Mio Tonnen für den Frischmarkt geeignet sind, 4,43 Mio Tonnen sind Industrieobst.

Gegenüber dem Vorjahr gibt es bei der Frischmarktware eine Steigerung von 0,3 Mio Tonnen.

Der Bioanteil an der gesamten Apfelproduktion liegt in der EU-27 bei etwa 5%.  Bei Bio gibt es drei verschiedene Kategorien an Industrieobst: Saftware, Schäl- und Püreeware.

Die Birnenernte der EU-27 ist frostbedingt die Schwächste der letzten 10 Jahre.

Die Preiserwartungen bei Industrieobst werden höher eingeschätzt wie im Vorjahr.  Die Tanklager sind nicht voll und die Veränderung bei den Transportkosten verändert auch das Marktgefüge.

Alles zusammen ergibt einige Herausforderungen im Bereich der Vermarktung für 2021/22.


Fritz Prem