Kolumn

Alles wird teurer

Es ist schon beinahe tägliche Realität, dass alle Produkte teurer werden. Jene Verkäufer, die keine Preissteigerungen zu ihren Kunden bringen, die werden argwöhnisch beobachtet. Irgend etwas kann mit denen doch nicht stimmen, wenn alles andere teurer wird.

Die Teuerungen durch die Kriegshandlungen in der Ukraine und Auswirkungen von weltweiten Corona-Maßnahmen bringen folgenschwere Auswirkungen in unsere global agierende Handelslandschaft.

Die Energiepreise sind extrem stark gestiegen, haben sich teilweise vervielfacht. Im Sog dieser Steigerungen hat sich beinahe alles verteuert, was irgend wie von Gas, Erdöl, Strom oder Wärme abhängig ist.

Die öffentliche Hand

Die öffentliche Hand hat relativ viel Geld für Kompensationsmaßnahmen bei Corona-Einschränkungen aus geschüttet und steht damit seit kurzem ordentlich in der Kreide.

Als Folgewirkung der Teuerungen und der Inflation ist es logisch, dass die Lohnabschlüsse bei den Kollektivvertragsverhandlungen dementsprechend hoch sein werden, damit den Arbeitnehmern die Teuerungen abgegolten sind.

Somit erhält der Staat mehr Umsatzsteuer von den höheren Preisen und mehr Einkommenssteuern von den höheren Einkommen. Zusätzlich ist es so, dass der Staat durch die Steuerprogression von den höheren Einkommen eine „Zusatz-Spende“ von den Arbeitnehmern erhält.

Weiters ist die öffentliche Hand bei wichtigen Energieversorgern als Eigentümer beteiligt. Diese Branche hat es verstanden, sich durch die die Krisensituation auf Kosten ihrer Kunden ihre Bilanzen her zu richten.

Teuerungen bei Obst und Gemüse

Obst und Gemüse wird für den Konsumenten auch teurer. Es wäre nicht normal, wenn es nicht so wäre. Wenn wir uns aber die Weiterverteilung des an der Registrierkasse erzielten Preises innerhalb der Wertschöpfungskette ansehen, dann gibt es auch eine interessante Entwicklung. Der LEH und Diskont haben ihre Marge im Vergleich zum Vorjahr kontinuierlich vergrößert ohne dass man es richtig registriert hat. Eben sehr professionell agiert.

Der Handel dazwischen hat seine Mehrkosten bei Verpackung, Transport, Energie und Personal im Wesentlichen in der Kalkulation unter gebracht.

Die Produzenten von Obst und Gemüse haben in den meisten Fällen das Verhandeln über die Konsumentenpreise der Ebene Zwischenhandel und LEH bzw Diskont überlassen. Wenn man nicht selbst am Verhandlungstisch sitzt, dann darf man sich nicht wundern, wenn seine eigenen Kostensteigerungen erst in zweiter Kategorie einen Niederschlag im Verkaufspreis finden.


Fritz Prem