Kolumn

Ein gutes Neues Jahr

Am Kalender sehen wir: das alte Jahr ist abgeschlossen, das neue Jahr hat begonnen. Trotzdem sind die Grundspielregeln des Frischemarktes dieselben geblieben.

Der Jahreswechsel ist aber immer ein markanter Zeitpunkt im Jahr, zurück zu blicken und die geleistete Arbeit nochmals als Ganzes zu beurteilen. Daraus sind Schlüsse zu ziehen und für das neue Jahr Projekte, Veränderungen oder Nachjustierungen in der Arbeit aus zu formulieren und auch in Angriff zu nehmen.

So weit so gut, das weiß fast jeder. Eine Grundspielregel in unserem täglichen Geschäft möchte ich aber zu Jahresbeginn trotzdem vor den Vorhang holen.

Wir leben mit unserem Frischehandel tagtäglich eingebettet in unsere Wertschöpfungskette vom Erzeuger bis zum Konsumenten. Es sitzt in dieser Wertschöpfungskette niemand irgendwo hoch oben drüber und ordnet an, was „faire“ oder „notwendige“ Erlöse für die jeweilige Wertschöpfungsstufe sind.

Vielmehr ist es so, dass sich innerhalb der Wertschöpfungskette Macht und Einfluss im Laufe der Zeit entwickeln und verändern. Die eine Stufe reicht Entscheidungskompetenz - und somit Macht - an die nächste Stufe weiter, da sie selbst zu wenig Kompetenz oder Mut dazu hat.

Oder es ist so, dass eine Stufe in der Wertschöpfungskette bewusst Entscheidungskompetenz an sich zieht, da der vorgelagerte oder nachfolgende Bereich ganz einfach im Bereich der Entscheidungskompetenz „schwächelt“.

Damit haben wir die Verteilung der Machtverhältnisse in der Wertschöpfungskette gemeinsam entwickelt und sie ist eben so, wie sie ist. Wenn ein oder mehrere Glieder in der Kette ihre Macht kontinuierlich beim Anderen abgegeben haben, dann hilft auch kein Ruf nach der hohen Politik, endlich „die unlauteren Bedingungen“ ab zu stellen.

Tatsache ist, dass derjenige, der die Wertschöpfungskette steuert, auch die Gesamtmarge innerhalb der Mitglieder aufteilt. Diese Tatsache wollen so manche aber nicht wahr haben, da sie viel zu beschäftigt sind mit ihrem Alltagskram.

Ich freue mich schon drauf, ihnen hier in dieser Kolumne weiterhin über die eine oder andere Entwicklung im Frischebereich berichten zu können, wo einzelne Personen oder gut eingespielte Teams Erfolgsgeschichten schreiben oder aber auch Fehlentscheidungen getroffen haben mit möglicherweise fatalen Auswirkungen.

Ich wünsche ihnen einen guten Start ins neue Jahr mit reichlicher Gesundheit und viel Erfolg!

Fritz Prem