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Übersee Bio-Äpfel03. Juli 2019

Als ein Schuss ins Knie der Importeure könnte heuer die Saison mit Bio-Äpfeln aus Übersee werden. Trotz einer sehr großen europäischen Ernte wurden um den Jahreswechsel größere Mengen  Bio-Äpfel vor allem in Süd-Amerika geordert.

Allein die Frage, was an Bio-Äpfeln von der Emotion her noch Bio ist, die um die halbe Welt transportiert werden, ist eine andere Geschichte.

Diese Aktion verursacht auf mehren Ebenen Spannungen. Auf der einen Seite sind südamerikanische Produzenten gezwungen, Ware nach Europa zu verbringen, da sie sich in den letzten Jahren auf den europäischen Markt fokussiert haben und Nord-Amerika und Südost-Asien ein wenig vernachlässigt haben. So ist es passiert, dass in dieser Saison mehrere Lieferungen mit „Preis frei bleibend“ los gesendet wurden und nun irgendwo in Europa lagern.

Damit ist das nächste Problem aufgemacht.Wenn aus dieser Situation heraus die Preise für Übersee-Bioäpfel günstiger werden wie für europäische Ware, so wird das Produkt für den LEH weniger interessant, da alle Zugang zu diesem Preis haben. Er kann bei einem billigeren Produkt nicht so viel Umsatz machen und verdient dabei eine geringere Marge.

Alternativfrüchte wie Sommerobst und Beeren bringen damit pro Laufmeter Regal eine bessere Marge wie Übersee-Bioäpfel. Das wirkt sich auf den Mengenumsatz negativ aus. Obendrein wird sich der eine oder andere LEH eine Diskussion mit Bio-Konsumenten einfahren, ob eine derartige Warenbeschaffung im Sinne von Bio ist.

Die Lagerstände bei europäischen Bioäpfeln sind derzeit hoch. Man geht aber davon aus, dass auf Grund der relativ guten Haltbarkeit und einer funktionierenden Partnerschaft mit dem europäischen LEH Bioäpfel bis zum Anschluss an die neue Saison verfügbar sein werden. Ebenfalls gehen Experten davon aus, dass bis Saisonende der größte Teil der europäischen Bioäpfel in den Handel gekommen sein wird.

Analysten gehen davon aus, dass die Situation bei Überseeware etwas anders gelagert sein wird. Es lagern für die derzeitige Situation doch überreichlich Bio-Äpfel aus der Südheimsphäre. Von der Drehung im Geschäft sind diese Destinationen dem einheimischen Angebot absolut nicht überlegen.  Der Mengenabfluss ist langsamer.

Es wird daher an den Importeuren liegen, ob sie bis in den November hinein Übersee-Braeburn anbieten werden oder ob sie sich rechtzeitig ein Herz nehmen und gewisse Chargen ganz einfach abschreiben.

Fritz Prem

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