Wittenberg Gemüse / Elite Frische Service GmbH

Aktionen im LEH – Fluch oder Segen03. Dezember 2025

Wir können gerade über die Fachmedien verfolgen, wie sich die ganz großen Schokoladenhersteller in ihren massiven Preissteigerungen in Richtung Konsumenten verheddern. Die Umsätze sind zwar gleich geblieben, aber es gab massive Mengenrückgänge. Die Talfahrt bei den Mengen ist noch nicht zu Ende.

Wie reagieren diese Lebensmittelhersteller auf den Absturz ihrer Produkte?

Zuerst haben sie mit den steigenden Rohstoffpreisen die Preise für das fertige Produkt massiv erhöht, um die bisher nicht untergebrachten Kosten „in einem Aufwaschen“ mit unter zu bekommen. Dabei haben sie anscheinend den Bogen überspannt.

Jetzt starteten Preis-Aktionen in fast allen Geschäften, um die Umsätze an zu kurbeln. Wie wir von den professionellen Marktbeobachtern erfahren, zu spät und zu kleinlich. Die nächste Aktionswelle ist bereits auf Schiene und wird viel Geld kosten.

Schokoladenhersteller haben sich in Sicherheit gewogen, da sie anscheinend davon ausgegangen sind, dass ihre Kunden sowieso „süchtig“ nach Schokolade sind und dafür jeden Preis zahlen. Erste Prognosen deuten trotzdem auf einen Konsumenten-Wechsel von Schokolade zu Nougat hin. Das Match lautet anscheinend Milka gegen Nutella.

Aktionen sind grundsätzlich ein Werkzeug des Handels

Aktionen sind auch im Obst- und Gemüsehandel ein bewährtes Instrument im Verkauf. Hier scheidet sich aber die Spreu vom Weizen. Der wirkliche Profi kann dieses Instrument nutzen, um Kunden auf sein Produkt besser aufmerksam zu machen, steigert damit seinen Marktanteil und längerfristig damit auch seine Netto-Ertragsspanne.

Die „Möchtegern-Profis“ machen dann Aktionen, wenn der Mitbewerb auch welche macht. Bezahlt wird in solchen Fällen die Aktion sowieso von den Erzeugern. Damit braucht er nicht weiter darüber nachdenken, wie viel Geld er dabei in den Sand setzt.

Der wirkliche Profi zahlt einen mehr oder weniger großen Anteil der Aktion aus seinem eigenen Budget. Er muss daher bis ins Detail darüber nachdenken, wann er eine Aktion macht, in welcher Höhe die Aktion angesetzt ist und vor allem wie er die Vorarbeit (Wochen vorher bei diesem Artikel eine Preiserhöhung) und auch die Nacharbeit (Anführen in Flugblättern trotz Normalpreis zur Erinnerung).

Wer auf diesem Aktions-Klavier sinngemäß Beethovens „Für Elise“ spielen kann, der wird mit diesem Werkzeug der strategischen Aktionen seinen Erfolg vergrößern. Wer nur „Alle meine Entlein“ auf diesem Aktions-Klavier klimpern kann, wird wahrscheinlich gar nicht realisieren, wie viel Geld er verschleudert hat.


Fritz Prem

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