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Hagelschäden25. Juni 2019

Die Sommergewitter und somit die Hagelzeit sind wieder da. In den letzten zwei Wochen gab es vermehrt Berichte, dass in Europa so manche Regionen von Hagelschlägen betroffen sind.

Die Bauern mühen sich über die ganze Saison im Freiland ab und möglicherweise ist kurz vor der Ernte alles kaputt.

Es kann hier innerhalb weniger Minuten die Existenz eines Bauern durch einen Hagelschlag gefährdet sein.

Die öffentliche Hand und die Agrarpolitik haben versucht, dieses Risiko für den Bauern ein wenig ab zu federn. Es gibt je nach Region unterschiedlich Mehrgefahren-Versicherungen oder Elementarversicherungen, die das Hagelrisiko abdecken. Die Kosten für die Prämie wird subventioniert.

Trotz allem bleibt für den Bauern eine Rest-Summe zur Abdeckung des Hagelrisikos. Durch das Bonus-Malus-System im Schadensverlauf werden bei mehrmaligem Hagel die Kosten ordentlich höher. Trotzdem ist es eine gute Sicherheit.

In der ganzen Diskussion um die Hagelversicherung bleibt ein Punkt meist außer Acht: der Markt.

Der Markt hat nicht viel davon, wenn eine kaputte Ernte auf den Feldern bleibt. Der Markt lebt von einer regelmäßigen Versorgung mit möglichst gleichbleibender Qualität. Die Akteure am Markt haben wenig davon, wenn an die Produzenten eine Schadensabgeltung ausbezahlt wird. Ebenso hat  die Handelsebene nur zum Teil einen Nutzen, wenn sie bei einer Elementarversicherung ihren eigen Schaden durch Ausfall des Handelsgutes versichert. Sie alle haben ein Problem: es fehlt die Ware!

Ein aktiver Hagelschutz bei einer Dauerkultur ist ein richtig gebautes Hagelschutznetz. Es muss von der Statik her kompakt ausgeführt sein und hat daher auch seinen Preis.

Es bringt wenig, von der Kostenseite und den Wahrscheinlichkeiten eines Schadenseintrittes eine etwaige Wirtschaftlichkeit hoch zu rechnen.

Fakt ist: bei einem Hagelschlag gibt es ohne Schutznetz keine Ware, kein Produkt zur Vermarktung.

Einzelne Regionen in Europa haben bei ihren Anlagen einen Bedeckungsgrad von über 90%. Andere Regionen liegen noch deutlich unter 50%.

Es gibt nichts Schlimmeres für einen Verkäufer, wie zu wenig und zu unregelmäßig Ware für den Verkauf zur Verfügung zu haben.

Die Diskussion in der Produktion kann nicht lauten, ob ein Hagelnetz gebaut wird oder nicht. Die einzige Frage kann sein: bis wann ist es möglich ein Schutznetz zu bauen.

Fritz Prem

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