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Förderungen und die Neidgesellschaft15. Mai 2025

Agrarförderungen sind immer ein ein Thema in der Gesellschaft. Besonders jetzt, wo Staatshaushalte sparen müssen.

Grundsätzlich sind Förderungen aus öffentlichen Mitteln ein Ansporn, um materielle oder immaterielle Investitionen an zu stoßen.

Agrarförderungen waren das erste Förderungsinstrument in der EU, das gemeinschaftlich über GAP (gemeinsame Agrarpolitik) geregelt wurde. Daher war bis vor einigen Jahren der Hauptkritikpunkt, dass 50% vom EU-Haushalt in den Agrarsektor gingen. Mittlerweile ist es deutlich weniger, da ein größerer Teil in die allgemeine ländliche Entwicklung geht.

Wenn man alle allgemeinen Förderungen in der gesamten EU zusammenrechnet (EU, national und regional), dann macht die gesamten Agrarförderung etwas über 2% aus – weniger als zum Beispiel die Investitionen in die Verteidigung.

Die Agrarförderungen in der EU hatten drei Ziele:

Die europäische Bevölkerung mit ausreichend, guten und preiswerten Lebensmitteln zu versorgen.

Die Förderungsziele wurden voll erreicht. Es kann also bisher nicht so viel an der EU-Förderpolitik falsch gewesen sein.

Es gibt in der EU bei fast allen Lebensmitteln eine mehr als ausreichende Versorgung.

Die Qualitätsstandards bei Lebensmitteln sind in der EU so hoch wie kaum anderswo in der Welt.

Die Preise für Konsumenten sind so tief wie nie zuvor. Ein Haushalt gibt anteilig deutlich weniger für Lebensmittel aus wie noch vor zehn oder zwanzig Jahren.

Trotzdem ist die Neidgesellschaft groß und die Bauern sind in den Augen so mancher die großen Abkassierer. Die Transparenzdatenbank liefert die Argumente. Wenn man aber die genaueren Abläufe dahinter sieht, so muss man anerkennen, dass für den Erhalt der Förderungen auch Leistungen dahinter stehen.

Die größte Leistung für die Konsumenten war und ist, dass sie ausreichend gute und preiswerte Lebensmittel zur Verfügung haben. Andernfalls könnten sich die Versorgungssicherheit, die Qualität und längerfristig auch der Preis verändern. Das geht nicht von heute auf morgen. Es geht aber genau so sicher, wie es bisher in die andere Richtung ging.

Generell ist es so, dass die Agrarförderung Wirkung gezeigt hat.

Auch wen es nicht unbedingt zur Freude der Bauern ist, wenn sie sich in einem erhöhten Leistungsdruck wiederfinden. Eine Folge daraus ist auch, dass Bauern auf die Konzentration des Lebensmittelhandels meist keine Antwort finden und sie in diesem Leistungsdruck den einen oder anderen Euro ihrer Marge bei den Kunden abliefern.


Fritz Prem

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