BMLEH: Lebensmittelabfälle gemeinsam reduzieren – Abschluss und Bilanz der Dialogreihe
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen zu reduzieren. Im Rahmen der achtteiligen Dialogreihe"Gemeinsam gegen Lebensmittelabfälle – Dialog für eine neue Wertschöpfungskette" haben sich in den vergangenen neun Monaten Akteure aus allen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft sowie aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung über effiziente Lösungswege ausgetauscht.
Neue Kompetenzstelle setzt sektorenübergreifenden Austausch mit der Wirtschaft fort. (Bildquelle: Pixabay)
Bundesminister Alois Rainer eröffnete die Abschlussveranstaltung letzte Woche in Berlin mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) organisierte Dialog wird künftig von der Kompetenzstelle zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und -verlusten (KLAV) fortgesetzt.
Dazu sagt Bundesminister Alois Rainer: "Nach wie vor landen viel zu viele Lebensmittel im Müll – allein in Deutschland sind es jedes Jahr fast 11 Millionen Tonnen. Nur gemeinsam können wir es schaffen, diese immense Verschwendung wertvoller Ressourcen zu reduzieren. Ich danke daher allen, die sich mit ihren Vorschlägen bei unserer Dialogreihe eingebracht haben. Wir brauchen engagierte Unternehmen, zivilgesellschaftliche Akteure und auch Verbraucherinnen und Verbraucher, hier sind wir alle gefragt.“
Besonderes Potenzial, um Lebensmittelabfälle sektorenübergreifend weiter zu reduzieren, sehen die Teilnehmenden der Dialogreihe zum Beispiel in Erleichterungen bei der Lebensmittelweitergabe und -spende sowie einer besseren Verbraucheraufklärung zum Wert von Lebensmitteln.
Auch mehr Flexibilität bei der Warenannahme wird seitens der beteiligten Wirtschaftspartner als zielführend angesehen. Die Dialogreihe hat dem BMLEH und der KLAV wertvolle Impulse und Anknüpfungspunkte für die weitere Arbeit und den Austausch mit den Akteuren der Lebensmittelversorgungskette geliefert.
Sie ist Teil der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. In diesem Rahmen wird zukünftig wieder ein jährliches, sektorenübergreifendes Vernetzungstreffen geplant. Zudem wird der laufende Dialog mit Akteuren aus der Wirtschaft von der KLAV fortgeführt.
Hintergrund:
Jüngsten Zahlen zufolge fielen 2022 in Deutschland knapp 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an. Dazu zählen auch vermeidbare Abfälle wie zum Beispiel übrig gebliebene Speisereste und nicht verkaufte Lebensmittel, aber auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen.
Hinzu kommen weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette. Die Primärproduktion hat an der Gesamtabfallmenge einen Anteil von 2 Prozent (0,2 Mio. Tonnen).
Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln in Handwerk und Industrie fallen 15 Prozent (1,6 Mio. Tonnen) an, im Handel entstehen 7 Prozent (0,8 Mio. Tonnen) der Lebensmittelabfälle, bei der Außer-Haus-Verpflegung fallen 18 Prozent (2 Mio. Tonnen) an.
Der Großteil der Lebensmittelabfälle entsteht mit 58 Prozent (6,3 Mio. Tonnen) in privaten Haushalten.
Quelle: BMLEH
Veröffentlichungsdatum: 23.09.2025