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Offizieller Start der baden-württembergischen Erdbeersaison 2020

22. April 2020

Der offizielle Start der Erdbeersaison 2020 wurde von der baden-württembergischen Erdbeerkönigin Anne Obrecht im Erzeugerbetrieb von Franz-Xaver Distelzweig in Nußbach am 20. April begleitet. Eine erste Erdbeer-Anlieferung erfolgte am Obstgroßmarkt Mittelbaden bereits am 7. April 2020. Dies ist somit der früheste Saisonstart seit Beginn der Erdbeerproduktion im Folientunnel in Mittelbaden.

Foto © suwa wortwahl
Die Erdbeerernte im Land wurde durch die baden-württembergische Erdbeerkönigin Anne Obrecht vollzogen. Begleitet wurde sie auf dem Obsthof Distelzweig vom Oberbürgermeister der Stadt Oberkirch, Matthias Braun und Inhaber Franz Distelzweig (links). Foto © suwa wortwahl
 
Aktuell wird Ware vor allem im geschützten Folientunnel geerntet. Doch am Samstag wurden die ersten Freilanderdbeeren aus verfrühter Kultur - Abdeckung mit Folie und Vlies - angeliefert, auch so früh wie nie bisher. „Die Haupternte im Freiland wird um den 15. Mai erwartet und bis in die erste Juniwoche hineinreichen“, erläuterte der Geschäftsführende Vorstand Marcelino Expósito.
 
Aufgrund der klimatisch begünstigten Region und spezieller Anbautechniken zur Ernteverfrühung, gehören die badischen-württembergischen Erdbeererzeuger zu den frühesten in Deutschland. Eine frühzeitige Entwicklung der Pflanzen und Blüten bedeutet aber auch immer wieder eine größere Gefahr durch Frostereignisse. Auch dieses Jahr hat wieder deutlich unterstrichen, dass Anbaurisiko und die Anforderungen an die Produktion aufgrund des Klimawandels weiter zunehmen. Arbeitsaufwand und Investitionsvolumen in den geschützten Anbau steigen stetig, hieß es seitens des Obstgroßmarktes.

In der Saison 2020 bereitete insbesondere der Wintereinbruch zwischen dem 22. März und 6. April mit lang andauerndem eisigem Ostwind und Temperaturen mit bis minus sieben Grad den Erzeugern schlaflose Nächte. In zehn Nächten mussten die Erdbeerbestände durch Abdeckung mit Vlies und Folie oder durch Frostberegnung geschützt werden. So konnte in erster Linie in den Erdbeertunneln Schäden verhindert werden, was die klimatisch bedingte Notwendigkeit des geschützten Anbaus auch in dieser Saison deutlich unterstreicht. In den geschützten Freilandbeständen wurden bereits offene Blüten der Frühsorten teilweise geschädigt, der Schaden wird aktuell aber als begrenzt bewertet.
 
Die größte Herausforderung in 2020 stellt für die Erdbeerbetriebe die schwierige Situation der Verfügbarkeit von osteuropäischen Saisonarbeitskräften aufgrund der Corona-Pandemie dar. In den letzten zwei Wochen wurden fast täglich die Einreiseregularien für Saisonarbeitskräfte aus Deutschland geändert. Vom Einreisestopp auf dem Landweg, über länderspezifische Ausreisebeschränkungen bis zum vollumfassenden Einreisestopp reichte der Spannungsbogen.
 
Aufgrund des verhängten Einreisestopps und der Gefahr eines enormen Ernteverlustes wurden Plattformen zur Gewinnung regionaler Erntehelfer, wie zum Beispiel „daslandhilft“ oder genossenschaftseigene Initiativen wie  „ERNTERETTERortenau“  ins Leben gerufen. In der Zwischenzeit sind bei den Erdbeerbetrieben in Tunneln bereits regionale Erntehelfer im Einsatz
 
Die baden-württembergischen Erzeugerorganisationen erwarten trotz leichter Frostschäden mit 11.000 Tonnen eine gute Ernte mit guter Qualität. Der Obstgroßmarkt Mittelbaden rechnet mit rund 4.000 Tonnen Erdbeeren.

Quelle: Stadt Oberkirch

Veröffentlichungsdatum: 22.04.2020

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