Kartoffelmarkt in der Krise
Ungebremstes Anbauwachstum und gut durchschnittliche Erträge führten zu einer enormen Überproduktion. Woher kommt eine beispiellose Fehlleitung und kommt der Markt bis 2026 wieder aus der Krise?
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Eine völlig fehlgeleitete Entwicklung des Kartoffelanbaus in Deutschland aber auch in Westeuropa mündete in diesem Sommer für viele Erzeuger in einem Preisdesaster.
Derzeit kann verbreitet weder mit den Preisen für Speisekartoffeln und erst recht nicht mit den extrem niedrigen Preisen für vertragsfreien Pommes frites- oder anderen Rohstoff für Kartoffelprodukte ein kostendeckender Erlös eingefahren werden.
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Auf Deutschlands Kartoffeläckern ist dieses Jahr mit noch vorläufigen 13,3 Mio. t eine Rekordernte herangewachsen. Das war schon länger absehbar, nur größere Ertragsdepressionen wegen Dürre, Hitze oder Überschwemmungen hätten da einen Unterschied machen können.
Allerdings waren viele Marktbeteiligte bis Anfang 2025 noch in dem Irrglauben, dass der Markt vor allem mit Investitionen in den Kapazitätsausbau bei den Pommes frites-Fabriken, auch viel mehr Kartoffeln benötigt.
Das hat dieses Jahr sogar Erzeuger auf den Plan gerufen, die bisher oder schon sehr lange keine Kartoffeln angebaut hatten. Alternative Feldfrüchte versprachen zudem auch keine guten Erlöse.
Die Ausgangslage für die Kartoffelvermarktung im Wirtschaftsjahr 2025/26 ist denkbar schlecht. Viele Landwirte lagern aktuell mit der Ungewissheit ein, ob sich ihr Engagement für den langfristigen Erhalt der produzierten guten Qualitäten überhaupt lohnt.
Quelle en Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 25.09.2025)
Veröffentlichungsdatum: 26.09.2025