Belgien: Wirtschaftssanktionen gegen Israel – Was bedeutet das für den Lebensmittelsektor?
Europa hat beschlossen, Wirtschaftsmaßnahmen gegen Israel zu ergreifen. Die wichtigste Maßnahme ist die Aussetzung günstiger Einfuhrzölle auf bestimmte israelische Produkte. Dies betrifft Waren im Gesamtwert von 5,8 Milliarden EUR, vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Obst und Gemüse, so berichtet Vilt.be.
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Es scheint jedoch, dass diese Maßnahme Israel deutlich härter treffen wird als die EU. Besonders betroffen sind landwirtschaftliche Güter, obwohl der belgische Handel mit Agrar- und Gartenprodukten mit Israel sehr gering ist.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hatte in ihrer Rede zur Lage der Union bereits Maßnahmen angekündigt.
Die Kommission schlägt vor, bestimmte Teile des Assoziierungsabkommens mit Israel auszusetzen. Die derzeit günstigen Einfuhrzölle für Israel werden zudem auf das Niveau der Standardzölle für Länder angehoben, die kein Handelsabkommen mit der EU haben. Dies betrifft vor allem landwirtschaftliche Produkte, die 37 % der gesamten israelischen Exporte in die EU ausmachen.
Das ist ein zweischneidiges Schwert, aber Israel spürt es besonders Einfuhrzölle sind eine Steuer, die europäische Importeure auf bestimmte israelische Produkte zahlen müssen.
Einerseits zahlen europäische Verbraucher mehr für israelische Produkte, andererseits suchen Verbraucher und Importeure nach günstigeren Alternativen, was den israelischen Exporten schadet.
Zölle sind normalerweise ein zweischneidiges Schwert, aber in diesem Fall wird Israel am stärksten betroffen sein. Dessen ist sich die EU bewusst.
32 % aller israelischen Exporte sind für die EU bestimmt. Betrachtet man nur Agrar- und Gartenbauprodukte, liegt diese Zahl laut des Flämischen Zentrums für Agrar-Marketing (VLAM) bei fast 50 %. Darüber hinaus importiert Israel etwa 35 % seiner Agrar- und Gartenbauprodukte aus Europa. Israel könnte die Auswirkungen der europäischen Sanktionen also durchaus zu spüren bekommen.
Vernachlässigbarer Exportmarkt für Belgien
Umgekehrt ist Israel für die EU ein kleiner Markt. Nur 0,8 % der europäischen Exporte gehen dorthin. Betrachtet man belgische Agrarprodukte, sind die Zahlen noch geringer.
Israel hat einen Anteil von lediglich 0,4 % an den belgischen Exporten von Agrar- und Gartenbauprodukten und 0,1 % an den belgischen Importen dieser Produkte.
Bei agrarindustriellen Gütern wie Düngemitteln ist Israels Bedeutung sowohl im belgischen als auch im europäischen Handel sehr gering. Der europäische Absatzmarkt ist für Israel wichtiger.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 23.09.2025