BASF-Gruppe Q2 2025: Umsatz mit leichtem Mengenwachstum nahezu auf Vorjahresniveau
BASF erzielte im zweiten Quartal 2025 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von rund 1,8 Milliarden Euro. „Das Segment Agricultural Solutions steigerte das Ergebnis deutlich und verzeichnete ein bemerkenswertes Mengenwachstum von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Kamieth bei der Vorstellung der Quartalszahlen gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann.
Die Segmente Surface Technologies und Nutrition & Care erzielten leicht höhere Ergebnisse. Der Umsatz der BASF-Gruppe lag im zweiten Quartal 2025 mit 15,8 Milliarden Euro um 342 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Negative Währungseffekte sowie gesunkene Preise waren hierfür ausschlaggebend. Der Preisrückgang wurde vor allem von dem Segment Chemicals getrieben, während Surface Technologies und Nutrition & Care ihre Preise verbesserten. Eine positive Mengenentwicklung bei Agricultural Solutions, Surface Technologies und Materials konnte den Umsatzrückgang teilweise ausgleichen.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 185 Millionen Euro auf 1,8 Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür war der deutliche Ergebnisrückgang von Chemicals, hauptsächlich infolge gesunkener Margen. Industrial Solutions und Materials verzeichneten ebenfalls einen Ergebnisrückgang.
Dagegen konnten vor allem Agricultural Solutions, aber auch Surface Technologies das Ergebnis steigern. Auch das Segment Nutrition & Care verbesserte das Ergebnis. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Sonstige sank deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen belief sich auf 11,2 Prozent nach 12,1 Prozent im Vorjahresquartal.
Das EBITDA betrug 1,5 Milliarden Euro nach 1,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im EBITDA fielen im zweiten Quartal 2025 Sondereinflüsse in Höhe von minus 297 Millionen Euro an. Sonderaufwendungen ergaben sich vor allem aus Strukturmaßnahmen im Zusammenhang mit Kosteneinsparprogrammen.
Das EBIT lag mit 494 Millionen Euro um 22 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Der Rückgang des Beteiligungsergebnisses um 112 Millionen Euro war maßgeblich bedingt durch negative Ergebnisbeiträge von Wintershall Dea GmbH sowie von Harbour Energy plc. Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 52 Millionen Euro auf minus 106 Millionen Euro.
Somit belief sich das Ergebnis vor Ertragsteuern auf 316 Millionen Euro, 82 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen lag bei 79 Millionen Euro, nach 430 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Cashflow-Entwicklung im zweiten Quartal 2025
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im zweiten Quartal 1,6 Milliarden Euro und lag damit um 365 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals. Maßgeblich für den Rückgang war die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verbesserte sich mit minus 1,1 Milliarden Euro um 1,0 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal, insbesondere aufgrund geringerer Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die mit 1,1 Milliarden Euro um 428 Millionen Euro niedriger ausfielen als im Vorjahresquartal.
„Den Investitionshöhepunkt für unseren Verbundstandort in Südchina haben wir nun überschritten; entsprechend wird sich unsere Cash-Performance verbessern“, so Elvermann.
Der Free Cashflow, der sich aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit abzüglich der Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen ergibt, lag im zweiten Quartal 2025 bei 533 Millionen Euro und steigerte sich damit um 62 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Geschäftsentwicklung der BASF-Gruppe im ersten Halbjahr 2025
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 sank der Umsatz der BASF-Gruppe im ersten Halbjahr 2025 um 493 Millionen Euro auf 33,2 Milliarden Euro. Der Umsatzrückgang wurde durch eine negative Preisentwicklung in vier von sechs Segmenten verursacht, insbesondere bei Chemicals.
Nutrition & Care und Surface Technologies verzeichneten einen Anstieg der Preise. Die Währungen entwickelten sich in allen Segmenten negativ. Die Mengen stiegen vor allem in den Segmenten Surface Technologies und Agricultural Solutions.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe nahm im ersten Halbjahr 2025 um 272 Millionen Euro ab und betrug 4,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür war vor allem das Ergebnis von Chemicals. Das EBITDA erreichte 3,7 Milliarden Euro, nach 4,2 Milliarden Euro in der Vorjahresperiode.
Das EBIT lag mit 1,7 Milliarden Euro um 515 Millionen Euro unter dem Wert der Vorjahresperiode. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 887 Millionen Euro, nach 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Cashflow-Entwicklung im ersten Halbjahr 2025
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im ersten Halbjahr 603 Millionen Euro und lag damit um 834 Millionen Euro unter dem Wert der Vorjahresperiode. Die Nettoauszahlungen im Cashflow aus Investitionstätigkeit reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 1,2 Milliarden Euro auf minus 1,8 Milliarden Euro.
Hierzu trugen insbesondere um 554 Millionen Euro geringere Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen vor allem im Zusammenhang mit dem Aufbau des Verbundstandorts in Zhanjiang/China bei. Der Free Cashflow lag im ersten Halbjahr 2025 bei minus 1,3 Milliarden Euro, nach minus 986 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Ausblick 2025 für die BASF-Gruppe
Aufgrund der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten passt BASF ihre Annahmen für das Gesamtjahr 2025 an. Das globale Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2025 nach aktuellen Schätzungen weniger wachsen als bisher angenommen.
In der zweiten Jahreshälfte wird sich das Wachstum voraussichtlich in allen großen Wirtschaftsregionen abschwächen.
Der US-Dollar wird nach der deutlichen Abwertung zum Euro voraussichtlich auf dem zum Ende des ersten Halbjahres erreichten Niveau bleiben. Das Wachstum der globalen Industrieproduktion wird sich laut aktuellen Schätzungen ebenfalls verlangsamen.
Dadurch wird im Jahr 2025 die Marktnachfrage für Chemieprodukte weniger stark ansteigen als bisher erwartet. Die Margen, insbesondere im Upstream-Bereich, bleiben aufgrund anhaltend hoher Produktverfügbarkeit am Markt weiterhin unter Druck.
Dementsprechend passt BASF ihre Annahmen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2025 wie folgt an (bisherige Annahmen aus dem BASF-Bericht 2024 in Klammern; aktuelle Annahmen gerundet):
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,0 Prozent bis 2,5 Prozent (2,6 Prozent)
- Wachstum der Industrieproduktion: 1,8 Prozent bis 2,3 Prozent (2,4 Prozent)
- Wachstum der Chemieproduktion: 2,5 Prozent bis 3,0 Prozent (3,0 Prozent)
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,15 US-Dollar/Euro (1,05 US-Dollar/Euro)
- Ölpreis der Sorte Brent von 70 US-Dollar/Barrel im Jahresdurchschnitt (75 US-Dollar/Barrel)
Auch die im BASF-Bericht 2024 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2025 wurde teilweise angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Bericht 2024 in Klammern, falls abweichend):
- EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 7,3 Milliarden Euro und 7,7 Milliarden Euro (8,0 Milliarden Euro bis 8,4 Milliarden Euro)
- Free Cashflow zwischen 0,4 Milliarden Euro und 0,8 Milliarden Euro
- CO2-Emissionen zwischen 16,7 Millionen Tonnen und 17,7 Millionen Tonnen
Die Volatilität in den Zollankündigungen und die Unvorhersehbarkeit weiterer Entscheidungen der USA sowie möglicher Gegenreaktionen von Handelspartnern sorgen für hohe Unsicherheit. Aufgrund der globalen BASF-Strategie, Kunden aus Produktion in ihren jeweiligen regionalen Märkten zu bedienen, sind die direkten Auswirkungen durch die Zölle nach wie vor begrenzt.
Allerdings ergeben sich indirekte Auswirkungen, insbesondere auf die Nachfrage nach BASF-Produkten und auf deren Preise, vor allem aufgrund von erhöhtem Wettbewerbsdruck und steigender Inflation. Die daraus resultierenden Effekte können weiterhin noch nicht umfassend bewertet werden.
Quelle: BASF-Gruppe
Veröffentlichungsdatum: 31.07.2025