Demeter trauert um Thomas Greim: Bio-Pionier, Biodynamiker und Visionär für „Bio für alle“
Der Demeter-Verband nimmt mit großer Dankbarkeit Abschied von Thomas Greim, Gründer des Bio-Handelshauses Dennree und eine der prägenden Persönlichkeiten der Bio- und Demeter-Branche. Thomas Greim verstarb im Alter von 73 Jahren.
„Als Unternehmer, Visionär und durch und durch Biodynamiker hat Thomas Greim den Bio- und insbesondere den biodynamischen Handel in Deutschland entscheidend geprägt.“
Schon früh erkannte Thomas Greim die Bedeutung einer ökologischen und zugleich wirtschaftlich tragfähigen Landwirtschaft.
1974 gründete er in Töpen (ursprünglich auf einem Bauernhof in Moosach bei München) das Unternehmen Dennree – und legte damit den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die eng mit der Entwicklung von Demeter und der biodynamischen Landwirtschaft verbunden ist.
Unter seiner Führung wurde der Bio-Pionier Dennree zu einem wichtigen Partner für biodynamische Betriebe und zu einer tragenden Säule der Vermarktung von Demeter-Produkten.

„Thomas Greim war durch und durch Biodynamiker. Sein Denken und Handeln waren tief in den Werten der Demeter-Land- und Lebensmittelwirtschaft verwurzelt“, würdigt Ute Rönnebeck, Vorständin des Demeter e.V., den Verstorbenen.
„Er hat unermüdlich daran gearbeitet, biodynamische Lebensmittel in ihrer Qualität und Ganzheitlichkeit sichtbar zu machen. Mit seinem Mut, seiner Klarheit und seiner Tatkraft hat er die biodynamische Bewegung entscheidend mitgeprägt. Wir verlieren mit ihm einen Pionier, der Brücken gebaut hat – zwischen Erzeugung, Verarbeitung und Handel bis zum Verbraucher, aber auch zwischen Idealismus und Unternehmertum.“
Die Wurzeln seines Wirkens
Bereits in seinen Anfängen setzte Thomas Greim ein klares Zeichen für biodynamische Vermarktung: 1974 startete er mit nur vier Milchprodukten – Trinkmilch, Joghurt, Dickmilch und Kefir – Erzeugnisse aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft im Chiemgau, die er nach München lieferte.
Mit einem gebrauchten Transporter, einem Opel Blitz, holte er die Demeter-Milch bei Erzeuger:innen im Chiemgau ab und belieferte Reformhäuser und Vorläufer der Naturkostläden in München.
Dieser Einsatz war mehr als ein logistischer Akt: Es war ein klares Bekenntnis zur biodynamischen Idee und zur direkten Verbindung von Erzeugung und Handel.
Verantwortung für die ganze Wertschöpfungskette
Thomas Greim war ein Unternehmer mit einem ausgeprägten Sinn für Zusammenhänge. Er dachte in Kreisläufen – nicht nur im landwirtschaftlichen, sondern auch im wirtschaftlichen Sinne.
Er vernetzte Erzeuger:innen, Verarbeitung und Handel, übernahm Betriebe, denen die Perspektive fehlte, und führte sie zum Erfolg – immer mit dem Ziel, biodynamische Strukturen zu erhalten und zu stärken.
„Er war einer der wichtigsten und stärksten Partner im Demeter-Großhandelskreis“, betont Gottfried Willmann, Leiter der Abteilung Markt bei Demeter.
„Sein Handeln war geprägt von Vorausschau, Marktverständnis, Effizienz und Idealismus. Er hatte immer das Ganze im Blick: nicht den schnellen Gewinn, sondern die langfristige Entwicklung unserer Branche. Er war ehrlich, klar und verlässlich – und immer bereit, auch im Wettbewerb zum Wohl der gemeinsamen Sache zu handeln.“
Ein Leben lang der biodynamischen Idee verbunden
Mit Bescheidenheit, Bodenhaftung und einer tiefen inneren Überzeugung schuf Thomas Greim ein Handelsunternehmen, das zum Rückgrat der ökologischen Lebensmittelwirtschaft wurde. Sein Wirken bleibt in den biodynamischen Betrieben, die durch seine Unterstützung wachsen konnten, lebendig.
„Demeter gedenkt Thomas Greim in Dankbarkeit und Anerkennung – für seinen Mut, seine Beharrlichkeit und seine großen Verdienste um die biodynamische Landwirtschaft und den fairen Bio-Handel.“
„Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und allen, die mit ihm verbunden waren.“
Quelle: Demeter
Veröffentlichungsdatum: 24.10.2025
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