KÖLLA: Digitaler Helfer im Frischehandel – Vortrag von Robert Hoffmann beim DOGK
„Der Deutsche Obst- und Gemüse Kongress 2025 bot erneut eine Bühne für zukunftsweisende Impulse – und wir bei KÖLLA freuen uns, mit einem eigenen Beitrag vertreten gewesen zu sein: Robert Hoffmann präsentierte vor großem Plenum einen Vortrag, der nicht nur zum Nachdenken anregte, sondern auch konkrete Perspektiven für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Frischehandel eröffnete. Unter dem Titel „Digitale Helfer im Obst- & Gemüsehandel – Wie KI-Agenten den Alltag verändern“ wurde deutlich, wie praxisnah und greifbar KI bereits heute in der Branche eingesetzt werden kann.“
Foto © Fruitnet / Richard Theemling
Der Vortrag stellte nicht die Technologie in den Vordergrund, sondern den Menschen. Denn auch wenn KI in vielen Bereichen beeindruckende Leistungen zeigt – sie bleibt ein Werkzeug. „Ein Werkzeug, das nur dann sinnvoll eingesetzt werden kann, wenn wir es verstehen und bewusst nutzen.“
Die öffentliche Debatte ist oft von Unsicherheit geprägt. „Laut einer aktuellen Umfrage befürchtet jeder dritte Deutsche den Verlust seines Arbeitsplatzes durch KI.“ Doch statt Ängste zu schüren, plädierte Robert Hoffmann für einen aktiven, gestaltenden Umgang mit der Technologie – ganz im Sinne von „Verstehen statt nur verwenden“.
Vielmehr, so seine zentrale Botschaft, muss jeder Dritte lernen, KI zu seinem Zweck anzuwenden – nicht als Bedrohung, sondern als Chance, den eigenen Arbeitsalltag sinnvoll zu gestalten und weiterzuentwickeln.
Foto © Fruitnet / Richard Theemling
„Die negativen Assoziationen einer neuen Technologie überwiegen häufig in vielen Köpfen und sind auf Unwissenheit und Angst vor Veränderung zurückzuführen“, so Hoffmann im Rückblick.
Um dem entgegenzuwirken, wurde bewusst auf eine einfache und praxisnahe Vermittlung gesetzt. Drei konkrete Anwendungsfälle aus der Frischekette – Etikettengestaltung, Qualitätskontrolle und Trendanalyse – dienten als Brücke zwischen Technologie und Realität.
Praxisnahe KI – zwischen Kontrolle und Konformität
Besonders greifbar wurde das Thema durch die Vorstellung sogenannter KI-Agenten – Programme, die Informationen verarbeiten, Entscheidungen unterstützen und Aufgaben eigenständig ausführen. Zwei konkrete Anwendungsbeispiele aus der Frischekette zeigten eindrucksvoll, wie solche digitalen Helfer bereits heute Prozesse vereinfachen und gleichzeitig die Qualität sichern können.
Ein zentrales Beispiel war die automatisierte Etikettenprüfung. Mithilfe eines KI-gestützten Assistenten lassen sich Etiketten auf regulatorische Konformität hin analysieren – schnell, zuverlässig und nachvollziehbar.
Die KI erkennt fehlerhafte Produktbezeichnungen, prüft Pflichtangaben wie Herkunftsland, Handelsklasse oder Gewicht und liefert konkrete Handlungsempfehlungen, denn die Anforderungen an Etikettierung und Deklaration sind komplex und variieren je nach Markt.
Ebenso praxisnah wurde der Einsatz von KI in der Qualitätskontrolle demonstriert. Im Rahmen des Vortrags wurde eine Anwendung vorgestellt, die exemplarisch zeigt, wie Inspektoren mithilfe digitaler Unterstützung durch den Prüfprozess geleitet werden können.
Über einfache Texteingaben, Sprache oder Fotos interagiert der Nutzer mit dem System, das die Informationen verarbeitet und daraus einen strukturierten, standardisierten Bericht erstellt.
„Diese Demo machte deutlich, wie KI nicht nur die Dokumentation vereinfacht, sondern auch für konsistente Bewertungen und eine höhere Vergleichbarkeit der Ergebnisse sorgt – ein echter Fortschritt für die Qualitätssicherung im Frischehandel.“
„Die Resonanz aus dem Publikum bestätigte diesen praxisnahen Zugang.“ Viele Teilnehmende lobten die „sehr gute, anschauliche Darstellung von KI“ und betonten, wie wichtig es sei, „historische Prozesse aufzubrechen und durch neue Möglichkeiten zu ersetzen.“
Gleichzeitig bleibt für uns ein Grundsatz zentral: „Künstliche Intelligenz setzt menschliche Intelligenz voraus.“ Der Mensch bleibt im Zentrum. KI ist ein Werkzeug – und wie jedes Werkzeug muss es mit Bedacht eingesetzt werden.
Foto © Fruitnet / Richard Theemling
Hoffmann bringt es auf den Punkt: „Experimenteller Einsatz – aber mit Bedacht. Möglichkeiten erarbeiten, testen und einführen.“
„Diese Haltung teilen wir bei KÖLLA. Wir sehen KI nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung. Als Chance, Prozesse zu verbessern, Qualität zu sichern und neue Wege zu gehen – immer mit dem Menschen als aktiven Gestalter.“
Der Vortrag endete mit einem klaren Appell: „Keep the Human in the Loop.“
„Für KÖLLA ist das mehr als ein technischer Leitsatz – es ist Ausdruck unserer Haltung. Denn bei aller Digitalisierung bleibt unsere Leidenschaft für Natur und Menschen der Kern unseres Handelns.“
Veröffentlichungsdatum: 14.10.2025