ProCitrus: Peru hat seit 2020 keine neuen Mandarinenplantagen mehr registriert
Peru ist derzeit der siebtgrößte Mandarinenexporteur der Welt und gemessen an der Menge der größte in Südamerika. In dem Jahr 2024 bricht das Land Rekorde, indem es die Marke von 237.000 Tonnen überschreitet und Exporte im Wert von fast 317 Millionen USD erreicht, so berichtet Agraria.pe.
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Der globale Mandarinenmarkt erlebt eine Phase bemerkenswerter Dynamik und hat sich mit einem Marktanteil von etwa 28 % als die am zweithäufigsten gehandelte Zitrusfrucht der Welt etabliert, gleich hinter Orangen.
Nach der COVID-19-Pandemie war ein unerwarteter Aufschwung zu beobachten: die Hinwendung der Verbraucher zu gesundheitsfördernden Lebensmitteln, mit besonderem Interesse an Zitrusfrüchten, führte 2020 zu einem Anstieg der weltweiten Importe um 16 % und kehrte damit eine vorherige Tendenz der Stagnation und sogar Abnahme um.
Trotz dieser Dynamik steht die Kette vor makroökonomischen und ökologischen Herausforderungen, die ihre Aussichten trüben. Der Klimawandel verändert das Gleichgewicht zwischen Zucker und Säure in Früchten, was die Qualitätssicherung und das Erreichen gleichbleibender Mengen erschwert.
Zu diesen Schwierigkeiten kommen Schädlinge und Krankheiten wie die Huanglongbing-Krankheit (HLB), die großen lateinamerikanischen Produzenten wie Brasilien Millionenverluste beschert hat, sowie die gestiegenen Logistikkosten für den Transport eines so verderblichen Produkts hinzu, ein besonders heikles Thema in Südamerika.
Perus gute Leistung ist das Ergebnis eines Wettbewerbsmodells, bei dem nicht niedrigere Preise im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Qualitätsdifferenzierung: Einhaltung internationaler Standards, Rückverfolgbarkeit und Zertifizierungen wie GlobalGAP, die den Zugang zu höherwertigen Nischen eröffnet haben.
Eine wichtige strategische Entscheidung war die Bevorzugung patentierter Spätsaison-Hybriden – Murcott, Tango, Orri und Nadorcott – gegenüber frühsaisonalen und generischen Sorten. Diese Sorten, die auf den internationalen Märkten höher geschätzt werden, machen derzeit fast 87 % der peruanischen Lieferungen aus.
+Die Exportsaison 2025 (April-August) zeigte positive Anzeichen. Es wurden 220.834 Tonnen im Wert von 277 Millionen USD exportiert, was einem Mengenanstieg von 9 % und einem Wertanstieg von 4 % entspricht.
Strukturelle Risiken gefährden jedoch ein nachhaltiges Wachstum. Am gravierendsten ist der Mangel an neuen Plantagen seit 2020.
Laut ProCitrus könnten die Exporte bis 2030 stagnieren, wenn die Investitionen in Plantagen nicht wieder aufgenommen werden.
Quelle: Agraria.pe
Veröffentlichungsdatum: 17.09.2025