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Neue NSF-Studie: 26% der Deutschen haben Schwierigkeiten mit Lebensmitteletiketten

30. Mai 2025

NSF, ein globaler Marktführer für Lebensmittelsicherheit und -qualität, hat eine umfassende Studie zur Lebensmittelkennzeichnung in Deutschland durchgeführt, die wichtige Erkenntnisse über das Verbraucherverhalten und bestehende Informationslücken offenbart.

Die Studie zeigt, dass 26% der Deutschen zugeben, Schwierigkeiten bei der Interpretation von Lebensmittelkennzeichnungen zu haben - einschließlich Nährwertinformationen und Nachhaltigkeitskennzahlen. 


Foto © NSF

Weniger als die Hälfte glaubt, dass Lebensmittelkennzeichnungen ausreichend Informationen bieten, um fundierte Ernährungsentscheidungen zu treffen.

Zentrale Erkenntnisse der Studie:

  • 75% der deutschen Verbraucher lesen Lebensmitteletiketten vor dem Kauf, aber nur 42% glauben, dass diese ausreichend Informationen für fundierte Entscheidungen liefern
  • Über ein Viertel (26%) der Deutschen hat Schwierigkeiten, Nährwertinformationen auf Verpackungen zu interpretieren
  • Nur 28% der Befragten sind der Meinung, dass aktuelle Etiketten Nachhaltigkeitsaspekte angemessen berücksichtigen
  • 51% der Verbraucher sind bereit, durchschnittlich 7-9% mehr für Produkte mit besserer Kennzeichnung zu zahlen

Nur 42% der deutschen Verbraucher glauben, dass aktuelle Lebensmitteletiketten genügend Informationen für fundierte Lebensmittelentscheidungen liefern, obwohl 75% die Etiketten vor dem Kauf aktiv lesen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Dringlichkeit verbesserter   Kennzeichnungspraktiken auf dem deutschen Markt.

Die deutschlandweite Studie zeigt, dass die Verbraucher die Lebensmittelkennzeichnung zwar gut annehmen, es aber noch viel Raum für Verbesserungen gibt, um den Käuferbedürfnissen gerecht zu werden.

Bemerkenswert ist, dass 58% der Erwachsenen Lebensmitteletiketten mehr Aufmerksamkeit schenken als noch vor fünf Jahren, was auf ein wachsendes Verbraucherinteresse an fundierten Lebensmittelentscheidungen hindeutet.

„Diese Ergebnisse offenbaren eine klare Diskrepanz zwischen Verbraucherbedürfnissen und aktuellen Kennzeichnungspraktiken“, sagt Arta Prokshi, Senior Consultant für Food Advisory and Training, EMEA bei NSF. 

„Wenn drei Viertel der deutschen Verbraucher aktiv Etiketten lesen, aber weniger als die Hälfte sie als ausreichend empfindet, sehen wir eine entscheidende Chance für Lebensmittelhersteller, ihre Kunden besser zu bedienen.“

Die Studie hebt kritische Lücken in der Effektivität der Lebensmittelkennzeichnung hervor. Über ein Viertel (26%) der Verbraucher in Deutschland hat Schwierigkeiten, Nährwertinformationen auf Verpackungen zu interpretieren, während nur 28% der Meinung sind, dass Etiketten Nachhaltigkeitsaspekte angemessen berücksichtigen. 

Diese Erkenntnisse unterstreichen den dringenden Bedarf an klareren und umfassenderen Kennzeichnungspraktiken in der gesamten Lebensmittelindustrie, insbesondere in Bereichen, in denen Verbraucher mehr Transparenz suchen, aber die aktuellen Standards als unzureichend empfinden.

Die Studie identifiziert spezifische Bereiche, in denen Verbraucher mehr Informationen wünschen:

  • 79% wünschen sich detailliertere Verarbeitungsinformationen
  • 78% suchen nach klareren Allergendetails
  • 70% fordern mehr Informationen zur ethischen Beschaffung
  • 56% suchen nach Daten zu Umweltauswirkungen

„Die deutsche Lebensmittelindustrie muss sich an die sich ändernden Verbrauchererwartungen anpassen“, fügt Prokshi hinzu. „Die Tatsache, dass 51% der Verbraucher bereit sind, im Durchschnitt zwischen 7-9% mehr für Produkte mit besserer Kennzeichnung zu zahlen, zeigt, dass es hier nicht nur um Compliance geht – es geht darum, Marktanforderungen zu erfüllen und Verbrauchervertrauen aufzubauen.“

Das Vertrauen in Lebensmitteletiketten variiert erheblich nach Altersgruppe, wobei jüngere Verbraucher mehr Vertrauen zeigen. Während 58% der 18-34-Jährigen gesundheitsbezogenen Angaben vertrauen, sinkt dieser Wert auf 42% bei den über 55-Jährigen, was auf die Notwendigkeit altersspezifischer Kommunikationsstrategien hinweist.

Der deutsche Lebensmittelmarkt, der 2025 voraussichtlich 237 Milliarden Euro (254,27 Milliarden US-Dollar) erreichen wird, zeigt ein starkes Potenzial für Marken, die diese Informationslücke schließen können. Unternehmen, die in klarere, detailliertere Kennzeichnungssysteme investieren, werden wahrscheinlich einen Wettbewerbsvorteil in einer zunehmend bewussten Verbraucherlandschaft erlangen.

NSF bleibt engagiert, mit der Lebensmittelindustrie zusammenzuarbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln, die sich entwickelnde Verbrauchererwartungen und regulatorische Anforderungen erfüllen. Das vollständige Whitepaper mit detaillierten Erkenntnissen und Empfehlungen ist auf der NSF-Website verfügbar.


NSF ist eine unabhängige, globale Dienstleistungsorganisation, die sich seit mehr als 80 Jahren der Verbesserung der menschlichen und planetaren Gesundheit widmet. Wir entwickeln öffentliche Gesundheitsstandards und bieten weltweit führende Test-, Inspektions-, Zertifizierungs-, Beratungs- und digitale Lösungen für die Lebensmittel-, Ernährungs-, Wasser-, Biowissenschafts- und Konsumgüterindustrie. NSF betreut 40.000 Kunden in 110 Ländern und ist ein Collaborating Center der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Lebensmittelsicherheit und Wasserqualität.

Über die Forschung

Die unabhängige Forschung wurde von Opinium Research zwischen dem 11. und 18. Oktober 2024 mit 1.000 deutschen Erwachsenen durchgeführt und ist gewichtet, um national repräsentativ zu sein.

Weitere Informationen über Lebensmittelkennzeichnungsanforderungen und NSF

Veröffentlichungsdatum: 30.05.2025

Schlagwörter

neue, NSF-Studie, Deutschen, Schwierigkeiten, Lebensmitteletiketten