The International Potato Symposium Bei Macfrut 2025: „Die Innovation läuft im Kartoffelsektor“
Die Innovation läuft im Kartoffelsektor, der im Mittelpunkt von bedeutenden Herausforderungen steht, angefangen beim Klimawandel, der agrartechnische Probleme verursacht und alte und neue Pflanzenkrankheiten verschlimmert.
Wegen dieser Faktoren beobachtet der Markt eine Reduzierung der globalen Produktion und einen starken Preisanstieg im Laufe der letzten Monate, der sowohl auf dem europäischen als auch auf dem außereuropäischen Markt verzeichnet wurde.
Das ist im Laufe der drei Tage des Internationalen Symposiums über die Kartoffel (The International Potato Symposium), das bei Macfrut mit der Teilnahme von 35 Vortragenden aus den wichtigsten Erzeugerländern stattgefunden hat, herausgekommen.
„Wir möchten daran erinnern, dass die Kartoffel das Symbolprodukt der 42. Auflage der internationalen Messe für die Obst- und Gemüseproduktionskette war. Bei der Veranstaltung auf der Messe waren im Laufe der drei Tage etwa 400 Teilnehmer anwesend.“
Foto © Macfrut
Weltweit werden etwa 375 Millionen Tonnen Kartoffel angebaut. China ist der erste Global Player und erzeugt davon etwa 95 Millionen Tonnen, gefolgt von Indien (56 Millionen Tonnen) und der Ukraine (21 Millionen).
In der EU wurden 2023 circa 48,5 Millionen Tonnen Kartoffel für den Frischmarkt und für die Verarbeitungsindustrie erzeugt (Quelle Eurostat).
Die wichtigsten Erzeugerländer sind Deutschland (24%), Frankreich (18%), die Niederlande (14%), Polen (12%), Belgien (8%). Die präsentierten Analysen heben hervor, wie der Konsum von Verarbeitungserzeugnisse weltweit einen sehr positiven Wachstumstrend verzeichnet.
Betrachtet man die durchschnittlichen Erntemengen der letzten fünf Jahre, hat sich die Verfügbarkeit an Kartoffeln weltweit bedeutend reduziert, was zu einem verbreiteten Anstieg der Verbraucherpreise geführt hat.
„Viele Themen sind auf dem Symposium bei Macfrut angegriffen worden – erklärt Luciano Trentini, Koordinator von The International Potato Symposium – Eines der Themen, das die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat, ist das der Organisation des Produktionssystems. Unter den diesjährigen Neuheiten gibt es rechtlich gesehen nämlich auch die Tatsache, dass die Europäische Gemeinschaft auch für den Kartoffelanbau eine Gemeinsame Marktorganisation (GMO) errichtet hat.“
„Diese Regelung wurde bisher nur von Italien angewandt und somit hatten die Kartoffelerzeugerorganisationen die Möglichkeit, auf die operativen Programme, so ähnlich wie die für das Obst und Gemüse, zurückzugreifen, um eine erforderliche Erneuerung der Produktionsprozesse einzuleiten und insbesondere durch die Forschung Innovation zu betreiben.“
Während des Symposiums sind die Herausforderungen ans Licht gekommen, vor denen der Kartoffelanbau in ganz Europa steht, und zwar aufgrund der Anwesenheit von Agriotes spp, auch Schnellkäfer genannt, einem Insekt, das der Knolle schwer schaden kann; der Bakteriose Ralstonia solanacearum, die auch die Industrietomaten angreift; dem Zypergras, einem auf europäischer Ebene sehr verbreiteten Unkraut, das zu den Quarantäneschädlingen zählt und für dessen Bekämpfung spezifische Protokolle angewandt werden müssen.
„Sehr interessante Themen sind aus den Förderprojekten der Kartoffel hervorgegangen, die zur Besserung des Verbrauchs dieser wertvollen Knolle entstanden sind, die einen grundlegenden Beitrag zur Lösung der mit dem Hunger in der Welt verbundenen Probleme leisten kann.“
„Italien – erklärt Trentini – ist in der Kartoffelerzeugung ein nicht unabhängiges Land. Wir kaufen Kartoffel vor allem aus Frankreich, für 40-50% des nationalen Bedarfs, aber auch aus Deutschland und Frühkartoffeln aus den Ländern des Mittelmeerraums. Aber es wird an neuen italienischen Sorten gearbeitet, da wir heute stark vom Ausland abhängig sind.“
„Die neuen Sorten, die auf dem Platz vor dem Symposium präsentiert wurden, sind auf großes Interesse gestoßen, sowie unsere Spitzenprodukte, zu denen sechs Ursprungsbezeichnungen gehören. Da wir die italienische Erzeugung als eine Nischenproduktion betrachten können, müssen wir sie auf eine hohe Qualität lenken.“
Unter den meist versprechenden Sorten, die auf den italienischen experimentellen Feldern von Unapa (Unione nazionale delle associazioni pataticole – Nationale Union der Produzenten der italienischen Kartoffel) entwickelt wurden, gibt es die sogenannte „Fiorella“, die eine Ruhezeit (d.h. die Aufbewahrungszeit, bevor die Kartoffel Triebe entwickelt) von drei Monaten hat.
Das ermöglicht die Aufbewahrung des Produkts, das normalerweise von Juli bis Mai/Juni des darauf folgenden Jahres gelagert wird, und somit auch die Reduktion um die Hälfte des Bedarfs an Behandlungen für die Konservierung.
„“Eine andere sehr interessante Sorte, die aus einer Hybridisierung mit der französischen Sorte Gazelle entstanden ist, ist die Morisa, die einen viel höheren Ertrag als der heutige Marktdurchschnitt hat und eine Produktion von bis zu 50 Tonnen pro Hektar erreichen kann.“
Veröffentlichungsdatum: 20.05.2025