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Solargewächshäuser, ein wichtiges Produktionsmodell für die Lebensmittelsouveränität in der EU

17. Juni 2022

Die Pflege und Förderung nachhaltiger Produktionsmodelle in der EU, wie z.B. Solargewächshäuser, im Gegensatz zu Importen aus Drittländern, ist für die Stabilität und Unabhängigkeit der EU von grundlegender Bedeutung.

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Abbildung 1: Entwicklung der Einfuhren von Gewächshausobst und -gemüse in der EU nach Ursprung. © CuteSolar

Im sonnigen Südosten Europas befindet sich in Spanien eine der weltweit größten Flächen mit Solargewächshäusern. Auf nur 50 km Küstenlinie, in den Provinzen Almeria und Granada, gibt es 36.000 Hektar Solargewächshäuser, die die Versorgung eines Marktes von 500 Millionen Europäern mit frischem Obst und Gemüse garantieren, selbst in den härtesten Monaten der Wintersaison.

Dieses Gebiet, das als der Gemüsegarten Europas bekannt ist, erreichte in der letzten Saison ein Produktionsvolumen von 4 Millionen Tonnen[1] und ist der Hauptlieferant von frischem Obst und Gemüse in der Europäischen Union. Tatsächlich stammt eine von drei Gemüsesorten, die im Winter in Europa[2] verzehrt werden, aus den Solargewächshäusern im Südosten Spaniens.

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Abbildung 2: Entwicklung der Präsenz spanischer Solargewächshaus-Tomaten auf dem EU-Markt im Vergleich zu Tomaten aus Marokko und der Türkei. © CuteSolar

Laut der zweiten Europäischen Beobachtungsstelle zur Wahrnehmung von Obst und Gemüse, die im Rahmen des Cute Solar-Programms durchgeführt wurde, glauben mehr als 50 % der europäischen Verbraucher, dass Obst und Gemüse, welches in Solargewächshäusern erzeugt wurde, sicher und gesund ist und mit umweltfreundlichen Methoden angebaut wurde.

Diese Zahlen untermauern die europäische Ausrichtung des Sektors. Im Jahr 2021 waren 75 % der spanischen Produktion in Solargewächshäusern für den Export auf den europäischen Binnenmarkt bestimmt, vor allem nach Deutschland (37 %), Frankreich (19 %), das Vereinigte Königreich (13 %) und die Niederlande (10 %). Das macht Spanien zu einem der wichtigsten Gemüselieferanten in der Europäischen Union.

In den letzten Jahren ist der spanische Anbausektor jedoch zunehmend besorgt über die wachsende Nahrungsmittelabhängigkeit Europas von Drittländern. [siehe Abbildung 1]

Die Einfuhren von Obst und Gemüse aus Drittländern sind in den letzten sieben Jahren um mehr als fünf Prozentpunkte gestiegen, von 1,2 Millionen Tonnen im Jahr 2015 auf 1,8 Millionen Tonnen im Jahr 2021, während die Einfuhren aus Europa um einen ähnlichen Prozentsatz zurückgegangen sind.

Besonders betroffen sind bestimmte Produkte wie Tomaten, von denen seit 2015 fast 140.000 Tonnen aus Spanien eingebüßt wurden und deren Einfuhren aus Marokko und der Türkei um mehr als 234.000 Tonnen gestiegen sind. [siehe Abbildung 2]

Die Konsumenten verlangen immer mehr qualitativ hochwertiges, sicheres und nachhaltiges Obst und Gemüse. "Die Fähigkeit Spaniens, das ganze Jahr über frische, natürliche Produkte in Solargewächshäusern zu produzieren, ist ein Grundpfeiler für die Erhaltung der europäischen Lebensmittelsouveränität, die sich als sehr notwendig erwiesen hat. Wie uns die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, ist es für Europa besonders wichtig, europäische Produktionsmodelle zu sichern und zu fördern, die die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit fördern und ein ausreichendes Maß an Nahrungsmittelunabhängigkeit als Europäische Union gewährleisten", erkennt das Konsortium Cute Solar an.

Quelle: CuteSolar

Veröffentlichungsdatum: 17.06.2022

Schlagwörter

Solargewächshäuser, Produktionsmodell, Lebensmittelsouveränität, EU