Spanische Landwirte konkurrieren mit dem Tech-Giganten Amazon um Wasser
In dem trockenen Nordosten Spaniens nehmen die Spannungen zwischen den lokalen Landwirten und dem amerikanischen Tech-Giganten Amazon zu, so berichtet Vilt.be.
Bildquelle: Pixabay
Grund ist der rapide steigende Wasserverbrauch der Rechenzentren in einer Region, die zunehmend von Dürre betroffen ist. Während die Tech-Giganten ihre Serverfarmen ausbauen, vertrocknen die Ernten auf den Feldern.
Amazon, ein US-amerikanisches Unternehmen, ist einer der größten Akteure im E-Commerce und zudem Marktführer bei Cloud-Infrastrukturdiensten.
Letzterer bietet Unternehmen Zugang zu Rechenleistung, Speicher und Vernetzung über das Internet. Anstatt die Server selbst zu verwalten, mieten sie diese zentrale digitale Infrastruktur von großen Anbietern wie Amazon, Microsoft und Google.
Amazon betreibt derzeit drei Rechenzentren in der spanischen Region Aragon, drei weitere sind geplant. Die aktuelle Genehmigung für die drei Zentren erlaubt Amazon, jährlich über 750 Millionen Liter Wasser zu verbrauchen.
Dies reicht aus, um mehr als 230 Hektar (ha) Maisanbaufläche zu bewässern, eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Region.
Wasserpositiv
Technologieunternehmen betonen ihre Nachhaltigkeitsambitionen. Amazon und Microsoft geben an, bis 2030 „wasserpositiv“ sein zu wollen. Ihr Ziel ist es, der Umwelt so viel Wasser zurückzugeben, wie sie verbrauchen.
Daher investieren sie in innovative Kühltechnologien und lokale Wasserprojekte in wasserarmen Gebieten.
Kritiker, darunter die Umweltorganisation Tu Nube Seca Mi Río, halten dies für irreführend, solange der tatsächliche Verbrauch in trockenen Regionen nicht sinkt. Schließlich ist der Wassermangel bereits jetzt spürbar.
Sie nennen es „Datenkolonialismus“, der lokale Ressourcen für globale digitale Dienste ohne entsprechende Gegenleistung nutzt.
Der Konflikt in Aragon ist kein Einzelfall, auch in anderen Regionen regt sich Widerstand.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 04.08.2025