Pflanzenschutz, Arbeitsmarktpolitik und Handelsabkommen: Der Fokus des FEPEX-Verwaltungsausschusses
Der FEPEX-Verwaltungsausschuss, bestehend aus Vertretern der Mitgliedsverbände aus den wichtigsten Obst- und Gemüseanbaugebieten Spaniens, hat die regulatorischen Entwicklungen im zweiten Halbjahr dieses Jahres analysiert.
Foto © FEPEX
Im Mittelpunkt standen dabei die Vorschläge des mehrjährigen Finanzrahmens der EU, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die zukünftige Omnibus-Verordnung, zu Umwelt und Lebensmitteln, Pflanzenschutz, sowie die Entwicklungen im Bereich der Arbeitsmarktpolitik und die Verhandlungen über Handelsabkommen mit Drittländern. Themen, die für die Obst- und Gemüsesektoren von größtem Interesse sind, berichtet FEPEX.
„Zur geplanten Mehrjährigen Finanzrahmen und der GAP wurde deutlich, dass die Rücknahme der nationalen Verantwortung für diese Politiken auf Kritik stößt. Dies könnte zu unterschiedlichen Umsetzungstempi in den Mitgliedstaaten führen.
Zudem stößt die geplante Zusammenlegung der beiden Säulen der GAP (Direktzahlungen und ländliche Entwicklung) zu einem einzigen Fonds auf Widerstand. Dieser Fonds soll künftig auch für Struktur- und Kohäsionspolitik, Fischerei sowie Sicherheits- und Verteidigungsfähigkeiten genutzt werden.
Bezüglich der kommenden Omnibus-Verordnung zu Umwelt, Lebensmitteln und Futtermitteln, die die Sicherheit von Lebensmitteln und Futtermitteln innerhalb der EU vereinfachen und stärken soll, begrüßt FEPEX den Schritt, die Lebensmittelsicherheit der EU-Produktion weiter zu verbessern. Diese zählt bereits zu den höchsten weltweit.
Dabei soll stets ein Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gewahrt bleiben. FEPEX schlägt vor, dass der Einsatz wirksamer Pflanzenschutzmittel nicht weiter eingeschränkt wird, solange keine praktikablen Alternativen auf dem Markt verfügbar sind.
Zudem sollte die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln in allen Mitgliedstaaten über ein einziges europäisches Verfahren erfolgen. Auch sollen alle Technologien – synthetisch, biologisch und digitale Innovationen – einheitliche und effiziente Zulassungsverfahren erhalten.
Außerdem wurde Besorgnis über die in den letzten Jahren gestiegenen Kosten in der Landwirtschaft infolge der Änderungen bei der Arbeitsmarktregulierung geäußert. Besonders im Blick hat man Spaniens königlichen Erlass zur Festlegung des Mindestinterprofessionellen Lohns für 2026, der weitere Lohnerhöhungen mit sich bringen wird.
Auch die Handelsabkommen der EU mit Drittländern bereiten den Obst- und Gemüsesektoren große Sorgen. Sie tragen dazu bei, den europäischen Markt zunehmend für Nicht-EU-Produkte zu öffnen. Diese Produkte unterliegen in ihren Herkunftsländern oft nicht den gleichen Standards bei Arbeits-, Sozial- und Umweltschutz wie in Europa, was für spanische und europäische Erzeuger Wettbewerbsnachteile bedeutet.
Ein Beispiel ist das EU-Abkommen mit Marokko, insbesondere die jüngsten Maßnahmen der Europäischen Kommission und des Parlaments, die dem Königreich Marokko beispiellose Ausnahmen bei der Vermarktung von Produkten aus der Westsahara gewähren. FEPEX kritisiert, dass die Behörden die negativen Auswirkungen dieser Entscheidungen und der marokkanischen Konkurrenz auf den Gartenbausektor kaum wahrnehmen.
Bildquelle: Pexels
Im Hinblick auf Tomatenausfuhren hat die Konkurrenz aus Marokko in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass die Produktion in Spanien um 31 % gesunken ist, während die Exporte in die EU um 25 % zurückgingen – von 786.599 Tonnen im Jahr 2014 auf 591.098 Tonnen im Jahr 2024 (ohne Großbritannien). Gleichzeitig sind die EU-Importe von Tomaten aus Marokko in diesem Zeitraum um 42 % gestiegen.
Ähnliche Entwicklungen sind bei anderen Abkommen zu beobachten, wie dem bevorstehenden Mercosur-Abkommen, das für europäische Erzeuger nur wenig Chancen bietet. Die EU importiert mehr Obst und Gemüse aus Mercosur (984 Mio. Euro im Jahr 2024) als sie exportiert (255 Mio. Euro).“
Im Bereich der Promotionen hob der FEPEX-Verwaltungsausschuss die Leistung von FRUIT ATTRACTION hervor, die in Zusammenarbeit mit IFEMA organisiert wird.
Die diesjährige Messe verzeichnete mit 121.137 Fachbesuchern einen Rekordzuwachs von 3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Aussteller stieg um 13 % auf 2.485, während die Ausstellungsfläche um 11 % auf 78.212 Quadratmeter wuchs.
Quelle: FEPEX
Veröffentlichungsdatum: 11.12.2025

