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BLE-Marktbericht KW 47/ 20 Neuseeländische Kiwis aus Restbeständen stießen in Berlin auf rege Beachtung

26. November 2020

Äpfel: Man konnte eine ruhige Szenerie erkennen. Hinsichtlich des Sortimentes und der Notierungen tat sich nichts Wesentliches. Da die Versorgung hinreichend auf den Bedarf abgestimmt wurde, mussten die Vertreiber ihre Aufrufe nur selten modifizieren. Die Basis der Warenpalette bildeten inländische Partien, hauptsächlich Elstar, Jonagold, Boskoop und Braeburn.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
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Die Präsenz von Cox Orange und Holsteiner Cox schränkte sich ein, die von Gala wuchs an. Italien und Frankreich schickten Clubvarietäten wie Royal Gala, Pink Lady und Jazz. Die polnischen Zugänge intensivierten sich örtlich und stießen dank ihrer niedrigen Preise auf einen freundlichen Zuspruch. In Berlin ergänzten Golden Delicious und Gala aus dem Kosovo, die ebenfalls ziemlich günstig waren. Niederländische Elstar und Boskoop rundeten das Geschehen mit kleinen Mengen ab. Vorrangig vom Facheinzelhandel wurden einheimische Braebrite und Sapora nachgefragt, die 1,20 bis 1,30 € je kg kosteten.

Orangen
Die bisher vorherrschenden südafrikanischen Früchte büßten massiv an Bedeutung ein: Valencia Late, Midknight und Delta Seedless verschwanden von einigen Plätzen und ihre organoleptischen Eigenschaften überzeugten nicht. Zudem waren sie verschiedentlich zu klein. Aus genannten Gründen generierten sie deshalb insgesamt wenig Beachtung und vergünstigten sich meist. In Berlin brauchten so mitunter bloß 5,- € je 15-kg-Karton bezahlt werden. Spanische Navelina gewannen indes an Wichtigkeit: Ihre Qualität und ihre Größe ließen selten Wünsche offen und ihre Abwicklung verlief flott. In Frankfurt tauchten sie zum Wochenende hin in 1-kg- und 2-kg-Netzen auf. Aus Italien und der Türkei wurden ebenfalls Navelina zugeführt, wobei letztere manchmal zu geringe Durchmesser aufwiesen. Das ungemütliche Wetter verbesserte die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Notierungen veränderten sich dennoch kaum. Nur ab und an tendierten sie leicht aufwärts.

Tafeltrauben
Man verzeichnete einige Bewegung im Sortiment, denn die europäischen Abladungen schränkten sich ein, während sich die Anlieferungen aus Übersee augenscheinlich verstärkten. Zwar spielten die italienischen Italia, Red Globe und Crimson Seedless eine herausragende Rolle, generell verminderte sich aber die Versorgung. Griechische Thompson Seedless und Crimson Seedless verloren ebenso an Relevanz. Türkische Sultana und Crimson Seedless wurden in einem kontinuierlichen Rahmen nachgefragt, jedoch trotzdem recht uneinheitlich umgeschlagen: In Frankfurt etablierte sich wegen einer divergierenden Güte eine weite Preisspanne. In München verteuerten sich Crimson Seedless aus der Türkei mengeninduziert. Dort stiegen auch die Notierungen von französischen Alphonse Lavallée, deren Saison langsam endete. Die Importe von der südlichen Hemisphäre wuchsen an, sie stießen allerdings nicht durchgängig auf Zuspruch, da sie mehr als die europäische Konkurrenz kosteten. Der Verkauf von brasilianischen Arra 15 sowie peruanischen Crimson Seedless und Superior Seedless gestaltete sich daher ziemlich ruhig. Mit dem Eintreffen erster Zuflüsse aus Ecuador wird in der 48. KW gerechnet.

Zitronen
Spanische Primofiori dominierten vor türkischen Enterdonato. Anlieferungen aus Südafrika und Griechenland trafen nur punktuell ein. Die kühle Witterung fachte das Interesse an, woraufhin sich der Warenumschlag verstärkte. Die Verkäufer konnten daraus aber häufig keine Verteuerungen ableiten, da sich die Verfügbarkeit ausdehnte. Hier und da mussten wegen eines zu üppigen Sortimentes sogar Vergünstigungen akzeptiert werden.

Bananen
Das Maß von Angebot und Nachfrage korrelierte nur selten richtig gut miteinander. In diesen Fällen bewegten sich die Notierungen auf dem Niveau der Vorwoche. Generell hatten sich die Geschäfte aufgrund eines eingeschränkten Bedarfs ein wenig entschleunigt, sodass die Vertreiber mit ihren Umsätzen meistens nicht wirklich zufrieden waren. Teilweise kam es zu einer Überversorgung. In der Regel musste man daher Vergünstigungen gewähren. Vor allem die Drittmarken wurden in großer Bandbreite billiger abgegeben. Bloß lokal konnten für diese leichte Verteuerungen etabliert werden. Manchmal bröckelten auch die Bewertungen der Zweitmarken ab. Infolge von erhöhten Einstandspreisen hoben die Händler örtlich ihre Forderungen für die Erstmarke an der unteren Spannengrenze marginal an.

Blumenkohl
Einheimische Produkte bildeten für gewöhnlich die Basis des Sortimentes, fehlten in Berlin indes völlig. Die französische und italienische Saison startete. Die Anlieferungen aus den Niederlanden, Belgien und Spanien hatten komplettierenden Charakter. Polnische Importe tauchten einzig in Berlin auf. Die Qualität der französischen und italienischen Partien überzeugten oftmals, derweil litten die inländischen Chargen unter konditionellen Schwächen. Das Interesse konnte durchaus als lebhaft bezeichnet werden, denn das herbstliche Wetter hatte die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert. Die Notierungen tendierten summa summarum aufwärts, auch wenn sich an einigen Plätzen geringe Vergünstigungen durchsetzten.

Gurken
Die spanischen Schlangengurken dehnten ihre Präsenz erneut aus, was die Verkäufer bei einem eingeschränkten Interesse vor Probleme stellte: Vergünstigungen mussten her, wenn man keine Bestände riskieren wollte. Der Preisstrudel riss früher oder später auch die niederländischen und belgischen Produkte mit, die sich ebenfalls verbilligten. In München tauchten griechische Importe auf, die aber angesichts der schwierigen Marktlage kaum kostendeckend untergebracht werden konnten. Einzig in Frankfurt traten marokkanische Chargen in 12er-Kartons auf. Bei den Minigurken dominierte die Türkei vor Spanien und den Niederlanden. In Frankfurt sollte man für fränkische Anlieferungen stolze 21,- € je 5 kg bezahlen. Sortimentsbedingt verteuerten sich örtlich einige Partien. Die Abwicklung gestaltete sich meist ohne Schwierigkeiten.

Tomaten
Eine recht umfangreiche und vielfältige Warenpalette traf auf eine unaufgeregte und ruhige Nachfrage. Die Abladungen hatten sich verstärkt, insbesondere Rispenofferten gewannen an Relevanz. Die Wichtigkeit von Kirschtomaten stieg an. Die Geschäfte und damit auch die Notierungen verliefen uneinheitlich. Eine klare Linie verzeichnete man nur in Berlin und München, wo die Preise häufig sanken. An den anderen Plätzen waren Vergünstigungen genauso zu erkennen wie Verteuerungen. In Frankfurt verlangten die Händler für letzte einheimische Strauchtomaten 13,- bis 15,- € je 5-kg-Kiste. Marokkanische Fleischtomaten gab es inzwischen in 7-kg-Kartons: Sie überzeugten in Hamburg bezüglich ihrer organoleptischen Eigenschaften nicht vollends.

Gemüsepaprika
Spanische Partien dominierten augenscheinlich. Von der Bedeutung her folgten türkische und marokkanische Importe. Die Niederlande verabschiedeten sich aus dem Verkauf und hatten wie Deutschland und Belgien nur ergänzenden Charakter. Die Verfügbarkeit genügte, um das Interesse zu stillen. Die spanischen Chargen waren manchmal zu ungleichmäßig sortiert oder wiesen eine divergierende Güte auf, daher etablierte sich für sie eine weite Preisspanne. Generell tendierten die Notierungen meist abwärts, wobei sich die knappen niederländischen Produkte ab und zu auch verteuerten. Punktuell kletterten die Bewertungen der spanischen Artikel ebenso leicht nach oben.


Weitere Informationen
Frankfurt
Sharonfrüchte aus Italien wurden flott umgeschlagen. Kakis und Persimonen aus Spanien und Italien gab es in zu umfangreichen Mangen, weshalb sie sich vergünstigten. Die Nachfrage nach Steinobst wie Pfirsiche und Nektarinen schränkte sich ein, sodass die Preise auf 10,- € je 2,5-kg-Karton abbröckelten. Voraussichtlich letzte deutsche Erdbeeren konnten zu 2,60 bis 3,- € je 500-g-Schale platziert werden. Grapefruits aus Florida wurden zu maximal 36,- € je 35 Stück abgewickelt. Neben Rosenkohl aus den Niederlanden und Belgien stand ab Freitag erstmalig einheimische Ware zu 7,50 € je 5-kgSack bereit. Hochwertige österreichische Zwiebeln in der Größe 50/70 mm beachtete man zu 11,- bis 12,- € je 10-kg-Karton freundlich. Inländische Abladungen kosteten nur 9,- bis 12,- € je 25-kg-Sack. Der Absatz von Trüffeln hinkte dem vom Vorjahr stark hinterher. Steinpilze trafen zwischenzeitlich aus Südafrika per Flugzeug ein und wurden zu 29,- bis 30,- € je kg angeboten.
Hamburg
Süßkirschen aus Chile mit Kaliber 28 mm+ kosteten 18,- € je 2,5-kg-Karton. Für gelegte Kiwis aus Frankreich mussten 17,75 € je 25 Stück und 3-kg-Steige bezahlt werden. In loser Aufmachung lag der Preis bei 18,50 € je 10-kg-Kollo. Die Präsenz von Staudensellerie aus Spanien und Italien dehnte sich aus, was zu Vergünstigungen führte. Chicorée aus Belgien und den Niederlanden verteuerte sich mengenbedingt.
Köln
Spanischer Brokkoli hatte die inländische Ware abgelöst und stand in 6-kg- und 8-kg-Gebinden bereit. Kohlrabi aus Italien wurde seit Anfang der Woche in größeren Abladungen gesichtet. Einheimische Partien boten nur noch einzelne Händler an.
München
Bei moldawischen Zwetschgen waren die Kunden inzwischen nicht mehr willens, die hohen Forderungen der Verkäufer zu erfüllen, zumal die Güte mittlerweile nachließ. Kulturheidelbeeren stammten aus Peru, daneben auch in geringen Mengen aus Argentinien. Mit ersten südafrikanischen Ankünften wird gerechnet. Das Sortiment von türkischen Feigen begrenzte sich weiter und fehlte tageweise völlig. Mit deutlich verbesserter Verfügbarkeit gingen bei Lauch und Artischocken leichte Verbilligungen einher. Bei Brokkoli übernahmen spanische und italienische Zulieferungen das Geschäft. Süddeutsche Rettiche konnten im Gegensatz zu Radieschen in Sachen Qualität und Kaliber überzeugen. Reichlichere und preislich schwächere marokkanische Stangenbohnen waren zuletzt konkurrenzlos.
Berlin
Neuseeländische Kiwis aus Restbeständen trafen nochmals ein und stießen auf eine überraschend rege Beachtung, was jedoch auf die Notierungen der italienischen und griechischen Partien keinen signifikanten Einfluss hatte. Erste Pfirsiche und Nektarinen aus Südafrika tauchten auf, sie präsentierten sich allerdings äußert fest und fast geschmacksneutral. Da sie zudem recht teuer waren, verlief der Umschlag sehr schleppend.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 47/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 26.11.2020

Schlagwörter

Kiwi, BLE, Marktbericht, Obst, gemüse, Südfrüchte, Großmarkt, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Berlin