„Obstbauern erwarten sehr gute Ernte und perfekte Früchte“ Landvolk Niedersachsen: Kirschen - Hohe Standards geben ein gutes Gefühl
Die frühen Sorten Earlise, Belise und Naprumi haben bereits den Anfang gemacht, zum Monatswechsel Juni/Juli folgen die großen Knupperkirschensorten Kordia und Regina. „Unsere Kundinnen und Kunden können sich auf große, glänzende und süße Früchte freuen“, sagt Claus Schliecker, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen.
Obstbauern bereitet die Konkurrenz aus dem Ausland gepaart mit zunehmenden Herausforderungen wie der Erhöhung des Mindestlohns, allgemein steigende Produktionskosten sowie höhere bürokratische Hürden Schwierigkeiten. (Foto © Tourismusverein Altes Land e.V.)
Der Obstbauer schützt das zarte Obst mit Überdachungen und Netzen vor Regengüssen, Vogelfraß und Schädlingsbefall. „Dadurch müssen wir weniger Pflanzenschutzmittel ausbringen und können auch bei widrigen Wetterverhältnissen mit Starkregen perfekte Kirschen anbieten“, freut sich Schliecker.
Er erwartet in diesem Jahr trotz der Kälte um Ostern und Pfingsten einen sehr guten Ertrag und hofft nun auf sonniges Wetter, damit die Kirschen noch Zucker einlagern können.
„Außerdem schmecken sie bei schönem Wetter auch viel besser“, meint er mit einem Augenzwinkern. Allerdings seien diese Früchte aus regionalem Anbau nicht zum Weltmarktpreis zu haben.
„Dafür können die Kirschenliebhaber jederzeit bei mir mit dem Fahrrad durch die Plantagen fahren und sich von den hohen Standards überzeugen“, wirbt er für Transparenz: „Das ist einfach ein gutes Gefühl – auch für mich als Obstbauern.“
Neben dem geringeren CO2-Fußabdruck gegenüber Exporten sei dies ein wesentlicher Vorteil der Früchte aus der Heimat. „In anderen Ländern mit geringeren Umwelt- und Sozialstandards können die Kirschen natürlich billiger angebaut werden – das ist dann aber auch eine andere Qualität“, weist Schliecker auf den Nutzen für den Verbraucher hin.
Den Obstbauern bereitet die Konkurrenz aus dem Ausland gepaart mit zunehmenden Herausforderungen wie der Erhöhung des Mindestlohns, allgemein steigenden Produktionskosten sowie höheren bürokratischen Hürden jedoch erhebliche Schwierigkeiten.
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In Deutschland wurde 2024 nach Angaben des Bundesamtes für Statistik auf rund 72.000 Hektar (ha) Obst angebaut – das ist weniger als ein halbes Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Beinahe zwei Drittel der Obstanbaufläche werden für den Anbau von Äpfeln und Erdbeeren genutzt.
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Kirschen folgen mit 7.220 Hektar an dritter Stelle. In Niedersachsen wuchsen auf 294 Hektar Kirschbäume, zitiert der Landvolk-Pressedienst Zahlen des Landesamtes für Statistik auf Basis der Baumobstanbauerhebung aus dem Jahr 2022.
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Zwetschen und Pflaumen folgen deutschlandweit auf Platz vier mit 4.123 Hektar und 199 Hektar in Niedersachsen, nur knapp hinter den Birnen mit 208 Hektar, deren Bäume über alle Bundesländer verteilt auf 2.069 Hektar stehen.
Quelle: Landvolk Niedersachsen Landesbauernverband e.V.
Veröffentlichungsdatum: 24.06.2025