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EHI Retail Institute: Kartenumsätze - Einzelhandel bei 300 Mrd. Euro

19. April 2024

Die Barzahler in Deutschland haben ihre Gewohnheiten in den Coronajahren deutlich verändert und sind auch nach der Pandemie größtenteils dabeigeblieben. Sie zahlen weiterhin am liebsten mit Karte – und zwar mit der Girocard. Die Kartenzahlung insgesamt erreicht erstmals 300 Mrd. Euro Gesamtumsatz im stationären deutschen Einzelhandel.

„Die erheblichen Anteilsgewinne, die während Corona zu verzeichnen waren, werden aktuell noch weiter ausgebaut, in einem stärkeren Umfang als in den Jahren vor der Pandemie“, erklärt Horst Rüter, Mitglied der Geschäftsleitung und Zahlungsexperte im EHI, beim diesjährigen Payment Kongress in Bonn mit über 600 Teilnehmenden.

Anteile der Zahlungsarten

Der Anteil des Bargelds am inflationsbedingt stark gewachsenen Gesamtumsatz im deutschen Einzelhandel (465 auf 485 Mrd. Euro) sinkt 2023 um weitere 2,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 35,5 Prozent. Gut 172 Mrd. Euro wurden an den Kassen bar bezahlt. Der Umsatz mit Karte hingegen wächst auf fast 300 Mrd. Euro und macht nun 61,8 Prozent aus. Nur noch 2,1 Prozent entfallen auf den Rechnungs-/Finanzkauf, der Rest auf Sonstige (Gutscheine u. ä.).

Cash Back

Ein weiterhin sehr beliebter Service ist die Bargeldauszahlung an der Kasse, das sogenannte Cash Back. Das Volumen ist in 2023 auf 12,31 Mrd. Euro gestiegen (2022: 10,23 Mrd. Euro). Die Unternehmen, die heute Cash Back anbieten – vor allem Lebensmittelhandel, Drogeriemärkte und Baumärkte – zahlen aktuell 13,3 Prozent ihres vereinnahmten Bargelds wieder an ihre Kunden aus. Wenn die Bargeldquote dieser Unternehmen von momentan 30-35 Prozent weiter rückläufig sein sollte, wird es in einigen Fällen schwierig werden, diesen Service vollumfänglich aufrecht zu erhalten. Dann müsste Bargeld von Versorgern „zugekauft“ werden, was bei den eh schon erheblichen Gebühren von insgesamt 17,23 Mio. Euro in 2023, die der Handel für Cash Back an die Banken abführen musste, eine zusätzliche Belastung bedeuten würde und für viele Händler nicht mehr umsetzbar wäre.


Quelle: EHI Retail Institute

Veröffentlichungsdatum: 19.04.2024

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