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Blumen als Waffe gegen Thripse im Lauchanbau

18. September 2025

Thripse haben sich in den letzten Jahren zu einem der hartnäckigsten Probleme für Lauchanbauer entwickelt. Die winzigen Insekten verursachen harmlose blasse Flecken auf dem Gemüse. 


Bildquelle: Pixabay

Sie stellen zwar in erster Linie einen kosmetischen Schaden dar, bedeuten aber für den Anbauer eine finanzielle Katastrophe, wie Vilt.be berichtet.

Forscher gehen das Problem nun an, indem sie Blumen als Bankpflanzen einsetzen, an denen natürliche Feinde gedeihen und die Thripse auf natürliche Weise bekämpfen können.

Thripse heften sich an Lauchblätter und verursachen Saugschäden, die als blasse Flecken sichtbar werden. Während diese für den Verbraucher harmlos sind, sinken die kosmetischen Schäden den Lauchpreis. 

Die Frustration über dieses winzige Insekt hat in den letzten Jahren zugenommen, da immer weniger chemische Produkte erhältlich oder nicht ausreichend wirksam sind. Daher wird intensiv nach Alternativen gesucht.

Blumen als Waffe

Ein alternativer Ansatz konzentriert sich auf einen überraschenden Verbündeten im Feld: die niedrig wachsende blühende Pflanze „Lobularia maritima“. 

In den Sprühstreifen zwischen den Lauchwällen gepflanzt, bringt sie die ganze Saison über Blüten und Pollen. 

Natürliche Feinde der Thripse, wie die Raubwanze Orius laevigatus, finden dort ein ideales Zuhause mit reichlich Nährstoffen, wodurch sie sich schneller entwickeln können.

„Orius kommt in der Natur bereits vor, erscheint aber oft erst, wenn Thripse bereits im Überfluss vorhanden sind. Dann ist es bereits zu spät“, erklärt Annelien Tack, Teamleiterin für intensives Gemüse bei Viaverda. 

Deshalb wird in den Niederlanden seit mehreren Jahren in Zusammenarbeit mit dem auf biologischen Pflanzenschutz spezialisierten Unternehmen Koppert die Wirkung des Aussetzens von Raubwanzen auf Blüten erforscht, anstatt darauf zu warten, dass sie von selbst auftauchen.

Durchwachsener Erfolg, aber großes Potenzial

Die niederländischen Studien haben gemischte Ergebnisse geliefert. „Viel hängt vom Wetter ab“, erklärt Tack. Dennoch ist sie von dem Potenzial überzeugt.

„Man weiß nie im Voraus, ob es hundertprozentig wirksam sein wird. Aber das gilt auch für die Pestizide, die heute noch erhältlich sind“, sagt sie. 

Diese Pestizide sind bei weitem nicht mehr so wirksam wie früher oder unterliegen erheblichen Einschränkungen in ihrer Anwendung.

 

Quelle: Vilt.be

 

Veröffentlichungsdatum: 18.09.2025

Schlagwörter

Blumen, Waffe, Thripse, Lauchanbau