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BLE-Marktbericht KW 02/ 23: Deutscher Weißkohl und Rotkohl verteuerten sich einstandsbedingt

19. Januar 2023

Einheimische Äpfel herrschten vor, wobei Elstar, Jonagold, Boskoop und Braeburn die Basis des Sortimentes bildeten. In Frankfurt tauchten Jazz auf, die 28,- € je 13-kg-Karton kosteten. Aus Italien stammten vorrangig Golden Delicious und Granny Smith, örtlich rundeten Story in 4-kg-Kartons das Angebot ab.

Bildquelle: Shutterstock.com Kohl
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Aus Frankreich kamen hauptsächlich Jazz und Pink Lady. Die Niederlande schickten speziell Elstar und Wellant. Aus Belgien wurden ausschließlich Elstar zugeführt. Polen sendete verstärkt Golden Delicious, hatte insgesamt aber nur einen komplettierenden Status inne. Insgesamt hielt sich der Bedarf in Grenzen; er konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Qualität der Produkte überzeugte meist. Dennoch tendierten die Notierungen eher abwärts als nach oben. Durch die gewährten Vergünstigungen versuchten die Vertreiber, den Warenumschlag zu erhöhen. Verteuerungen waren nur sehr selten zu beobachten.

Birnen
Die Vermarktung verlief nicht gerade schwungvoll. Die Warenpalette wurde angeführt von italienischen Abate Fetel und Santa Maria, gefolgt von türkischen Santa Maria und italienischen Williams Christ. Conference stammten aus den Niederlanden, dem Inland und Belgien. Aus den Niederlanden kamen außerdem noch Xenia und Vereinsdechantbirnen. Deutsche Xenia und Alexander Lucas ergänzten das Geschehen. Das Interesse zeigte sich eher schwach und konnte mit Leichtigkeit gestillt werden. Da die Versorgung jedoch hinreichend auf die Unterbringungsmöglichkeiten abgestimmt war, veränderten sich die Bewertungen nicht wesentlich. Kleinere Preisschwankungen waren kaum der Rede wert.

Tafeltrauben
Insgesamt stand ein sehr abwechslungsreiches Angebot bereit, indem vor allem die Präsenz von IFG- und Arra-Varietäten zunahm. Das Sortiment setzte sich vorrangig aus südafrikanischen und peruanischen Importen zusammen. Abladungen aus Namibia und Brasilien sowie Anlieferungen aus Spanien komplettierten es. Die Verfügbarkeit hatte sich insgesamt ausgedehnt. Die Nachfrage konnte damit nicht immer Schritt halten, weshalb die Händler nicht immer um Vergünstigungen herumkamen. Doch auch Verteuerungen waren durchaus zu verzeichnen, was die Abwicklung aber kaum negativ beeinflusste.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Mandarinen hatten sich inzwischen in den Vordergrund gedrängt. Spanische Nadorcott, Nova, Tacle und Clemenvilla bildeten dabei die Basis. Israelische Orri waren bei den Kunden weiterhin recht beliebt und konnten die hohen Bewertungen meistens beibehalten. Türkische Murcott gewannen an Bedeutung und konnten qualitativ fast immer überzeugen. Parallel zu der verstärkten Verfügbarkeit von Mandarinen schränkte sich die Versorgung mit Clementinen ein. In diesem Sektor überwogen weiterhin spanische Artikel. Sie wurden von italienischen und marokkanischen Produkten flankiert. In organoleptischer Hinsicht ließen sie immer häufiger Wünsche offen, sodass sich die Preisspanne ausdehnte. Satsumas spielten kaum noch eine Rolle: Die ausschließlich aus der Türkei bereitstehenden Chargen generierten kaum noch Beachtung und verschwanden verschiedentlich bereits aus der Vermarktung.

Zitronen
Spanische Primofiori und türkischer Enterdonato überwogen augenscheinlich. Begleitet wurden sie von wenigen unbehandelten italienischen Partien. Die Geschäfte verliefen in einem sehr ruhigen Rahmen. Die Notierungen blieben meist stabil. In Frankfurt zogen sie für die spanischen Früchte direkt am Montag ein wenig an. In Köln bröckelten sie hingegen ab. Berlin berichtete von sukzessiven Vergünstigungen bei den türkischen Importen, da sie im Wochenverlauf verstärkt zur Verfügung standen.

Blumenkohl
Es standen italienische, französische und spanische Offerten bereit. Letztere waren am günstigsten und konnten daher meist flott untergebracht werden. Die Bewertungen tendierten generell oftmals nach oben. Zu hohe Eingangsforderungen bewirkten bei den französischen Abladungen zum einen eine Verminderung der Disposition seitens der Händler und zum anderen ein abgeschwächtes Interesse seitens der Kunden.

Salate
Eissalat aus Spanien stand in der Regel monopolartig bereit. Lediglich in Berlin gab es daneben noch sehr wenige niederländische Produkte, die im Wochenverlauf aber aus dem Sortiment verschwanden. Die Güte der spanischen Artikel hatte sich verbessert, weshalb auch die Nachfrage anstieg. Verschiedentlich konnten die Händler daraus Nutzen ziehen und ihre bisherigen Forderungen etwas erhöhen. Nur Hamburg berichtete von Vergünstigungen zum Wochenstart infolge eines zu üppigen Angebotes. Zum Freitag zogen die Bewertungen aber auch in der Hansestadt wieder an. Bei Kopfsalat herrschten belgische Anlieferungen vor, italienische folgten von der Bedeutung her. Niederländische und französische Chargen tauchten in Frankfurt auf, was zu sinkenden Bewertungen bei den tonangebenden belgischen Erzeugnissen führte. Dort etablierte sich bei den italienischen Artikeln eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch uneinheitliche Kopfgewichte sowie durch Rückläufer aus dem LEH. Die belgischen Abladungen verteuerten sich oftmals infolge verbesserter Unterbringungsmöglichkeiten. Der Absatz Bunter Salate aus Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland verlief in ruhigen Bahnen, sodass die Händler nur selten Anlass hatten, ihre Aufrufe zu verändern. Endivien generierten in München kaum noch Zuspruch. In Frankfurt waren sie indes recht beliebt, allerdings schreckten Forderungen von bis zu 17,50 € je 8er-Kiste für französische Produkte die Kunden in Frankfurt eher ab.

Gurken
Spanische Schlangengurken dominierten und waren an einigen Märkten allein auf weiter Flur. Punktuell ergänzten Anlieferungen aus Griechenland und Marokko das Geschehen, diese hatten aber höchstens ergänzenden Charakter. Die Verfügbarkeit hatte sich zwar ausgedehnt. Dennoch kletterten die Bewertungen häufig aufwärts, da sich auch das Interesse verstärkt hatte. Bei den Minigurken, aus der Türkei, Spanien und den Niederlanden stammend, veränderten sich die Notierungen nicht so stark. Hier hielten sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage. In Hamburg verbilligten sich die spanischen Erzeugnisse infolge eines verstärkten Auftretens der günstigeren türkischen Importe.

Gemüsepaprika
Spanische Offerten prägten die Szenerie. Von der Relevanz her folgten am ehesten türkische Importe, die letztlich aber auch nur einen ergänzenden Status innehatten. Abladungen aus Jordanien und Marokko tauchten nur örtlich auf. Die Notierungen kannten eigentlich nur eine Richtung: Aufwärts. Einstandsbedingte Preiserhöhungen, die mitunter auch sehr deutlich ausfielen, waren an der Tagesordnung. Insbesondere eingeschränkt verfügbare gelbe Produkte verteuerten sich immens, bis zu 21,- € je 5-kg-Abpackung sollte man etwa in Frankfurt bezahlen.


Weitere Informationen

Frankfurt
Deutscher Weißkohl und Rotkohl verteuerten sich einstandsbedingt. Die Niederlande hatten 15-kgSäcke zu 8,- bis 9,- € im Programm. Die Türkei ergänzte zu 1,20 bis 1,30 € je kg beim flachen Weißkohl. Spitzkohl kam zu 1,40 bis 1,60 € je kg aus Portugal und den Niederlanden. Chinakohl aus Spanien und Belgien ergänzte mit ansteigendem Mengenanteil die geringe deutsche Produktion. Rosenkohl interessierte nach dem guten Umsatz zum Jahreswechsel und den inzwischen zu warmen Temperaturen deutlich weniger. Auch Schwarzkohl, Schwarzwurzel und Grünkohl generierten nur wenig Interesse. Erste deutsche großblättrige Gartenkresse aus dem geschützten Anbau wurde ab 9,50 € je 10er-Bund gerne eingekauft. Trotz der massiven Frostschäden im alten Jahr, konnte wieder auf deutschen Lauch zu 7,50 bis 8,50 € je 5-kg-Steige zurückgegriffen werden. Der Bedarf an losen Möhren und Offerten in 1-kg-Packungen wurde durch belgische Lagerware abgedeckt. Bei den Bundmöhren stellte Italien den Hauptteil und Spanien ergänzte mit 12er-Großbunden. Die Qualität bei italienischen Lauchzwiebeln konnte kaum befriedigen, deshalb räumten die ägyptischen Importe problemlos.

Hamburg
Neue Limetten aus Peru kosteten zu Beginn der Kampagne in 42er- bis 54er-Aufmachung 6,50 € je 2,5-kg-Karton. Pitahaya und Carambola aus Brasilien feierten ihre Premiere in 5 bis 7 Stück zu 28,- € und je 20er- bis -24er-Anzahl zu 22,- €. Avocados aus Chile wurden gern gekauft und verteuerten sich daher. Glatte und krause Petersilie aus Italien erzielte flüssige Umsätze und notierte fester. Die Preise von Mangold tendierten hingegen abwärts. Ergiebiger Ingwer aus Brasilien wurde billiger abgegeben.

Köln
Brokkoli aus italienischer Ernte stand vereinzelt als Alternative zur spanischen Ware bereit.

München
Der Handel mit Erdbeeren wurde vornehmlich mit griechischen und ägyptischen Produkten bestritten. Aus Italien und Spanien kamen nur wenige Abladungen. Die Forderungen von Chicorée zogen deutlich an. Besser verfügbarer italienischer Rucola sowie Mangold wurden dagegen wieder preiswerter offeriert. Die Mengen an italienischem Staudensellerie, Löwenzahn, Cima di Rapa und Palmkohl legten etwas zu. Brokkoli und Zucchini verteuerten sich, Auberginen wurden nochmals günstiger. Nach den zurückliegenden Feiertagen verlief der Handel mit Buschbohnen und Stangenbohnen etwas schleppender, was sich in teils nachgebenden Bewertungen sowie in überständigen Partien widerspiegelte. Mit ansprechenderen Qualitäten und größeren Kalibern konnte der Absatz von Radieschen beschleunigt werden. Das Angebot an niederländischem Rosenkohl verknappte sich vorübergehend und wurde im Wochenendgeschäft frühzeitig mit anziehenden Bewertungen geräumt. Reichlichere ägyptische Bundzwiebeln wurden zu günstigeren Konditionen angeboten; bei italienischen Offerten konnten sich trotz der deutlich höheren Forderungen die langlaubigen Aufmachungsvarianten qualitätsbedingt besser behaupten als die klassischen Produkte.


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Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 02/ 23
Copyright © fruchtportal.de

 

Veröffentlichungsdatum: 19.01.2023

Schlagwörter

Kohl, BLE, Marktbericht, Obst, gemüse, Südfrüchte, Großmarkt, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Berlin