Belgien wird sich bei der Mercosur-Abstimmung enthalten

Belgien konnte sich nicht auf eine einstimmige Position zu dem Mercosur-Freihandelsabkommen einigen und wird sich daher bei der europäischen Abstimmung enthalten, berichtet Vilt.be. 

Dies gab der Bundeslandwirtschaftsminister, David Clarinval (MR), bekannt. Während dieses Freihandelsabkommen bestimmten Sektoren zugutekommen würde, werden negative Folgen für Agrarsektoren wie Zucker und Rindfleisch erwartet.

Belgien konnte sich im Vorfeld der Abstimmung nicht auf eine gemeinsame Position zu dem Mercosur-Handelsabkommen einigen. Die N-VA-Partei ist dafür, während CD&V, MR und Les Engagés dagegen sind. 

Sie befürchten katastrophale Folgen für den belgischen Agrarsektor. Auch die wallonische und die Brüsseler Regierung sind dagegen. Da keine Einigung erzielt werden kann, wird sich Belgien als Ganzes der Stimme enthalten.

Die Europäische Kommission verhandelte jahrelang mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen, das die weltweit größte Freihandelszone schaffen würde. 

Die Verhandlungen wurden Ende letzten Jahres abgeschlossen, doch die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament müssen dem vorläufigen Inkrafttreten noch zustimmen.

Unfairer Wettbewerb

Der europäische Agrarsektor befürchtet unfairen Wettbewerb durch den südamerikanischen Handelsblock.

Die EU-Mitgliedstaaten Frankreich, Italien und Polen lehnen das Abkommen ab, doch um es zu blockieren, sind Gegenstimmen aus mindestens vier Mitgliedstaaten erforderlich, die mindestens 35 % der europäischen Bevölkerung repräsentieren.

Belgien stimmt weder mit „Ja“ noch mit „Nein“. 

Laut Minister Clarinval, dessen Partei die wallonische Regierung führt, ist Mercosur zwar für die meisten Sektoren und Agrarsektoren wie Milchwirtschaft und Kartoffelanbau von Vorteil, aber „gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass andere Sektoren trotz der Schutzbestimmungen stärkere negative Folgen erleiden könnten.“

Quelle: Vilt.be

Veröffentlichungsdatum: 12.12.2025