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BLE-Marktbericht KW 22/ 23: Das Volumen der Galia-, Honig- und vor allem Wassermelonen wuchs massiv an

09. Juni 2023

Zwar überwogen weiterhin die einheimischen Äpfel, ihre Präsenz hatte sich aber augenscheinlich begrenzt und ihre Güte ließ vermehrt zu wünschen übrig. Auch die Bedeutung der italienischen und französischen Chargen schrumpfte. In Berlin tauchten dafür in verstärktem Maße polnische Erzeugnisse auf. Die Nachfrage konnte trotz der verminderten Versorgung ohne Anstrengungen befriedigt werden, auch dank ausgeweiteter Zufuhren aus Übersee.

Bildquelle: Shutterstock.com Melonen
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In diesem Bereich gaben chilenische Royal Gala und Elstar sowie neuseeländische Cox Orange und Royal Gala den Ton an. Südafrikanische Braeburn hatten an Relevanz gewonnen. Die Notierungen entwickelten sich recht unterschiedlich: Bei den europäischen Partien waren mengeninduzierte Verteuerungen ebenso zu verzeichnen wie güteinduzierte Vergünstigungen. Die Bewertungen der Importe von der südlichen Hemisphäre blieben meistens konstant.

Birnen
Südafrikanische und chilenische Offerten dominierten klar erkennbar das Geschehen. Argentinische Artikel spielten eine kleine Rolle. Früchte aus Belgien, den Niederlanden, der Türkei und Italien hatten nur noch örtlich einen ergänzenden Charakter. Die Verfügbarkeit hatte sich eingeschränkt, genügte aber dennoch, um das Interesse zu stillen. Der Bedarf war nicht besonders kräftig. Bezüglich der Preise tat sich bei einer sehr ruhigen Vermarktungssituation nicht allzu viel: Oftmals blieben sie stabil. In München verteuerten sich Forelle aus Südafrika und Chile angebotsbedingt. In Köln waren anziehende Bewertungen bei Abate Fetel aus Übersee zu beobachten. In Hamburg mussten Produkte mit konditionellen Schwächen zum Teil unter Notiz abgegeben werden.

Tafeltrauben
Die chilenischen und südafrikanischen Anlieferungen schränkten sich dem Saisonstand entsprechend ein. Dafür gewannen die italienischen und ägyptischen Zufuhren an Bedeutung: Italienische Victoria und Black Magic sowie ägyptische Prime Seedless, Flame Seedless und Early Sweet konnten in organoleptischer Hinsicht meistens überzeugen und generierten in der Regel ein freundliches Interesse. Generell konnte die Nachfrage ohne Probleme befriedigt werden. Die Notierungen tendierten eher nach oben als abwärts, allerdings fielen die Verteuerungen häufig nicht sehr stark aus.

Erdbeeren
Einheimische Früchte herrschten vor. Am ehesten wurden sie von niederländischen Artikeln flankiert. Abladungen aus Belgien, Griechenland, Polen und Spanien kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Durch das sommerliche Wetter und dem damit verbundenen Ernteanstieg hatte sich die Verfügbarkeit merklich ausgedehnt. Sie überragte vielmals die Unterbringungsmöglichkeiten. Die Nachfrage war zwar nicht unfreundlich, konnte mit den intensivierten Anlieferungen aber nicht immer Schritt halten. Die Verkäufer kamen daher nicht immer um Vergünstigungen herum, wenn sie größere Überhänge vermeiden wollten. Die Verbilligungen fielen mitunter auch recht kräftig aus. Rückläufer aus dem LEH erschwerten zudem mancherorts den Absatz regulärer Ware. Einzig Berlin berichtete im Wochenverlauf von einer insgesamt so guten Nachfrage, dass die insbesondere inländische und exklusive polnische Ware an Wert gewannen.

Kirschen
Spanische Anlieferungen herrschten klar erkennbar vor und standen mitunter konkurrenzlos bereit. Von der Bedeutung her folgten griechische und italienische Abladungen, türkische hatten nur komplettierenden Charakter. Die Verfügbarkeit war keineswegs zu üppig. Die Notierungen tendierten aufwärts, zum Teil auch recht deutlich. Nur örtlich mussten die Vertreiber ihre Forderungen im Wochenverlauf wieder leicht absenken; sie versuchten so, die Unterbringungsmöglichkeiten zu verbessern und neuen Schwung in die Vermarktung zu bekommen.

Aprikosen
Spanische Zufuhren dominierten augenscheinlich das Geschehen. Anlieferungen aus Italien reihten sich dahinter ein. Französische und türkische Offerten spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Versorgung hatte sich ausgedehnt. Sie überragte die Unterbringungsmöglichkeiten, die sich summa summarum etwas eingeschränkt hatten. Vergünstigungen mussten also her, wenn man größere Überhänge vermeiden wollte. Insbesondere kleinere Kaliber und Früchte mit konditionellen Problemen mussten mit merklichen Verbilligungen abgegeben werden. Doch selbst durch die gesenkten Forderungen erreichten die Verkäufer nicht durchgängig eine Räumung. Erste Zuckeraprikosen aus der Türkei werden in der 23. KW erwartet.

Bananen
Für gewöhnlich hielten sich Angebot und Nachfrage hinreichend die Waage, sodass die Händler ihre bisherigen Aufrufe nicht modifizieren mussten. Lediglich München berichtete von eingeschränkten Unterbringungsmöglichkeiten, hervorgerufen durch die Pfingstferien. Dort senkten die Vertreiber ihre Forderungen für das gesamte Sortiment leicht ab. Andernorts verharrten die Bewertungen auf ihrem bisherigen Niveau.

Blumenkohl
Einheimische Offerten herrschten mit weitem Abstand vor. Aus Belgien, Italien und den Niederlanden kamen nur ergänzende Anlieferungen. Insgesamt hatte sich die Verfügbarkeit ausgedehnt. Die mancherorts monopolartig bereitstehenden inländischen Produkte konnten in der Regel ohne Schwierigkeiten abgesetzt werden. Verschiedentlich gewährten die Vertreiber Vergünstigungen. In Hamburg konnten die Verkäufer ihre Aufrufe derweil erhöhen, da sich die Unterbringungsmöglichkeiten verbessert hatten.

Salate
Es war generell recht wenig Bewegung zu beobachten. Eissalat stammte überwiegend aus dem Inland und den Niederlanden. Spanische Offerten hatten sich an manchen Plätzen bereits aus dem Geschäft verabschiedet. Kopfsalat, Bunte Salate und Endivien kamen ausschließlich aus Deutschland und Belgien. Die Geschäfte verliefen in einem sehr ruhigen Rahmen. Die Nachfrage konnte ohne Schwierigkeiten befriedigt werden. Die Notierungen tendierten eher nach unten als aufwärts, wobei Verteuerungen sehr selten zu verzeichnen waren. Doch auch stabile Bewertungen waren durchaus an der Tagesordnung.

Gurken
Mal stellten die einheimischen, mal die belgischen oder niederländischen Produkte den größten Anteil des Sortimentes. Die Verfügbarkeit wuchs in der Regel an, zum Teil auch recht deutlich. Die Nachfrage konnte da nicht immer Schritt halten. Auflaufende Bestände versuchten die Händler mit gewährten Vergünstigungen entgegenzutreten. Einzig Berlin berichtete von einem eher knappen Angebot infolge von Werbeangeboten des LEH. Dies führte in der Hauptstadt zu leicht festeren Bewertungen. Andernorts blieben die Notierungen häufig konstant. Im Bereich der Minigurken konnte überwiegend auf einheimische und niederländische Chargen zugegriffen werden. Die Preise kletterten verschiedentlich nach oben, getragen von verbesserten Unterbringungsmöglichkeiten.

Tomaten
Belgische und niederländische Partien dominierten klar erkennbar das Geschehen. Danach folgten inländische und italienische Chargen, die summa summarum aber nur einen komplettierenden Charakter innehatten. Spanien hatte sich aus der Vermarktung verabschiedet, Ungarn stellte noch sehr geringe Menge von Rispenware zur Verfügung. Die Präsenz der niederländischen und belgischen Früchte hatte sich ausgeweitet. Das Interesse zeigte sich nicht unfreundlich, konnte aber dennoch problemlos gestillt werden. Mengeninduziert mussten die Vertreiber die Bewertungen oftmals ein wenig herabsetzen, insbesondere die niederländischen Produkte waren hiervon betroffen. Verteuerungen waren bei insgesamt verbesserten Unterbringungsmöglichkeiten die Ausnahme.

Gemüsepaprika
Niederländische und belgische Anlieferungen überwogen. Die Geschäfte verliefen uneinheitlich: München und Berlin berichteten von einer unaufgeregten Vermarktung mit nahezu stabilen Preisen, auf den anderen Märkten schwankten die Notierungen durchaus. In Hamburg verbesserten sich durch gewährte Vergünstigungen immerhin die Unterbringungsmöglichkeiten, sodass sich zum Wochenende hin die roten Artikel aus den Niederlanden wieder verteuerten. Auch Frankfurt berichtete von zunächst fallenden und anschließend wieder ansteigenden Notierungen bei den belgischen Offerten. In Köln verzeichnete man relativ übliche Preisschwankungen. Die türkischen Importe waren generell knapp, sodass ihre Bewertungen oftmals nach oben kletterten. In Berlin sollte man zwischen 12,- und 16,- € je 6-kg-Karton bezahlen.


Weitere Informationen

Frankfurt
Dünner Lauch aus den Niederlanden gab es zu 120 € je 100 kg, größere Stangen kosteten schon 160 € je 100 kg. Inländische und belgische Offerten blieben knapp und recht teuer. Die Bewertungen von Gemüsezwiebeln und Haushaltsware sackten ab, nur Offerten aus Neuseeland blieben auf stabilem Niveau. Für das ansteigende Angebot an Pfifferlingen musste zwischen 13,- und 16,- € je kg und für exklusivere gewaschene Ware 18,- € je kg bezahlt werden.

Hamburg
Pflaumen der spanischen Sorte Red Beauty werden in der 23. KW verfügbar sein. Satsumas aus Südafrika bestanden bisher nur aus Rückläufern des LEH und taugten kaum zur Vermarktung. Zucchini aus Deutschland feierten ihre Premiere zu 8,- € je 5-kg-Packstück. Lauch aus Spanien wurde zu 11,50 € je 10-kg-Kiste umgeschlagen. Die witterungsbedingten Ernteverzögerungen verteuerten inländischen Brokkoli.

Köln
Neben italienischem Rettich wurde zu Wochenbeginn auch inländischer vorgefunden. Ebenso wurden Radicchio sowie Erbsen aus einheimischer Produktion als Alternative zum italienischen Sortiment angeboten.

München
Spanische Orangen der Sorte Valencia Late verteuerten sich nachfrage- und kaliberbedingt. Auch ägyptische Lieferungen gleicher Sorte fanden als Saftware bei sommerlichem Wetter gute Aufnahme. Aus badischem Anbau stiegen die Liefermengen an Himbeeren und Kulturheidelbeeren sukzessive an. Von den hohen Tagestemperaturen getragen stiegen die Verkaufszahlen von Dessertmelonen und Wassermelonen stetig an. Limetten waren von der Gastronomie gesucht und verbilligten sich infolge angewachsener Anlieferungen. Die Saison von inländischem Artikeln gewann weiter an Fahrt: So trafen erster Radicchio und Frischerbsen samt Hybrid-Rettiche und Fenchel auf die zu Ende gehende italienische Saison. Brokkoli und Spitzkohl aus dem Inland begannen, spanische Produkte abzulösen. Mangels Konkurrenz stiegen die Preise von Lagergemüse wie Rotkohl, Knollensellerie und Karotten teils deutlich an. Zu sich wieder verteuerten belgischem und inländischem Lauch aus dem letztjährigen Anbau gesellten sich erste neuerntige Offerten aus spanischer und portugiesischer Produktion. Die sich stetig verbessernde Verfügbarkeit neuerntiger spanischer Gemüsezwiebeln erschwerte das Geschäft mit teuren chilenischen Produkten sowie mit den sich einstandsbedingt wieder deutlich verteuernden niederländischen großen Kalibern.

Berlin
Passend zum sommerlichen Wetter wuchs das Volumen der Galiamelonen, Futuromelonen, Honigmelonen und vor allem Wassermelonen massiv an. Letztere kamen aus Costa Rica, Marokko und Spanien und kosteten je nach Qualität und Kerngehalt zwischen 0,50 und 1,50 € je kg. Das Angebot an Pfifferlingen aus Belarus und Serbien wuchs ebenfalls an, sodass diese bereits ab 8,- € je kg erhältlich waren.

Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 22/ 23
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Veröffentlichungsdatum: 09.06.2023

Schlagwörter

BLE, Marktbericht, Obst, gemüse, Südfrüchte, Großmarkt, Frankfurt a.M., Hamburg, Köln, München, Berlin