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AMI: Der Lebensmitteleinkauf in der Pandemie

22. April 2021

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen veränderten 2020 das Konsumverhalten der Verbraucher kräftig. Statt Kantine oder Restaurant hieß es besonders während der Lockdowns für viele Haushalte „Ran an den Herd!“. Anders als während der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009, als der gesamte inländische Konsum die Wirtschaft stützte, gingen die privaten Konsumausgaben massiv zurück.

Bildquelle: Shutterstock.com Kochen
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Preisbereinigt sank der private Konsum um 6,1 % und damit so stark wie noch nie. Allerdings waren nicht alle Verwendungszwecke gleichermaßen von der Konsumzurückhaltung betroffen. Während die privaten Haushalte rund 6 % mehr für Nahrungsmittel und Getränke ausgaben als 2019, reduzierten sie den Konsum von Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen um ein Drittel.

Mehr Lebensmittel als zuvor wurden für den Verzehr zu Hause gekauft. Das zeigen die AMI Markt Charts „Der Lebensmitteleinkauf in der Pandemie“. Klassische Koch- und Bratartikel profitierten von dem veränderten Konsumverhalten am stärksten. Diese wurden nicht nur häufiger, sondern auch in größeren Mengen eingekauft. Denn nun musste die Familie wieder zu Hause mit Lebensmitteln versorgt werden. Insbesondere die warme Mahlzeit wurde vermehrt in den eigenen vier Wänden zubereitet. Das bedeutete zusätzlichen Bedarf an Nahrungsmitteln, der über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH), Fachgeschäfte und andere Einkaufsstätten gedeckt wurde.

Alle Geschäftstypen profitierten von der vermehrten Nachfrage nach frischen Lebensmitteln und verzeichneten höhere Verbraucherausgaben. Die Einkaufsstätten außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels legten jedoch überdurchschnittlich zu. Der Online-Handel, die Fachgeschäfte sowie die Direktvermarktung wurden von den Verbrauchern vermehrt genutzt, um Lebensmittel einzukaufen.

Die privaten Haushalte fuhren offensichtlich ganz unterschiedliche Strategien während der Pandemie: Auf der einen Seite One-Stop-Shopping und E-Commerce, um der Gefahr einer Infektion zu begegnen. Auf der anderen Seite die Nutzung des Angebots von Direktvermarktern und Fachgeschäften, um den Wunsch nach Regionalität, Frische und Genuss in besonderer Weise nachzukommen und dabei auch noch die Unternehmen vor Ort zu unterstützen. Sie kauften dabei jedoch nicht nur mehr Lebensmittel, um einen höheren Bedarf zu decken. Das Einkaufsverhalten zeigte sich insgesamt wertiger.

Begünstigt wurde dies durch eine geringe Inflation. Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich im Jahresdurchschnitt 2020 um 0,5 % gegenüber 2019. Die Senkung der Mehrwertsteuersätze im 2. Halbjahr dämpfte die Preisentwicklung zusätzlich. Modellrechnungen der AMI zeigen jedoch, dass die Preisentwicklung des im Jahr 2020 konsumierten Warenkorbs bis zu maximal 0,5 Prozentpunkten höher lag, als es die Inflationsmessung durch den Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes widerspiegelte.

Haben die Verbraucher in der Pandemie einfach nur mehr eingekauft? Oder wurden nachhaltige Produkte, gerne auch in Bio-Qualität, bevorzugt? Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Lebensmittelpreise? Antworten auf diese und weitere Fragen liefern Ihnen die AMI Markt Charts „Der Lebensmitteleinkauf in der Pandemie“.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 16.04.2021)

, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Veröffentlichungsdatum: 22.04.2021

Schlagwörter

Deutschland, Frische, Lebensmittel, Haushaltsnachfrage, Statistik, Lebensmitteleinkauf, Pandemie