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AMI: Lebensmittelteuerung schwächt weiter ab - Erstmals wieder höhere Gemüsepreise

09. November 2020

Während im Frühjahr 2020 die Lebensmittelpreise deutlich angezogen hatten, fällt die Teuerungsrate im Vergleich dazu aktuell relativ moderat aus. Im Oktober verringerte sich der Preisabstand zum Vorjahr bei frischen Lebensmitteln weiter.

Bildquelle: Shutterstock.com Zucchini
Bildquelle: Shutterstock.com

Seit Beginn der Mehrwertsteuersenkung lag die Teuerungsrate frischer Lebensmittel nur noch bei knapp 3 %. Im Oktober 2020 schwächte sich diese noch weiter ab. Die Verbraucher zahlten für frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, 2,1 % mehr als vor einem Jahr. Die Haupttreiber waren dieses Mal Gemüse gefolgt von Schweinefleisch.

Erstmals wieder höhere Gemüsepreise

Von Juli bis September 2020 hatten niedrigere Gemüsepreise der Lebensmittelteuerung entgegengewirkt. Im Oktober 2020 zeigte Gemüse mit 7,2 % dagegen jedoch die höchste Teuerungsrate im Frische-Bereich auf. Für Salate (5 %), Frucht- (12 %) und Kohlgemüse (10 %) zahlten die Verbraucher mehr als vor einem Jahr. Vor allem bei den Fruchtgemüsearten Salatgurke, Zucchini und Paprika stiegen die Verbraucherpreise deutlich über das Vorjahresniveau, da beim Übergang auf die südeuropäische Saison eine Angebotslücke entstanden war. So verteuerten sich Zucchini um 84 %, Salatgurken um 32 % und Paprika um 14 %. Im Segment Kohlgemüse wies Blumenkohl mit 48 % die höchste Teuerungsrate auf. Allerdings war die letztjährige Situation von einer hohen Marktversorgung und entsprechend niedrigen Preisen (1,09 EUR/St.) gekennzeichnet, während im Oktober 2020 von einer mangelnden Warenverfügbarkeit berichtet wurde. Andere Kohlarten, wie Kohlrabi und Weißkohl, konnten dagegen günstiger eingekauft werden. Ebenso kosteten unter anderem Zwiebeln, Pilze, Porree und Radieschen weniger als ein Jahr zuvor.

Kartoffelpreise gaben nach

Anders als Gemüse waren Kartoffeln weiterhin günstiger als im Vorjahr. Für Speisekartoffeln zahlten die Verbraucher gut 15 % weniger als im Oktober des vergangenen Jahres. Gegenüber September 2020 gingen die Preise um durchschnittlich 3,8 % zurück. Üblicherweise bringt der Oktober eine Stabilisierung der Entwicklung. Der anhaltende Preisdruck resultierte aus dem Volumen der diesjährigen Kartoffelernte, das 8,9 % höher erwartet wird als im Vorjahr. Das Kilogramm festkochende Kartoffeln im 1-2,5 kg Gebinde kostete durchschnittlich 0,75 EUR und damit 10 Ct weniger als im Vorjahr.

Moderate Teuerung bei Obst

Nachdem in den vergangenen Monaten teureres Obst der Haupttreiber der Lebensmittelteuerung war, lagen die Obstpreise im Oktober 2020 nur noch 1,6 % über dem Vorjahresniveau. Damit verringert sich der Preisabstand zum Vorjahr deutlich, was auf niedrigere Preise bei Zitrus- und Südfrüchten zurückzuführen war. Nicht nur in Spanien, sondern auch in Italien werden größere Ernten an Zitrusfrüchten als im Vorjahr erwartet. Mit den kühleren Temperaturen rückten Orangen und Easy Peeler wieder vermehrt in den Fokus der Verbraucher und waren im Oktober günstiger erhältlich. So kosteten beispielsweise Easy Peeler 3,5 % weniger als im Vorjahr. Doch auch beim Kauf von zahlreichen Südfrüchten, wie Bananen, Ananas, Mango, Avocado und Kiwi, sparten die Verbraucher im Vergleich zum Oktober 2019. Im Gegensatz dazu lagen die Verbraucherpreise für Äpfel, aufgrund der kleineren Ernte, weiterhin über dem Vorjahresniveau. Diese dominierten auch im Oktober das Obstsegment.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 05.11.2020)

Veröffentlichungsdatum: 09.11.2020

Schlagwörter

AMI, Lebensmittelteuerung, gemüse, Preise, Studie