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Ein Schweizer Kartoffelbauer in Paraguay

Der gebürtige Schweizer Marco Panciotto lebt in Paraguay von der Rinderzucht. Jetzt will er in den Kartoffelbau einsteigen, was im südamerikanischen Land aussergewöhnlich ist. Hilfe für das Projekt holt er sich auch aus der Schweiz.

Panciotto auf dem Kartoffelfeld. (mgr) Foto © via Lid.ch
Panciotto auf dem Kartoffelfeld. (mgr) Foto © via Lid.ch

Professionelle Kartoffelproduzenten in Paraguay kann man wohl an einer Hand abzählen. Das Südamerikanische Binnenland importiert grössere Mengen aus Argentinien, kleinere Mengen zum Selbstkonsum werden von Kleinbauern in Handarbeit angebaut. Diese profitieren von einem nationalen Programm der Kartoffelproduzenten, das die Kleinbauern mit Wissen und Saatgut unterstützt.

Kartoffelanbau liegt in der Familie

Marco Panciotto, gebürtiger Schweizer, will den Anbau auf seiner Farm in der Nähe von Concepción professionalisieren. Die staatliche Bürokratie stellt ihm dabei Hürden in den Weg, umso tatkräftiger wird er aber von seiner Familie unterstützt. Obwohl Panciotto Betriebsökonom HSG ist, hat die Landwirtschaft in seiner Familie eine lange Tradition.

Seine Eltern Elizabeth und Domenico hatten sich nämlich kennengelernt, als die Agronomin Elisabeth in Nepal ihre Doktorarbeit im Kartoffel-Anbau absolvierte und Domenico als Brückeningenieur tätig war.

Zurück in der Schweiz haben die beiden geheiratet und bald wurde Sohn Marco geboren. Im Laufe der Jahre hat sich die Familie entschieden, eine Farm in Paraguay zu kaufen: 4500 Hektaren, vorwiegend zur Rinderzucht.

Am Ausprobieren

Im Jahr 2012 haben sich Marco Panciotto und seine Frau entschieden, den Betrieb der Eltern zu übernehmen, die seit ein paar Jahren wieder in der Schweiz leben. Panciotto will sich diversifizieren und sieht im Anbau von Kartoffeln einen möglichen Betriebszweig. Er will zuerst drei bis fünf Jahre Erfahrungen sammeln und erst dann eine grössere Fläche anbauen.

Er ist bereits im zweiten Jahr seines Anbauversuches und baut zurzeit auf viermal 2,5 Hektaren Kartoffeln an. Von den vier Parzellen werden zwei bewässert, wobei eine Parzelle da liegt, wo schon letztes Jahr Kartoffeln gewachsen sind. Von den restlichen zwei unbewässerten Parzellen liegt eine ebenso auf einer Fläche, wo vorher schon Kartoffeln waren.

«Man sieht den Unterschied – nicht von ungefähr rät uns die Saatgutfirma, sieben Jahre Fruchtpause zu machen», sagt Panciotto. Er hofft, nach 5 Jahren auf derselben Parzelle wieder Kartoffeln säen zu können.

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Quelle: Lid.ch
 

Veröffentlichungsdatum: 06. November 2023