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Marktinformation Ostdeutschland 42. KW: Kartoffeln – Erzeugerpreise unverändert zur Vorwoche

Die Kartoffelernte in Ostdeutschland ist in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg überwiegend beendet. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird noch geerntet, da es Verzögerungen infolge der Wetter- und Bodenbedingungen gab. So wird sich die Kartoffelernte teils möglicherweise noch bis Mitte November hinziehen. An den Erzeugerpreisen für Speisekartoffeln hat sich im Vergleich zur Vorwoche nichts geändert.


Bildquelle: Shutterstock.com

Mecklenburg - Vorpommern
An den Erzeugerpreisen für Speisekartoffeln hat sich im Vergleich zur Vorwoche nichts geändert. Die Speisekartoffelernte ist überwiegend beendet, regional müssen noch Restpartien gerodet werden. Der erste Bodenfrost droht. Je nach Standortbedingungen sind Erträge und Qualitäten sehr unterschiedlich. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ausreichend Packware aus der Ernte 2023 verfügbar ist. Derzeit befinden sich die Knollen hier und da im Schwitzprozess, die Läger sind entsprechend geschlossen. Der Absatz von Packware im Lebensmitteleinzelhandel, so wird zum Teil berichtet, liegt derzeit deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Kommende Woche laufen in der Direktvermarktung ab Hof Einlagerungsaktionen. Ungewaschene 25 kg werden für 10 Euro angeboten. Am Schälkartoffelmarkt bleiben die Preise nahezu unangetastet. Die Schulferien sind beendet, die Nachfrage hat sich belebt.

Brandenburg
Wie bereits in den Wochen zuvor, bleiben die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln stabil. Für vorwiegend festkochende Sortentypen werden im Schnitt 30,5 EUR/dt gezahlt. Die mehlig kochenden und festkochenden Sorten werden größtenteils 2 EUR/dt höher bewertet. Die Kartoffelernte ist vielerorts beendet. Es gibt jedoch einzelne Landwirte, welche mangels Schlagkraft noch nicht fertig sind. Die Kartoffelläger sind gut gefüllt. Die Qualitäten unterscheiden sich je nach Standort sehr stark. Während regional von guten Qualitäten berichtet wird, bereiten andernorts Partien mit grünen Knollen, Wurmfraß, Schorf und vor allem Fäulnis große Probleme. Die Schälkartoffelpreise verharren überwiegend auf dem Vorwochenniveau, vereinzelt wurden die Preise leicht gesenkt.


Tabelle - Kartoffelpreise 42. KW 2023. Bild © MIO-LALLF

Sachsen
Der erste Bodenfrost mahnt zur Eile bei der Kartoffelernte. Diese Woche können hoffentlich die letzten Speisekartoffeln der Ernte 2023 gerodet werden. Das Erntefenster wird immer kleiner. Früh morgens ist es oft noch zu kalt zum Roden, teils ist es auch zu feucht. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche nicht geändert. Vielerorts sind die Scheunentore dicht, die Kartoffeln befinden sich im Schwitzprozess. Daher wird derzeit von einer festen Preistendenz ausgegangen. Die Erntemenge reduziert sich zudem durch mindere Qualitäten. Teils muss das Lagergut qualitätsbedingt vorzeitig geräumt werden. Dazu kommt, dass der Anteil Übergrößen dieses Jahr sehr hoch ist. Die Verwertung für die Abpackung und Verarbeitung ist kaum gegeben. Der Absatz von abgepackter Speiseware in den Lebensmittelmärkten wird für die Jahreszeit normal beschrieben. Am Schälkartoffelmarkt hat es keine wesentlichen Veränderungen gegeben.

Sachsen - Anhalt
Am Erzeugerpreisniveau für Speiseware hat sich nichts geändert. In das Preisgeschehen kommt langsam Bewegung. Die Preistendenz zeigt nach oben. Die Nachfrage ist regional größer als das Angebot. Erste Knollen kommen wieder aus dem Lager, teils qualitätsbedingt. Die Verkaufsbereitschaft für eingelagerte Ware ist sehr unterschiedlich, teils bleibt das Lager zu. Es wird auf steigende Preise gehofft. Die Kartoffelernte verzögert sich regional durch anhaltenden Regen, im September war es zu warm zum Roden, aktuell droht Kälte. So wird sich die Kartoffelernte möglicherweise noch bis Mitte November hinziehen. Nach wie vor werden Speisekartoffeln nach Tschechien exportiert. Polen ist derzeit mit qualitativ guter Ware ausreichend versorgt, die Ernte ist dort noch nicht abgeschlossen. Der Absatz von Speisekartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern läuft zufriedenstellend. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Vorwochenniveau.


Preisentwicklung im Mittel der ostdeutschen Bundesländer. Grafik © MIO-LALLF

Thüringen
Am Speisekartoffelmarkt bleiben die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln unverändert auf dem Vorwochenniveau. Der Absatz von Packware geht auf und ab. Während zum Wochenbeginn wenige Bestellungen der Lebensmittelmärkte eingehen, steigen diese zum Wochenende mit der Kauflust der Kunden meist an. Werbungen mit ungewaschener Speiseware haben den Verkauf regional angekurbelt. Im Vergleich zu den Vorjahren wird der Nutzen der Einkellerungsaktionen jedoch immer geringer. Die ersten Nachtfröste sind angekündigt worden. Noch ist die Kartoffelernte jedoch bedingt durch den späten Erntebeginn längst nicht überall beendet. Die Preise für geschälte und gedämpfte Knollen bewegen sich stabil auf dem Niveau der vergangenen Woche.

Mehr Informationen unter www.lallf.de 

Quelle: MIO-LALLF

Veröffentlichungsdatum: 24. Oktober 2023