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Marktinformation Ostdeutschland 27. KW: Im Packgeschäft überwiegen inzwischen deutsche Frühkartoffeln

In dieser Woche werden in Mecklenburg - Vorpommern die letzten spanischen Frühkartoffelimporte der Saison abgepackt.  Deutsche Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover und aus dem Breisgau sind inzwischen im Packgeschäft dominant.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
Bildquelle: Shutterstock.com

Während die Ware aus dem Breisgau noch auf dem Vorwochenpreis verharrt, ist der Preis für die Speiseware aus Hannover im Vergleich zur vergangenen Woche um 8 EUR/dt zurückgenommen worden. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 27. KW 2023 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

Der Bezugspreis der Packer liegt jetzt bei 75 EUR/dt franko. Pfälzer Frühkartoffeln finden sich hier und da in der Direktvermarktung ab Hof. In der Küstenregion sprechen Packer von flottem Absatz. Im Landesinneren werden die Knollen in den Lebensmittelmärkten weniger stark, aber stetig nachgefragt. Von guter Nachfrage wird auch in der Hofvermarktung berichtet. Die Schälkartoffelpreise bewegen sich nahezu unverändert auf dem Niveau der Vorwoche. Diese Woche werden die ersten heimischen noch losschaligen Kartoffeln für die Schälung gerodet. Die Feldbestände sind gut entwickelt.

Brandenburg
Im Packgeschäft überwiegen inzwischen deutsche Frühkartoffeln. Im Premiumbereich wird überwiegend Pfälzer Ware in die Tüten gepackt. Der größte Anteil der Frühen kommt inzwischen aus Niedersachsen. Speiseware Sorte Solist aus Sachsen-Anhalt (Börde) wird in Kürze erwartet. Die Nachfrage nach Kartoffeln ist im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern in den vergangenen Tagen deutlich angezogen, möglicherweise durch die Kaltwetterfront. Die Schälkartoffelpreise sind überwiegend auf dem Vorwochenniveau geblieben. Noch werden hier und da Kartoffeln aus der Ernte 22 geschält, in Kürze werden jedoch zunehmend Frühkartoffeln für die Schälung bereitgestellt. Diverse Regenfälle bieten derzeit gute Entwicklungsbedingungen für die Kartoffelpflanzen auf dem Acker.

Sachsen
Die letzten Speisekartoffeln der Ernte 22 sind verkauft. Bis zum Schluss wurden die alterntigen Knollen sehr gut nachgefragt. Ein kleiner Rest ist noch für die Verarbeitung/Schälung verfügbar. Knollen aus der Ernte 22 werden noch zwei Wochen geschält werden können. Das Preisniveau für Schälware bleibt bis dahin stabil auf dem Vorwochenniveau. Ab 29. Kalenderwoche werden die Schälkartoffelpreise voraussichtlich um 15 Cent/kg anziehen. Mit Wochenbeginn wurden noch Restbestände an Frühkartoffelimporten gepackt, welche dann von Frühkartoffeln aus der Pfalz komplett abgelöst werden. Pfälzer Ware wird nach wie vor für 95 EUR/dt vom Packer bezogen. Die Nachfrage nach Speiseware in den Lebensmittelmärkten hat bei wenig Angebot zugenommen. Die Feldbestände haben sich bei aktuell günstigen Witterungsbedingungen gut entwickelt, allerdings werden pflanzgutbedingte Fehlstellen den Ertrag teils deutlich mindern.

Sachsen - Anhalt
Neben Frühkartoffeln aus Israel, Ägypten und Spanien stehen hiesigen Packern inzwischen erste deutsche Frühkartoffeln aus dem Raum Hannover zur Verfügung. Der Bezugspreis für die Packer beträgt 75 EUR/dt franko. Deutsche Speisekartoffeln aus der Ernte 22 wurden bis zuletzt gut nachgefragt im Lebensmitteleinzelhandel. Anders als häufig in den Vorjahren wurde die Lieferung von alterntiger Packware nicht durch Sortimentswechsel im LEH, sondern durch leere heimische Lagerhallen erzwungen. Dabei spielt das hohe Preisniveau für Frühkartoffeln eine entscheidende Rolle. Die Schälkartoffelpreise verharren überwiegend unverändert auf dem Niveau der vergangenen Woche. Die Feldbestände haben sich durch abwechselnd Regen und Sonne gut entwickelt.

Thüringen
Nach wie vor werden hierzulande zum Teil Frühkartoffelimporte gepackt. Für die israelische frühe Speiseware hat sich das Preisniveau im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert. Andernorts wird keine Importware mehr gepackt. Frühkartoffeln aus der Pfalz dominieren insgesamt im Packgeschäft. Das Preiseniveau für die Pfälzer Speiseware bleibt bei stolzen Bezugspreisen für die Packer von 90 bis 95 EUR/dt franko. Das Absatzgeschehen im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern wird übereinstimmend als schleppend bezeichnet. Die Kartoffelbestände auf dem Feld, überwiegend spät infolge ungünstiger Witterungsbedingungen gepflanzt, entwickeln sich derzeit gut.

Mehr Informationen: www.lallf.de

Quelle: MIO-LALLF

Veröffentlichungsdatum: 12. Juli 2023