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Marktinformation Ostdeutschland 37. KW: Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln laufen in großen Schritten zurück

In Mecklenburg - Vorpommern werden Preise zwischen 30 und 36 EUR/dt für vorwiegend festkochende Kartoffeln von Packern genannt. Die Rodearbeiten gehen regional sehr unterschiedlich voran. Auf Sandböden ist zum Teil schon ein Drittel der Ernte eingelagert worden.  Bis Ende September, so der Plan, sollen die Knollen dort vom Feld sein.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
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In der kommenden Woche laufen mit dieser Ware erste Einkellerungsaktionen mit Großgebinden im Lebensmitteleinzelhandel. Diese Woche ist die Nachfrage in den Lebensmittelmärkten bislang noch verhalten. Andernorts beginnt die Einlagerung erst in der nächsten Woche, bisher wurde bedarfsgerecht Frischware direkt für die Abpackung geliefert. Erntemengen und Qualitäten sind überwiegend gut. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau. Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 37. KW 2023 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

Brandenburg

Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln gehen zügig zurück. Vorwiegend festkochende Knollen werden zwischen 35 und 39 EUR/dt bewertet. Für festkochende und mehlig kochende Sorten werden 36 bis 42 EUR/dt aufgerufen. Die Einlagerung hat insbesondere auf den Sandböden in der vergangenen Woche begonnen. Während zu Wochenbeginn bei hohen Temperaturen um die 30°C noch verhalten gerodet wurde, laufen die Erntemaschinen mit den inzwischen rückläufigen Temperaturen und regional leichten Regenfällen auf Hochtouren. Schälkartoffelproduzenten haben vereinzelt die Preise leicht zurückgenommen. Seit Ferienende läuft der Schälkartoffelabsatz wieder auf gewohntem Niveau.

Sachsen

Die Kartoffelernte geht nur langsam voran. Bei den hochsommerlichen Temperarturen kann nicht in gewünschter Geschwindigkeit gerodet werden. Teils ist der Boden viel zu trocken, so dass die Kartoffeln beschädigt werden. Der Hitzestress wirkt zudem qualitätsmindernd auf die Knolle. Für Mitte der Woche angekündigte tiefere Temperaturen und Regen sind daher willkommen. Noch sind die Lagerhallen wenig gefüllt, die Kartoffelernte hat gerade erst begonnen. Erste Einkellerungsaktionen mit ungewaschener Ware sollen in den nächsten zwei Wochen im Lebensmittelhandel laufen. Aktuell wird von ruhiger Nachfrage nach Packware berichtet, vermutlich ist es zu warm für Kartoffelgerichte. Der Erzeugerpreis für Speisekartoffeln ist wiederholt kräftig zurückgegangen. Für vorwiegend festkochende Speiseware liegt der Preis zwischen 34 und 38 EUR/dt, für mehlig kochende und festkochende Knollen werden ein bis zwei EUR/dt mehr gezahlt. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche.

Sachsen - Anhalt

Die Kartoffelernte hat vielerorts diese Woche erst umfänglich begonnen, wurde jedoch durch die Hitze zunächst ausgebremst. Teils ist der Boden zu trocken und hart, so dass die Knollen beschädigt werden. Auf Sandböden bleibt kaum Boden zur Dämpfung auf den Ketten liegen. Bei Hitze ist es zudem nicht ratsam, die Knollen zu roden und zu transportieren, die Qualität leidet. Durch die lange Regenperiode in den vergangenen Wochen sind die Knollen häufig mit Erwinia infiziert. Die Erzeugerpreise sind bis auf 30 EUR/dt zurückgegangen. Die obere Preisgrenze liegt bei vorwiegend festkochenden Sorten bei 36 EUR/dt, bei festkochenden und mehlig kochenden Sorten bei 40 EUR/dt. Teils werden die Sortentypen gleich bewertet, teils werden die traditionellen Preisunterschiede von zwei EUR/dt beibehalten. Versandhändler berichten von ganz ruhiger Nachfrage nach freier Ware auf dem deutschen Markt, Packer beziehen überwiegend regionale Ware. Im Nachbarland Polen ist eine normale Ernte herangewachsen mit derzeit deutlich niedrigeren Preisen als bei uns in Deutschland. Die Schälkartoffelpreise verharren auf dem Niveau der vergangenen Woche.

Thüringen

Für vorwiegend festkochende Speisekartoffeln liegen die Erzeugerpreise inzwischen 5 EUR/dt unter dem Vorwochenniveau. Die Preise für diese Sortengruppe liegen zwischen 33 und 35 EUR/dt frei Abpacker. Für festkochende und mehlig kochende Sorten werden zwischen 34 und 37 EUR/dt gezahlt. Die Ernte geht sehr zögerlich voran. Teils ist das Kartoffelkraut noch nicht gänzlich abgestorben. Zudem behindern die hohen sommerlichen Temperaturen die Ernte. Die Einlagerung hat vielerorts noch nicht begonnen. Der Lebensmitteleinzelhandel hat jedoch für die 39. und 40. Kalenderwoche erste Einlagerungsaktionen im Plan. Aktuell wird von ruhiger Nachfrage berichtet.

Mehr Informationen: www.lallf.de

Quelle: MIO-LALLF

Veröffentlichungsdatum: 20. September 2023