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Die Schweizer Frühkartoffeln sind zurück - jetzt erstmals mit einer robusten Sorte

Die Frühkartoffeln werden aktuell auf den Schweizer Feldern geerntet und liegen frisch im Laden für die Kundinnen und Kunden bereit. In diesem Jahr wird erstmals auch eine robuste Kartoffelsorte angebaut, die einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ermöglicht.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
Bildquelle: Shutterstock.com

Die Schweizer Frühkartoffeln sind zurück! Die butterzarten frühen Knollen stammen nun endlich von den hiesigen Feldern. Die Kartoffel, das Produkt mit fast ganzjähriger Saison, hat nun Hochsaison. Der Start der Frühkartoffelkampagne ist jeweils ein Highlight für die Kartoffelbranche und die Konsumenten. Unter der dünnhäutigen Schale verbergen sich wertvolle Aroma- und Mineralstoffe. Der hohe Wasser- und geringere Stärkegehalt von Frühkartoffeln macht sie schliesslich definitiv zur Siegerin. 100 Gramm Frühkartoffeln enthalten nur rund 70 kcal und 0.1 Gramm Fett und eignen sich daher ideal für leichte, leckere Sommergerichte.

Damit die Kartoffel nicht nur in der Küche die Siegerin ist, sondern auch auf dem Feld, leistet die Kartoffelbranche einen grossen Effort für die Verbesserung der Nachhaltigkeit dieser wunderbaren Knollen. So wird im Moment ein grosser Fokus auf die Suche nach resistenten Sorten gelegt. Wie wichtig das ist, veranschaulicht das aktuelle Jahr. Denn der Anbau der Frühkartoffeln gestaltete sich herausfordernd. Konnten die Knollen im März noch bei guten Bedingungen gepflanzt werden, führte die regnerische Witterung im Frühling zu einem erhöhten Krankheitsdruck der Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans). Diese Pilzkrankheit ist im Kartoffelanbau gefürchtet. Sie verbreitet sich bei feuchten Bedingungen schnell im Kartoffelfeld und führt ohne Behandlung zu grossen Ertragsverlusten bis hin zu Totalausfällen. Im biologischen Anbau spritzen die Landwirte gegen den Pilz Kupferpräparate, im konventionellen ÖLN-Anbau synthetische Fungizide.

Um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln trotz des hohen Risikos der Kraut- und Knollenfäule zu reduzieren, testet swisspatat zusammen mit Partnern (Agroscope und Hochschule für Agrar-, Forstund Lebensmittelwissenschaften HAFL) verschiedene Kartoffelsorten auf ihre Anfälligkeit auf die Pilzkrankheit. Ziel ist, dass Sorten, die sich als robust zeigen, auf die offizielle Sortenliste aufgenommen und vermehrt angebaut werden.

Mit der Sorte Twinner wird in diesem Jahr bei den Frühkartoffeln erstmals eine Sorte angebaut, die gegenüber der Kraut- und Knollenfäule resistent ist. Bei deren Anbau kann der Einsatz von Fungiziden stark reduziert werden. Dadurch leistet die Branche einen wertvollen Beitrag zur Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes und macht den Kartoffelbau nachhaltiger.

Quelle: Swisspatat

 

Veröffentlichungsdatum: 10. Juli 2023