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Marktinformation Ostdeutschland 40. KW: Feiertagswochenende beflügelt die Verkäufe von abgepackter Speiseware im LEH

Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in Mecklenburg-Vorpommern haben sich im Vergleich zur vergangenen Woche nicht geändert. Das lange Feiertagswochenende hat die Verkäufe von abgepackter Speiseware im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern beflügelt.

Bildquelle: Shutterstock.com Kartoffel
Bildquelle: Shutterstock.com

Dies geht aus dem "Marktinformation Ostdeutschland 40. KW 2022 " des Landesamts für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock hervor.

In einigen Märkten wurde Aktionsware in 5 und 10 kg Gebinden angeboten. Die Kartoffelernte kommt trotz einigen Regenschauern zügig voran. In einigen Regionen wird die Speisekartoffelernte in dieser Woche zu Ende gehen. Feldbestände mit Beregnung haben häufig mindestens Durchschnittserträge erzielt. Teils wird jedoch auch von großen Sortenunterschieden im Ertrag trotz Beregnung berichtet. Die Kartoffelqualität ist überwiegend gut. Die Einlagerungsbedingungen sind optimal. Die Schälkartoffelpreise bleiben unverändert auf dem Vorwochenniveau.

Brandenburg
Das Niveau der Erzeugerpreise bleibt nahezu unverändert im Vergleich zur Vorwoche. Solange Frischware direkt vom Feld abgepackt wird, ist von keiner Korrektur der Erzeugerpreise auszugehen. Durchgeschwitzte Lagerware wird neu bewertet werden müssen. Noch ist die Kartoffelernte nicht abgeschlossen. Speiseware aus Brandenburg ist jedoch größtenteils bereits im Lager. Regionale Ware aus Sachsen-Anhalt wird stetig zu hiesigen Packern gefahren. Die Qualität dieser Knollen ist überwiegend gut, teils wird von Eisenfleckigkeit und Wurmfraß berichtet. In den Handelsketten wurde auch an diesem langen Feiertagswochenende wieder Aktionsware in großen Mengen angeboten. Die Absatzmengen haben sich durch den Feiertag letztendlich aber nicht wesentlich erhöht. Am Schälkartoffelmarkt haben sich keine Änderungen zur vergangenen Woche ergeben.

Sachsen
Die Kartoffelernte hat dieses Jahr witterungsbedingt spät begonnen. Die Böden trocknen nach den immer wieder auftretenden Regenfällen immer schlechter ab. So wird die mögliche Erntezeit jetzt mit Hochdruck genuzt, Roden und Annahme im Lager werden im Schichtbetrieb gefahren. Die Knollen müssen zügig qualitätsschonend geborgen werden. Die wenigen Knollen, welche dieses Jahr gewachsen sind, sollen ohne Verluste ins Lager. Die Qualität der Kartoffeln ist überwiegend in Ordnung. In einigen Partien tritt jedoch Kindelbildung auf, welche bei Nutzung in der Verarbeitung die Ausbeute stark reduziert. Die Versorgung mit regionaler Ware ist derzeit schwierig. Die Anfuhr überregionaler Kartoffeln wird durch fehlende Transportkapazitäten extrem erschwert. Der Absatz im Lebensmitteleinzelhandel läuft auf normalem septembertypischem Niveau. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und die Preise für Schälkartoffeln bleiben stabil auf dem Vorwochenniveau. Am Schälkartoffelmarkt sind demnächst Preiserhöhungen zu erwarten.

Sachsen-Anhalt
Die Kartoffelernte schleppt sich bedingt durch Regenfälle dahin. Diese haben jedoch das Roden teils erst ermöglicht, da der Klutenanteil im Erntegut aufgrund der langen Trockenheit zuvor zu hoch war. Bislang wird von sehr unterschiedlichen Erträgen berichtet. Auf besten Böden wurde auf Flächen ohne Bewässerung zum Teil nur die Hälfte der üblichen durchschnittlichen Erträge eingefahren. Die Knollen sind sehr klein. Von Ende Juli bis Anfang September ist in einigen Regionen kein Niederschlag gefallen. Bei Beregnung konnten bislang jedoch zum Teil auch standorttypische normale Erträge (600 - 650 dt/ha) erzielt werden. Der Versandhandel stagniert zurzeit. Nachfrage aus dem Ausland ist da, aber nicht genügend Ware auf passendem Preisniveau hierzulande verfügbar. Deutsche Speisekartoffeln sind derzeit zu teuer für polnische Importeure. Versandhändler füllen zum Teil erstmal die Lagerhäuser mit bereits sortierter Ware, um bei den hohen Transportkosten nur saubere Ware zu transportieren. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln und die Schälkartoffelpreise bleiben überwiegen auf dem Vorwochenniveau.

Thüringen
Das Kartoffelroden hat gerade erst begonnen. Mit der Ernte kam der Regen, welcher in der Vegetationszeit fehlte. Der Ernteprozess wird immer wieder von Niederschlägen unterbrochen. Kartoffelmengen fehlen in der Abpackung. Zukäufe sind nötig, welche bei knappen Frachtkapazitäten häufig schwer zu organisieren sind. Aktionsware wird derzeit planmäßig in den Handelsketten angeboten. Die Nachfrage der Endkonsumenten hatte sich zum vergangenen Wochenende feiertagsbedingt erhöht, blieb jedoch zum Teil unter den Erwartungen des Handels. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich an den Erzeugerpreisen für Speisekartoffeln, sowie an den Preisen für rohe und gedämpfte Schälkartoffeln nichts geändert.

Mehr Informationen.

Quelle: MIO-LALLF

Veröffentlichungsdatum: 10. Oktober 2022