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AMI: Kaum noch Wachstum auf den Möhrenfeldern

Die Lage auf dem Möhrenmarkt hat sich innerhalb weniger Wochen von einer reichlichen zu einer äußerst knappen Angebotslage verkehrt. Mittlerweile kann der Bedarf kaum noch gedeckt werden.

Bildquelle: Shutterstock.com Moehren
Bildquelle: Shutterstock.com

Waren die Märkte während der gesamten Ernte- und Lagersaison 2021/22 aufgrund einer Rekordernte an Möhren reichlich versorgt, zeichnen sich seit Juli aufgrund der Hitze und Trockenheit erhebliche Mindererträge ab. Ende August spitzt sich die Lage weiter zu. Das Wachstum in den Kulturen ist stark eingeschränkt bzw. zum Stillstand gekommen. Auch intensive Beregnung ändert daran wenig. Während die bisher geernteten Möhrenbestände meist noch eine Jugendphase mit natürlichen Niederschlägen kennen, stehen nun zunehmend Möhrensätze zur Ernte an, die fast ausschließlich unter den sehr trockenen Bedingungen herangewachsen sind. Die Ernte erfolgt zunehmend im Vorgriff, womit man wiederum schwächere Erträge in Kauf nimmt. Nun wird seitens der Produzenten auf Niederschläge im September und Oktober gehofft, damit die Lagermöhren noch an Gewicht zulegen können.

Kann der Bedarf noch gedeckt werden?

Bisher traf das begrenzte Angebot auf eine saisonüblich ruhige Nachfrage, so dass der Bedarf gedeckt werden konnte. Dies dürfte sich kurzfristig ändern, denn im Übergang auf den September steigt die Nachfrage mit dem Ende der Schulferien an. Der Fokus auf Möhren wird im Herbst aufgrund der inflationsbedingten Kaufzurückhaltung stark sein. Möhren zählen seit Jahren zu den preisgünstigen Gemüsearten im Sortiment. Daran dürfte sich im weiteren Saisonverlauf wenig ändern, auch wenn die niedrigen Preise des Vorjahres sicher nicht mehr zu halten sind. Noch im Juli waren Möhren preisgünstiger als im Jahr zuvor.

Preisrückgang gestoppt

Der saisonübliche Preisrückgang ist mit der extremen Situation im Anbau gestoppt, zögerlich setzen sich im Markt auch höhere Preise durch. Bisher sind die Preisaufschläge zum Vorjahr gering und können den erhöhten Aufwand, die Mindererträge und die gestiegenen Kosten kaum kompensieren. Auch im Hinblick auf die Lagersaison 2022/23 sind die Unsicherheiten bezüglich Kosten und Warenverfügbarkeit groß.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 25.08.2022)

Veröffentlichungsdatum: 26. August 2022