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Kooperative Zusammenarbeit in der Kette stärkt unsere Ernährungssysteme

Expertinnen und Experten aus der Agrar- und Ernährungsbranche diskutierten am 7. April 2022 auf der digitalen Veranstaltung des Nationalen Dialogs über „Gemeinsam nachhaltig ernähren – Kooperative Ernährungssysteme als Treiber der Nachhaltigkeit“. Sie sind sich einig: Regionale und kooperative Wertschöpfungsketten haben viel Potenzial für krisenfeste Ernährungssysteme.

Foto © BLE
V.l.n.r.: Stephan Menzel (Deutscher Evangelischer Kirchentag), BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden, Anna Katharina Blomenkamp (Landwirtschaftliche Rentenbank), Andrea Winter (Bundesverband der Regionalbewegung), Michael Wimmer (Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg), Ann-Christin Weber (Senatsverwaltung Berlin), Dr. Christoph Schmitz (Acker e. V.), Felix Schmidling (Franken-Gemüse Knoblauchsland). Foto © BLE

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick betonte die Bedeutung krisenfester Wertschöpfungsketten. Insbesondere vor dem Hintergrund der derzeitigen geopolitischen Lage, brauche es wieder mehr regionale Erzeugung von Lebensmitteln und Wertschöpfung auf unterschiedlichen Ebenen.

Dr. Hanns-Christoph Eiden, BLE-Präsident und Leiter des Nationalen Dialogs zu Ernährungssystemen, stellte heraus: „Die heutige Veranstaltung hat gezeigt, dass viel Engagement und Potenzial für mehr kooperative Zusammenarbeit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft vorhanden ist. Nun müssen Strukturen gestärkt werden, um das Vorhandene noch besser nutzen und breiter umsetzten zu können.“

Kooperative Ernährungssysteme: Investitionen gemeinsam schultern

Eine große Rolle schrieben die Teilnehmenden einer partnerschaftlichen Verknüpfung von Erzeugung, Verarbeitung, Logistik, Handel und Konsum innerhalb einer Region zu. Dabei sollten die Interessen aller Parteien möglichst gleichberechtigt verteilt werden. Eine besondere Herausforderung besteht darin, die Produkte im für die Abnehmer passenden Verarbeitungsgrad anzubieten, beispielsweise geschälte Kartoffeln für die Außer-Haus-Verpflegung. Es werden häufig Investitionen nötig, die leichter in kooperativen Ernährungssystemen gemeinsam gestemmt werden können. Zusätzlich können solche Investitionen durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert werden.

Um geeignete Strukturen zu schaffen, stehen öffentliche Fördermittel und Beratung bereit. Die Transparenz über die jeweiligen Fördermöglichkeiten sollte aus Sicht der Teilnehmenden erhöht und der Zugang zu diesen vereinfacht werden.

Landwirtschaftliche Bildung wichtig

Eine Schlüsselrolle komme auch der gesamtgesellschaftlichen Bildung zu landwirtschaftlichen Themen vom Kindergarten bis zum Erwachsenenalter zu. Viele Initiativen setzen hier bereits an, wünschen sich aber einen von der Bildungspolitik getragenen Ansatz. Als wichtig in diesem Kontext erweise es sich, Konsumentinnen und Konsumenten zu erklären, wie sich faire Preise zusammensetzen.

Veranstaltung verpasst?

Wie bereits bei den vergangenen Veranstaltungen zum Nationalen Dialog zu Ernährungssystemen steht auch diese im Nachgang als Mitschnitt auf www.ble-live.de zur Verfügung.

Quelle: BLE

Veröffentlichungsdatum: 13. April 2022