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BLE-Marktbericht KW 44/ 20: In Hamburg werden Nektarinen und Pfirsiche aus Südafrika erwartet

Es kam Bewegung ins Tomaten-Sortiment, denn die niederländischen und belgischen Abladungen schränkten sich ein.  Stattdessen konnte in einem verstärkten Rahmen auf marokkanische, spanische und türkische Partien zugegriffen werden. Diese waren günstiger als die mitteleuropäischen Chargen, weshalb diese ihr bisheriges Preisniveau kaum noch halten konnten.

Bildquelle: Shutterstock.com Tomaten
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Hinzu kamen organoleptische Mängel, die sich ebenfalls negativ auf die Bewertungen niederschlug. In Hamburg tauchten albanische Rispenofferten auf, die aber zu weich waren und daher kaum auf Beachtung stießen. In Berlin verteuerten sich die Produkte aus den Niederlanden und Belgien angebotsbedingt. Wenige einheimische Artikel trafen bloß punktuell ein und in der Regel flott untergebracht.

Äpfel
Inländische Partien herrschten augenscheinlich vor: Elstar, Jonagold, Boskoop und Pinova bildeten die Basis des Angebotes. Meist waren die Früchte lose aufgemacht; gelegte kamen eher aus Italien und Frankreich. Italienische Royal Gala und Golden Delicious ergänzten die Warenpalette ebenso wie französische Jazz, Granny Smith und Braeburn. Sie wurden in einem kontinuierlichen Rahmen untergebracht, obwohl sie teurer als die inländische Konkurrenz waren. Spanische, niederländische und polnische Anlieferungen komplettierten. Es war ein durchaus positives Interesse zu erkennen, welches ohne Anstrengungen gestillt werden konnte. Hinsichtlich der Notierungen war nur wenig Bewegung auszumachen: Meist verharrten sie auf ihrem bisherigen Niveau. In Hamburg wurden noch immer Importe aus Neuseeland vermarktet: Pink Lady und Jazz stießen weiterhin auf einen freundlichen Zuspruch.

Birnen
Italienische Abate Fetel und Santa Maria sowie türkische Santa Maria dominierten. Von der Bedeutung her folgten niederländische Gute Luise, italienische Williams Christ sowie einheimische Alexander Lucas. Abladungen aus Belgien, Frankreich und Spanien waren eher seltener anzutreffen. Spanische Red Bartelett kosteten in Frankfurt bloß 1,- € je kg. Türkische Devici gewannen Marktanteile, hierfür waren allerdings ab und an Vergünstigungen nötig. Generell wurde die Bereitstellung meist hinreichend auf den Bedarf abgestimmt. Der Verkauf verlief häufig in ruhigen Bahnen. Die Notierungen blieben oftmals stabil, sie veränderten sich nicht wesentlich.

Kleinfruchtige Zitrusfrüchte
Die Anlieferungen dehnten sich immens aus: Insbesondere spanische Clementinen verstärkten ihre Präsenz. Auch die Relevanz türkischer Satsumas wuchs an. Mandarinen verloren hingegen an Bedeutung: Sie stammten aus Südafrika, Peru und Chile. In München verbesserten sich zwar die Unterbringungsmöglichkeiten infolge des regnerischen Wetters, dies wirkte sich aber nicht auf die Bewertungen aus. In Hamburg war es zu warm und infolge der intensivierten Verfügbarkeit sanken die Notierungen merklich ab. In Frankfurt etablierte sich für die Satsumas eine weite Preisspanne, da viele Klasse-II-Offerten eintrafen. In Berlin verzeichnete man eine uneinheitliche Qualität und die Vertreiber mussten desöfteren ihre Forderungen modifizieren.

Bananen
Das kühlere Wetter verbesserte mancherorts die Abwicklung. Punktuell entschleunigte sich ferienbedingt aber auch den Umschlag. Preisliche Veränderungen waren nur selten zu verzeichnen, da sich Angebot und Nachfrage meist die Waage hielten. In Frankfurt gab es verschiedene sehr günstige Drittmarken. In Hamburg verhinderte ein zu üppiges Sortiment Verteuerungen, die infolge einer verbesserten Kundenbeachtung eigentlich möglich gewesen wären.

Salat
Bei Kopfsalat bestimmte inzwischen Belgien vor Deutschland das Geschehen. Die Versorgung begrenzte sich. Die Notierungen tendierten aufwärts, obwohl sich punktuell bereits eine gewisse Unsicherheit wegen des erneuten Lockdowns bemerkbar machte. Vor allem die belgischen Partien verteuerten sich. In Frankfurt etablierte sich eine weite Preisspanne, hervorgerufen durch uneinheitliche Gewichte. Bei Eissalat verloren deutsche Offerten massiv an Relevanz; spanische bildeten inzwischen die Basis des Sortimentes. Niederländische Produkte ergänzten. Der Bedarf konnte ohne Probleme gedeckt werden. Die Notierungen entwickelten sich uneinheitlich, veränderten sich summa summarum aber nicht wesentlich. Bunte Salate waren verschiedentlich zu klein und ab und an zu umfangreich vorrätig, sodass sie sich verbilligten. In Frankfurt generierten sie eine freundliche Beachtung. Die Bewertungen von einheimischen Feldsalat stiegen in Frankfurt infolge eines beschleunigten Abverkaufs. In Hamburg bröckelten sie derweil ab. Einheimische Endivien wurden von wenigen italienischen flankiert.

Gurken
Spanische Zufuhren prägten inzwischen die Szenerie. Belgische, niederländische und einheimische Partien ergänzten. In München trafen erste griechische Erzeugnisse auf, die relativ günstig waren. Die billigen spanischen Offerten generierten nicht immer hinreichend Beachtung, da die Kunden sich lieber auf die mitteleuropäischen Artikel konzentrierten. Überzeugte deren Qualität, verlief die Abwicklung problemlos. Covid 19 und die erwartete Schließung der Gastronomie wirkten sich jedoch augenscheinlich auf die Geschäfte aus, die sich zum Wochenende hin verlangsamten. Minigurken stammten aus den Niederlanden, der Türkei und dem Inland. Die Notierungen tendierten abwärts, da die Nachfrage nicht immer mit der ausgeweiteten Bereitstellung Schritt halten konnte.

Gemüsepaprika
Die Präsenz der spanischen Anlieferungen wuchs rasant an, die der niederländischen Zufuhren begrenzte sich. Türkische Früchte vergünstigten sich, belgische kamen über einen ergänzenden Status nicht hinaus. Marokkanische Importe waren sehr selten, einheimische fehlten in Köln und München komplett. Die Nachfrage war nicht besonders stark ausgeprägt. Sie konnte ohne größere Anstrengungen befriedigt werden. Da die spanischen Offerten sehr günstig waren, verbilligten sich punktuell die teureren niederländischen und belgischen. In Hamburg stiegen die Bewertungen infolge verstärkter Unterbringungsmöglichkeiten an.
 


Weitere Informationen
Frankfurt
Spanien lieferte Orangen vorerst fast nur in 15-kg-Kisten in 3er- und 5er-Sortierung. Ab der Wochenmitte erreichten erste Navelina den Platz. Den Hauptumsatz, der bei regnerischem Wetter durchaus positiv zu bewerten war, machte man mit südafrikanischen Importen, die mit reduzierten Einstandspreisen eintrafen. Der Markt war mit den üppigen Anlieferungen von Kakis überfordert. Besonders schwierig war die Vermarktung der vielen Rückläufer aus dem LEH wie etwa 10x1-kg-Schalen. Für Limetten galt Ähnliches, eine zu umfangreiche Bereitstellung und farblich nicht ansprechende Früchte öffneten die Preisspanne auf 2,80 € bis 7,- €. Zucchini und Auberginen vergünstigten sich, inzwischen gab es auch marokkanische Artikel. Rosenkohl wurde freundlich beachtet, auch Grünkohl konnte flott umgeschlagen werden. Nelkenschwindlinge kosteten 65,- € je 2,5 kg. Ziegenbart und gelbstielige Trompetenpfifferlinge generierten genügend Zuspruch. Esskastanien standen im umfangreichen Mengen aus Italien, Frankreich, Spanien und der Türkei bereit. Mit 5,- bis 7,- € je kg waren französische Artikel am teuersten, am preiswertesten waren mit 4,50 bis 4,80 € je kg spanische Importe.
Hamburg
Ab dem 03.11. werden Nektarinen und Pfirsiche aus Südafrika erwartet. Neben losen Kiwis aus Griechenland waren mittlerweile auch 3-kg-Steigen zu 12,- € erhältlich. Die Präsenz von kleinfallenden Blondorangen aus Spanien, Navelina, wuchs an, woraufhin sich südafrikanische Valencia Late und Midnight vergünstigten. Erste Buschbohnen aus Marokko machten zu 16,- € je 5-kg-Packstück auf Anhieb einen guten Eindruck. Erntefrischer deutscher Grünkohl kostete 2,20 € je kg.
München
Die Saison von Zwetschgen klang aus, es gab bloß noch moldawischen Früchte die aufgrund mangelnder Konkurrenz relativ teuer waren. Mit dem Kampagnenende von inländischen und polnischen Kulturheidelbeeren standen aus Europa lediglich noch portugiesische und spanische Artikel bereit, die aber zunehmend von südamerikanischen Importen abgelöst wurden. Erste türkische Grapefruits trafen auf eine witterungsbedingt gute Beachtung. Nachdem Zucchini und Auberginen bereits vermehrt aus Spanien stammten, wurden inzwischen auch Brokkoli und Stangenbohnen von dort angeliefert. Bei Buschbohnen, Fenchel, Radieschen, Kohlrabi und Artischocken wurden erste italienische Artikel angeboten. Die Nachfrage nach Gemüsezwiebeln bzw. sehr großen Kalibern an inländischen und österreichischen Speisezwiebeln beruhigte sich durch die geplanten Beschränkungen im Gaststättengewerbe etwas, was zu Verbilligungen führte. Die Notierungen für Haushaltsware blieben weitgehend stabil.
Berlin
Die Präsenz von Kürbissen nahm nochmals zu: Hokkaidokürbisse waren in sehr üppigen Mengen vorrätig. Butternut- sowie Muskatkürbisse waren gesucht und kosteten zwischen 0,75 und 1,- € je kg. Steinpilze aus Polen und Rumänien waren sehr reichlich vorhanden, trafen auf eine schleppende Kauflust und waren so schon zu 13,- € je kg erhältlich. Pfifferlinge aus Belarus waren seltener, kosteten allerdings auch nur 11,- bis 15,- € je kg. Maronenpilze waren 6,- bis 9,- € je kg ebenfalls sehr preiswert.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 44/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 05. November 2020