Die Medienveranstaltung des VSP vom 5. September 2025 stand im Zeichen des zweiten nationalen Tages der Pilze vom 27. September 2025. Schweizer Kulturpilze überzeugen nicht nur durch Geschmack und Vielfalt, sondern gelten auch als Superfood: Sie sind gesund, nachhaltig produziert und bieten eine breite Vielfalt – von Champignons über Shiitake bis hin zu Austernseitlingen.
Der Aktionstag soll die Sichtbarkeit von Schweizer Pilzen erhöhen und das Potenzial der Branche aufzeigen.
Foto © VSP
Nachhaltigkeit und Innovation
Die Schweizer Pilzproduktion leistet bereits jetzt Beiträge zu den agrarpolitischen Zielen, sie setzt auf Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energien und Innovation.
Darunter digitale Technologien wie das KI- basierte Erntesystem «Spotlight». Myzel-basierte Produkte wie Verpackungen oder Dämmstoffe sowie innovative Anwendungen in Snowfarming-Anlagen (Schnee länger konservieren und stabile Schneeverhältnisse sichern) verdeutlichen die Innovationskraft der Branche.
Weitere Massnahmen umfassen Wiederverwertung von Reststoffen wie Substraten und energieeffiziente Produktionsprozesse. Pilze tragen zur Ernährungssicherheit bei und fördern eine pflanzenbasierte Ernährung.
Als regionale und proteinreiches Lebensmittel liefern Pilze natürliche Qualität – produziert ohne Zusatzstoffe und Pflanzenschutzmittel.
Herausforderungen
2024 war geprägt von wachsenden Schwierigkeiten: steigende Produktions- und Transportkosten, höhere Löhne sowie zunehmende Importe infolge fehlender Grenzschutzmassnahmen belasteten die Wettbewerbsfähigkeit der Inlandproduktion.
Zudem fehlen Mittel für Marketing und Kommunikation, um Schweizer Pilze im Wettbewerb mit günstigeren Importprodukten klarer zu positionieren.
Mit nur 1,56 kg pro Kopf und Jahr ist der Zucht-Pilzkonsum in der Schweiz vergleichsweise zu Gemüse (rund 80 kg) oder Fleisch (rund 50 kg) gering.
Und es zeigte sich eine differenzierte Marktentwicklung: Bei Champignons lag die Gesamtproduktion (Schweiz + Import) bei 12’608 Tonnen, davon 62 % aus Schweizer Produktion, wobei der Importdruck hoch bleibt.
Deutlich positiver entwickelte sich der Markt für Edelpilze: Mit 534 Tonnen stieg die Inlandproduktion von Kräuterseitlingen, Austernseitlingen und Shiitake, während die Importe zurückgingen. Schweizer Edelpilze konnten dadurch ihre Marktanteile ausbauen.
Chancen und Engagement
Um den Wert und die positiven Vorteile von Schweizer Pilzen den Konsument:innen noch näherzubringen, setzt die Branche auf neue Strategien und gezielte Massnahmen. Dazu gehören Marketinginitiativen, wie der nationale Tag der Pilze und verstärkte Kommunikation über Qualität, Vielfalt und Nachhaltigkeit.
Durch diese Aktivitäten soll die Sichtbarkeit der Produkte gesteigert und das Bewusstsein für die gesundheitlichen und nachhaltigen Vorteile von Kulturpilzen geschärft werden.
Nicole Badertscher, Geschäftsführerin VSP, betont: „Die Schweizer Pilzbranche steht vor grossen Herausforderungen: Mit begrenzten Mitteln ist es nicht einfach, die Konsument:innen für einheimische Produkte zu begeistern.“
„Dennoch arbeiten wir gemeinsam daran, neue Strategien zu entwickeln, unsere Massnahmen gezielt zu verstärken und die Sichtbarkeit unserer Pilze Schritt für Schritt zu erhöhen. Unser Ziel ist es, die positiven Eigenschaften und den Wert unserer Produkte deutlicher zu vermitteln und sie langfristig fest im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern.“
Veröffentlichungsdatum: 08. September 2025