Die europäischen Agrarmärkte erweisen sich als widerstandsfähig. Trotz geopolitischer Spannungen, unsicherer Handelspolitik und unberechenbarer Wetterbedingungen halten sie sich vorerst gut. Für flämische Landwirte gibt es einen gemischten Ausblick.
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„Der Sommerausblick für die EU-Agrarmärkte wurde in einem ungewöhnlich volatilen und unvorhersehbaren Kontext erstellt“, schreibt die Europäische Kommission (EC) in ihren Agrarprognosen.
„Die üblichen Risiken von Marktstörungen in der EU, wie lokal begrenzte Extremwetterlagen und Tierseuchenausbrüche, gehen nun mit einem sich verschlechternden geopolitischen Umfeld einher. Dies könnte sich negativ auf den Welthandel, die Verfügbarkeit und die Preise von Energie und Düngemitteln sowie das allgemeine makroökonomische Umfeld auswirken.“
Trotz dieser Instabilität bleiben die EU-Agrarmärkte jedoch im Allgemeinen widerstandsfähig.
Wirtschaftswachstum gedämpft
So wurden beispielsweise bereits Vorkehrungen getroffen, indem Düngemittel rechtzeitig importiert und Exporte in wichtige Zielländer wie die USA vorgezogen wurden, um Schocks durch mögliche Veränderungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU zu vermeiden.
Zunehmende Handelsspannungen und politische Unsicherheit haben die Wirtschaftsaussichten für 2025 jedoch etwas geschwächt. Das Wirtschaftswachstum der EU wird derzeit niedriger eingeschätzt als in früheren Prognosen: 1,1 % im Jahr 2025 und 1,5 % im Jahr 2026.
Die Lebensmittelpreise bleiben unterdessen sehr hoch. Sie steigen schneller als die allgemeine Inflation, obwohl einige Lebensmittelprodukte stagnieren oder sogar leicht sinken. Für Landwirte sind die Produktionskosten in den letzten Monaten trotz ihres historisch hohen Niveaus stabil geblieben.
Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar zuletzt ebenfalls an Stärke gewonnen. Dies verteuert einerseits die EU-Exporte in die USA, andererseits kann der stärkere Euro die Kosten für importierte Betriebsmittel wie Energie und Düngemittel senken. Dies trägt zur Abschwächung der Inflation bei und kann die Lebensmittelinflation begrenzen.
Quelle: Vilt.be
Veröffentlichungsdatum: 20. August 2025