Ob Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren oder Johannisbeeren – jede Strauchbeere bringt ihren eigenen Geschmack und ihre Vorteile mit sich. Die Vielfalt und Frische der Schweizer Beeren verführen und versüßen den Sommer, so der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID).
Foto © Schweizer Obstverband (SOV)
Die Beerenernte ist in vollem Gange: Trotz herausfordernder Witterungsbedingungen ist die Ernte gut angelaufen, da viele Strauchbeeren unter Witterungsschutz angebaut werden. Die Erntemengen liegen laut Schweizer Obstverband bei fast allen Sorten über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, was den Konsumentinnen und Konsumenten qualitativ hochwertige Schweizer Beeren garantiert.
Der Obstverband schätzt, dass diesen Sommer 2320 Tonnen Himbeeren, 520 Tonnen Brombeeren, 820 Tonnen Heidelbeeren und 320 Tonnen Johannisbeeren aus heimischem Anbau den Schweizer Markt erreichen. Das ist laut Obstverband eine gute Ernte, nur bei den Brombeeren liegt die Schätzung leicht unter dem Vorjahr. Während die Anbaufläche in den letzten Jahre stets gewachsen sind, sind sie leicht rückläufig mit Ausnahme der Johannisbeeren.
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Brombeere: Schwarzviolette Vitaminbomben
Seit dem 19. Jahrhundert wird die schwarze Schönheit kultiviert und hat mittlerweile viele heimische Gärten erobert.
Voll ausgereift sind die von dunkelrot bis schwarzviolett gefärbten Brombeeren besonders süss und schmackhaft.
Wie Erd- und Himbeeren gehören Brombeeren botanisch zu den Sammelsteinfrüchten: Jede kleine Kugel der Frucht enthält einen winzigen Stein. Der Name Brombeere stammt vom althochdeutschen Wort "brāmberi" ab, was so viel wie Dorngebüschbeere bedeutet.
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Heidelbeere: Geschmacksvielfältig und vielseitig
Früher wurden Heidelbeeren hauptsächlich wild im Wald gesammelt. Heutzutage jedoch werden sie grösstenteils als kommerzielle Kulturpflanzen angebaut.
Diese Umstellung hat zu einer stark gestiegenen Popularität der Beeren geführt, sodass sich ihre Anbaufläche in den letzten zehn Jahren verdreifacht hat.
Am besten schmecken die aromatischen Heidelbeeren frisch und handgepflückt direkt vom Strauch. Sie sind jedoch auch vielseitig verwendbar.
Ein markanter Unterschied zwischen wild wachsenden Heidelbeeren und den kultivierten Varianten liegt in ihrer Färbung.
Während Wildheidelbeeren blaue Flecken auf Händen, Lippen, Zunge und Zähnen hinterlassen, haben Kulturheidelbeeren trotz ihrer blauen Haut ein helles Fruchtfleisch.
Diese kultivierten Beeren stammen von nordamerikanischen Sorten ab, während unsere heimischen Wildheidelbeeren tiefblaues Fleisch haben.
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Himbeere: Unwiderstehlich samtrote Verführung
Frische, intensiv duftende Himbeeren sind unwiderstehlich. Die Himbeere hat eine lange Geschichte: Bereits in der Antike nutzten Menschen die Pflanze und schätzten ihre heilenden Eigenschaften.
Im Mittelalter wurde sie in Klöstern als Naturheilmittel angebaut. Ursprünglich vermutet man ihren Ursprung in Südosteuropa oder Ostasien, doch heute wächst die Himbeere weltweit aufgrund ihrer Robustheit.
Durch gezielte Züchtungen gibt es mittlerweile neben den klassischen roten Himbeeren auch gelbe und schwarze Varianten.
Die Himbeere gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit der Brombeere verwandt. Botanisch gesehen ist sie keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht, da sie aus vielen kleinen Steinfrüchtchen besteht.
Frische Himbeeren schmecken pur oder in Kombination mit Milchprodukten besonders gut. In Desserts und Torten spielen sie dank ihrer leuchtenden Farbe eine Hauptrolle.
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Johannisbeere: Beere mit Säurekick
Die Johannisbeere gehört zur Familie der Stachelbeergewächse. In der Schweiz sagt man ihnen auch «Meertrübeli», in Deutschland und Österreich sind sie auch als «Träuble» und «Ribisel» bekannt.
Die Johannisbeere hat ihren Ursprung in Mittel- und Osteuropa sowie in Nordwestasien. Im 15. Jahrhundert hat man angefangen die Wildbeere zu kultivieren und heute sind zig Sorten bekannt.
Der Name leitet sich vom Johannistag ab, weil die ersten Sorten jeweils um den 24. Juni reif werden. Neben roten und weissen Johannisbeeren gibt es auch schwarze Sorten. Letztere sind unter dem Namen Cassis bekannt.
Die roten Johannisbeeren sind in der Schweiz am verbreitetsten. Trotzdem sind die Strauchbeeren sehr exklusiv, denn die Saison ist äusserts kurz und dauert in der Regel nur von Juli bis August.
Wichtig ist, dass sie erst gepflückt werden, wenn sie reif sind. Denn anders als etwa bei Äpfeln entwickelt sich der Geschmack bei Beeren nach der Ernte nicht mehr weiter.
Johannisbeeren sind äusserst gesund. Sie sind reich an wertvollen Mineralstoffen, enthalten viel Vitamin C und Pektin und reichlich Fruchtsäure sowie wichtige Ballaststoffe.
Die Fruchtsäure verleiht den «Meertrübeli» das unverwechselbare herb-säuerliche Aroma, das besonders erfrischend wirkt. Durch das enthaltene Pektin wirkt die Johannisbeere ausserdem als natürliches Geliermittel.
Stachelbeere: Vielseitige Energielieferantin
Die Stachelbeere ist eine beliebte Beere, die im Sommer geerntet wird. Im April entstehen aus den gelbgrünen Blüten, die in Trauben aus den Blattachseln wachsen, mittelgrosse, runde Beeren, die von gelbgrün bis rot variieren und einen süssen Geschmack haben.
Die Pflanze ist sehr ertragreich, selbstbestäubend und trägt ihren Namen aufgrund der vielen kleinen Stacheln. Sie ist resistent gegen Mehltau und winterhart, jedoch sollte die frühe Blüte vor Spätfrösten geschützt werden.
Ausserdem dient die Stachelbeere als wertvolle Nahrungsquelle für Vögel und ist ideal für Wild- oder Fruchthecken.
Stachelbeeren sind hervorragende Energielieferanten, besonders durch ihren hohen Pektingehalt, der sie ideal für die Herstellung von Konfitüren macht. Die Beeren sind reich an verschiedenen Säuren wie Wein-, Apfel- und Zitronensäure.
Reif geerntet, weisen Stachelbeeren nach Tafeltrauben den höchsten Zuckergehalt unter den heimischen Beeren auf. Dank ihres besonderen Geschmacks und hohen Zuckergehalts finden Stachelbeeren so vielseitige Verwendung in der Küche. In England wird aus ihnen sogar Wein hergestellt.
Veröffentlichungsdatum: 14. Juli 2025