Artikel lesen

AMI: Nüsse stehen hoch im Kurs

Der Bedarf an Nüssen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Sowohl die privaten Verbraucher als auch Verarbeitungsbetriebe fragen steigende Mengen nach. Der Bedarf wird zum größten Teil über Importe gedeckt, da der Anbau von Nüssen in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt.

Bildquelle: Shutterstock.com Nuesse
Bildquelle: Shutterstock.com

Nach Jahren des ununterbrochenen Wachstums waren die Einfuhren von Nüssen nach Deutschland im vergangenen Jahr erstmals leicht zurückgegangen.

Deutschlandweit bestand in den vergangenen Jahren ein Bedarf an Nüssen zwischen 460.000 und 470.000 t. Das entspricht einem rechnerischen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 5,5 Kilogramm. Zur Gruppe der Nüsse gehören neben Walnüssen, Haselnüssen und Mandeln auch Esskastanien, Erdnüsse und Kokosnüsse. Die Tendenz ist steigend, und in den vergangenen zehn Jahren ist der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch um durchschnittlich 3 % pro Jahr gestiegen. Der Anbau in Deutschland selbst spielt dabei kaum eine Rolle, es gibt jedoch Überlegungen, den Anbau von Walnüssen und Haselnüssen in Deutschland zu forcieren. So wurde beispielsweise die Anbaufläche von Walnüssen zwischen 2017 und 2022 von 291 ha auf 734 ha ausgeweitet.

Importe 2022 erstmals leicht rückläufig

Durch die fehlende Eigenversorgung musste Deutschland, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, Jahr für Jahr mehr Nüsse importieren. Im Jahr 2022 wurde diese Entwicklung jedoch gebrochen, wie die Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamtes zeigen. In der Summe importierte Deutschland rund 647.000 t Nüsse und Nussmischungen, was einem Minus von 7 % gegenüber der bisherigen Rekordmenge aus dem Jahr 2021 gleichkommt. Die Entwicklungen bei den einzelnen Arten waren jedoch unterschiedlich.

Unterschiedliche Erwartungen für die Ernte 2023

Weltweit wurden in den Jahren 2020/21 und 2022/23 rund 5,4 Mio. t Nüsse (ohne Pistazien) produziert. Der wachsende Bedarf macht es erforderlich, die Produktion weiter hochzufahren. Allein in den vergangenen zehn Jahren (2013/14 bis 2022/23) stieg rein rechnerisch die weltweite Nussernte jedes Jahr um 250.600 t. Die Ernteaussichten für die Saison 2023/24 sind unterschiedlich. Während die Ernte an Walnüssen auf Vorjahresniveau stagnieren soll, wird eine größere Ente an Mandeln erwartet. Bei den Haselnüssen erwartet insbesondere die Türkei witterungsbeding eine kleine Ernte.

Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 21.11.2023)

 

Veröffentlichungsdatum: 23. November 2023