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KA.Wert: Bio-Wertschöpfungsketten in Karlsruhe

Rund um Karlsruhe sollen Bio-Wertschöpfungsketten für Hülsenfrüchte, Gemüse und Kartoffeln auf- und ausgebaut werden. Dafür ist Sandra Schmidt vom Projekt "KA.Wert" ständig unterwegs und im Austausch mit landwirtschaftlichen Betrieben, Verarbeitungsunternehmen, dem Einzelhandel sowie der Außer-Haus-Verpflegung in der Region.

Foto © KA.WERT
Foto © KA.WERT

Im Interview mit Oekolandbau berichtet sie von den Erfolgen und Herausforderungen in der Projektarbeit.

Oekolandbau.de: Um was geht es bei dem Projekt?

Sandra Schmidt: Wir wollen mit dem Projekt den Bio-Anteil von Gemüse und Kartoffeln in Karlsruhe erhöhen – vom Saatgut, über die Gastronomie bis zum Lebensmittelhandel. Darüber hinaus wollen wir Hülsenfrüchte, wie Bohnen und Linsen auf die Äcker im Umkreis und anschließend in den Handel bringen. Das erhöht nicht nur die Lebensmittelsouveränität von Karlsruhe und ermöglicht eine gesunde Ernährung, sondern trägt auch einen wichtigen Anteil zur angestrebten Klimaneutralität bei.

Dem Team vom Projektträger Lobin Karlsruhe e.V. ist es ein Herzensanliegen Menschen für nachhaltige Projekte zusammenzubringen und gemeinsam Lösungen systemisch zu entwickeln. Die Erfahrungen in der "Kulturküche", dem Leuchtturmprojekt des Vereins haben gezeigt, dass der Bezug von bioregionalen Lebensmitteln sehr schwierig ist, obwohl ziemlich viel vor der Haustüre wächst. So geht es auch anderen Gastro-Betrieben und verstärkt der Gemeinschaftsverpflegung. Und das möchten wir mit dem Projekt ändern!

Oekolandbau.de: Welche Ziele sollen erreicht werden?

Schmidt: Unsere Vision ist es, dass sich alle Karlsruherinnen und Karlsruher gemäß dem "Speiseplan der Zukunft" ernähren können. Vielfältiges Gemüse, Kartoffeln und Hülsenfrüchte, wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen in Bio-Qualität und aus unserer Region sind das Beste für uns und für unseren Planeten.

Deswegen möchten wir eine regionale Produktlinie mit getrockneten Hülsenfrüchten in den Handel bringen und den Bio-Anteil von Gemüse und Kartoffeln in kommunalen Kantinen auf 30 Prozent erhöhen. Das wollen wir unter anderem durch mindestens 20 Prozent neue Partnerbetriebe erreichen. Weitere Arbeitsziele sind die Transportwege zu kürzen, den Verpackungsmüll zu reduzieren und weniger Lebensmittel zu verschwenden.

Oekolandbau.de: Was sind die nächsten Schritte?

Schmidt: Zuerst haben wir analysiert, wer denn aktuell in den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette rund um Karlsruhe aktiv ist: Welche landwirtschaftlichen Betriebe gibt es im Bereich Gemüse und Kartoffel in der Region, welche Betriebe haben Lust andere Gemüse- und Kartoffel-Sorten auszuprobieren, andere Kundschaft vornehmlich aus der Gemeinschaftsverpflegung anzusprechen oder sich auf Bohnen einzulassen. Sehr wichtig ist es damit im Spätsommer anzufangen, damit Landwirtinnen und Landwirte Zeit haben etwas ruhigere Gespräche zu führen.

Dieses Jahr möchte ich noch eine Fahrt zu einem Gemüsebetrieb , eine weitere Veranstaltung zum digitalen Vermarktungstool nearbuy und eine Veranstaltung für die Gastronomie anbieten.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Quelle: Oekolandbau/BÖL

Veröffentlichungsdatum: 30. August 2023