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fenaco Genossenschaft steigert Umsatz und erhöht Rückvergütungen

Trotz Rekordumsatz von 8,06 Milliarden Franken: Nach Jahren mit organischem Wachstum legt die Fenaco Genossenschaft 2022 mit einem Gewinn von 138,4 Millionen Franken lediglich preisbedingt weiter zu. Die Landi-Mitglieder, Schweizer Bäuerinnen und Bauern, werden neu mit 35,9 Millionen Franken (+2,9 Mio.) oder zwei Prozent Rückvergütungsanteil am Erfolg beteiligt.

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Damit blickt die Agrargenossenschaft in ihrem Jubiläumsjahr auf ein insgesamt positives Geschäftsjahr zurück. Ihr 30-jähriges Bestehen feiert die fenaco mit einem dreiteiligen Geburtstagsprogramm: Für die Öffentlichkeit eröffnet sie zusammen mit dem Verkehrshaus der Schweiz in Luzern eine neue Ausstellung zum Thema Land- und Ernährungswirtschaft. Für die Mitglieder wird die fenaco Erfolgsbeteiligung ausgebaut. Und für ihre Mitarbeitenden sowie die Pensionierten richtet die fenaco vier regionale Jubiläumsfeste aus.

Verwerfungen an den internationalen Beschaffungsmärkten aufgrund des Ukrainekriegs, anhaltende Lieferengpässe als Folge der Corona-Pandemie und die drohende Energiemangellage beeinflussten das Geschäftsjahr 2022 der fenaco Genossenschaft. Der Nettoerlös stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent auf CHF 8,06 Mrd. Es ist der höchste Nettoerlös in der 30-jährigen Geschichte der Genossenschaft. Treiber waren insbesondere die Geschäftsfelder Agrar und Energie. Nebst Preis­effekten entwickelte sich vor allem der Bereich Photovoltaik positiv. In der Lebensmittelindustrie setzte sich der Aufwärtstrend nach der Pandemie fort. Der Detailhandel konnte das hohe Niveau der Corona-Jahre praktisch halten.

Überzeugendes Ergebnis auf Vor-Corona-Niveau
Während der Pandemiejahre 2020 und 2021 verzeichnete die fenaco Genossenschaft ausserordentlich hohe Betriebsergebnisse (EBIT). 2022 liegt das EBIT mit CHF 138,4 Mio. und einer Umsatzrendite von 1,7 Prozent erwartungsgemäss wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Das volatile Umfeld sorgte für einen hohen Margendruck. Insbesondere im Geschäftsfeld Agrar federte die fenaco die markanten Preisanstiege für landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Dünger und Futtermittel zugunsten der Landwirtinnen und Landwirte ab. Im Vergleich zum Referenzjahr 2019 vor der Pandemie legte das EBIT um über 14 Prozent zu und wuchs damit parallel zum Nettoerlös.

Das Unternehmensergebnis liegt 2022, ausgehend von einem tieferen EBIT, mit CHF 52,1 Mio. deutlich unter dem Vorjahr. Marktverwerfungen im internationalen Getreidehandel infolge des Ukrainekriegs sorgten für ausserordentliche Aufwände. Ebenfalls im ausserordentlichen Aufwand verbucht ist der Beitrag von CHF 10 Mio. an die Stiftung für eine nachhaltige Ernährung durch die schweizerische Landwirtschaft zugunsten des Dialogs zwischen Stadt und Land.

Vom positiven Geschäftsgang der fenaco profitieren auch die LANDI und deren Mitglieder, Schweizer Bäuerinnen und Bauern. Sie werden am guten Ergebnis mit CHF 35,9 Mio. beteiligt. Das sind CHF 2,9 Mio. mehr als im Vorjahr.

Wertschöpfung für den ländlichen Raum der Schweiz
Mit ihren Aktivitäten trägt die fenaco Genossenschaft massgeblich zur Wirtschaftskraft der ländlichen Schweiz bei. Das Unternehmen investierte CHF 174,0 Mio. in Infrastrukturen wie Silos, Logistikzentren, Photovoltaikanlagen und Läden. Weitere CHF 2,9 Mio. flossen à fonds perdu in die Entwicklung von innovativen Technologien und Prozessen, hauptsächlich in Forschungskooperationen und Start-up-Partnerschaften. Die fenaco beschäftigte per Ende 2022 11 500 Mitarbeitende, das sind 232 mehr als im Vorjahr. 60 Prozent dieser Arbeitsplätze befinden sich auf dem Land, während es im Schweizer Durchschnitt lediglich deren 37 Prozent sind.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023
Für das Jahr 2023 rechnet die fenaco Genossenschaft mit einem Nettoerlös von gegen CHF 8 Mrd. Das EBIT dürfte sich unter dem Niveau von 2022 bewegen, das Unternehmensergebnis sich wieder im Bereich der Vor-Corona-Zeit einpendeln. Grund für das tiefere EBIT sind die gestiegenen Kosten, die sich nicht durchgängig in den Absatzpreisen abbilden oder durch Effizienzgewinne wettmachen lassen. Hinzu kommen verschiedene Grossprojekte, insbesondere in den Bereichen IT und Logistik. Das geplante Investitionsvolumen beläuft sich auf CHF 265 Mio.

Quelle: fenaco Genossenschaft

Veröffentlichungsdatum: 31. Mai 2023