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EU-Agrarministerrat zur Umsetzung von GAP

Die EU-Landwirtschaftsminister erörterten bei ihrer jüngsten Ratssitzung Mitte Juli in Brüssel die Umsetzung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie die Genehmigung der nationalen Strategiepläne. Sie betonten dabei die Bedeutung einer ausgewogenen Lösung, um sowohl die Umwelt-, Klima- und Biodiversitätsziele zu erreichen als auch die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, so der Deutsche Fruchthandelsverband e.V. (DFHV).

Quelle: Six Dun / Shutterstock.com  The European Parliament hemicycle
The European Parliament hemicycle. Quelle: Six Dun / Shutterstock.com 

Die Minister diskutierten außerdem die Harmonisierung der nationalen Politik zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Sie begrüßten einerseits die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln aber äußerten gleichzeitig ihre Besorgnis über die Festlegung des 50 %-Reduktionsziels für chemische Pflanzenschutzmittel sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene. Dabei erinnerten sie an die Notwendigkeit praktikabler Alternativen zu chemischen Pflanzenschutzmittel, bevor verbindliche Reduktionsziele festgelegt werden. Außerdem dürfe die Nachhaltigkeit nicht auf Kosten der Ernährungssicherheit oder der Wettbewerbsfähigkeit der EU-Landwirtschaft angestrebt werde.

Darüber hinaus hat der Rat eine Verordnung zur vorübergehenden Liberalisierung des Handels mit verschiedenen landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Moldau erlassen, für die es bisher noch Beschränkungen gab: u. a. Tomaten, Knoblauch, Tafeltrauben, Äpfel, Kirschen und Pflaumen. Demnach kann Moldau ein Jahr lang mindestens die doppelte Menge dieser Erzeugnisse zollfrei in die EU exportieren.

Im Rahmen einer regelmäßigen Berichterstattung muss auch Deutschland an die EU-Kommission berichten, wie viele Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette anfallen. Für 2020 hat das Statistische Bundesamt Lebensmittelabfälle von insgesamt ca. 11 Mio. Tonnen angegeben.

Dazu gehören übrig gebliebenen Speiserest, nicht verkaufte Lebensmittel und weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette. Mit 59 Prozent (6,5 Mio. Tonnen) entsteht der Großteil der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten. Demnach wirft jeder Verbraucher und jede Verbraucherin etwa 78 kg Lebensmittel im Jahr weg.

Quelle: DFHV Newsletter aktuell 7/2022
 

 

Veröffentlichungsdatum: 03. August 2022