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bevh: Konsumschock erfasst auch den E-Commerce

Die seit Kriegsbeginn abgekühlte Konsumlaune prägt zur Jahreshälfte auch den E-Commerce, allerdings liegen die Umsätze weiter auf hohem Niveau: Zwar schlägt für das 2. Quartal beim E-Commerce mit Waren ein Umsatzrückgang von 9,6 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu Buche. Die Gesamtumsätze der Branche liegen aber noch immer 8,0 Prozent über dem Vergleichswert im 2. Quartal 2020 und ganze 25,8 Prozent über dem Vergleichswert im Vor-Corona-Jahr 2019, so der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh).

Bildquelle: Shutterstock.com online
Bildquelle: Shutterstock.com

Die gesamten aufgelaufenen Umsätze im 1. Halbjahr 2022 liegen 1,3 Prozent unter den Halbjahresumsätzen von 2021, aber mit 32,9 Prozent Zuwachs noch immer substantiell über dem Wert des ersten Halbjahres 2019.

"So normal der E-Commerce für die Menschen geworden ist, so wenig kann er sich der weitreichenden Störung des Konsumklimas, wenn nicht der Gesamtwirtschaft, entziehen. Die Deutschen schränken sich angesichts steigender Lebenshaltungs- und Energiekosten bei nicht benötigten Waren oder Dienstleistungen deutlich ein. Dennoch kann der Onlinehandel, der eine hohe Preistransparenz und Zugang zu passenden Angeboten ermöglicht, gerade jetzt bei Käufen dringend benötigter Bedarfswaren unterstützen", erklärt Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer beim bevh, die Ergebnisse.

Wenn eine Anschaffung sich nicht aufschieben lässt, stellt der Onlinekauf eine überzeugende Alternative dar. Allgemein noch am wenigsten vom fragilen Konsumumfeld betroffen ist u.a. das Cluster "Täglicher Bedarf" (- 1,4 Prozent), mit das Segment Lebensmittel (- 4,7 Prozent).

Zufriedenheit mit E-Commerce weiter hoch

Dass es sich bei den geringeren Kaufabsichten um keine Abkehr vom E-Commerce als Einkaufskanal handelt, zeigen die hohen Zufriedenheitswerte in der Sonderbefragung. Mit 96,8 Prozent sagten nur minimal weniger der Befragten, sie seien mit der Bestellabwicklung "sehr zufrieden" oder "zufrieden", als im 1. Quartal (97,0 Prozent). Der Wert liegt sogar einen Prozentpunkt über dem Vergleichszeitraum des 2. Quartals 2021 (95,7 Prozent). Die Zahl der Kunden, die die Bestnote vergaben, veränderte sich im 2. Quartal nicht und lag wie im 1. Quartal 2022 unverändert bei 80,3 Prozent.

Quelle: bevh

Veröffentlichungsdatum: 19. Juli 2022