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BLE-Marktbericht KW 38/ 20: Inländische Äpfel prägten das Geschehen

Elstar, Delbarestivale, Jonagold und Royal Gala belegten dabei die vorderen Plätze. Boskoop, Holsteiner Cox, Cox Orange und Braeburn folgten von der Bedeutung her. Aus Italien stammten vorrangig Royal Gala und Golden Delicious, aus Frankreich Granny Smith und Gala.

Bildquelle: Shutterstock.com Apfel
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Die Verfügbarkeit hatte sich ausgedehnt. Das Interesse konnte damit meistens nicht Schritt halten. Überhänge waren unvermeidbar, mit gewährten Verbilligungen versuchten die Händler, ihre Bestände zu minimieren. In Frankfurt tauchten erstmals seit Jahren wieder Morgenduft aus Italien auf, die in Größe 75/80 mm ca. 1,10 € je kg kosteten. Polnische und niederländische Produkte rundeten mit geringen Mengen das Sortiment ab. Importe aus Übersee spielten nur eine marginale Rolle. Ihre Qualität überzeugte nicht mehr durchgängig und sie generierten kaum noch Zuspruch.

Birnen
Italien herrschte mit Abate Fetel und Santa Maria vor, welche von Williams Christ flankiert wurden. Die Präsenz von deutschen Williams Christ, Alexander Lucas, Boscs Flaschenbirne, Clapps Liebling und Conference weitete sich summa summarum aus. Die Früchte waren mitunter aber zu klein oder ließen hinsichtlich ihrer Ausfärbung Wünsche offen, sodass ihre Unterbringung nicht ganz reibungslos verlief. Türkische Santa Maria wurden recht geräuschlos abgewickelt. Belgien schickte Conference und Durondeau. Die Niederlande waren unter anderem mit Butterbirne, Vereinsdechantsbirnen, Gute Luise und Gellert vertreten. Die Nachfrage befriedigte nicht komplett, punktuell enttäuschte sie eher. Die Vertreiber senkten ihre Forderungen, um dem Geschäft neuen Schwung zu verleihen, was indes nicht immer gelang. Doch auch Verteuerungen waren ab und an zu verzeichnen.

Tafeltrauben
Italien dominierte mit Italia, Michele Palieri, Crimson Seedless und Sugraone die Szenerie. Türkische Sultana spielten eine wichtige, Crimson Seedless gleicher Herkunft bloß eine minimale Rolle. Griechenland beteiligte sich mit qualitativ hochwertigen Crimson Seedless und Thompson Seedless an der Vermarktung. Französische Alphonse Lavallée gab es vorrangig in München. Zufuhren aus Deutschland und Spanien rundeten die Warenpalette in geringen Mengen ab. Insgesamt wurde das Interesse ohne Anstrengungen gestillt. Der Verkauf beschleunigte sich mancherorts. Verteuerungen konnten aber nicht durchgängig von den Händlern durchgesetzt werden, da die Verfügbarkeit zu üppig ausgefallen war. Nur vereinzelt und in einem spärlichen Rahmen kletterten die Notierungen für einige Sorten nach oben.

Pfirsiche und Nektarinen
Die Saison stand vor ihrem Ende: Die Abladungen aus Spanien, Italien und der Türkei versiegten punktuell im Wochenverlauf. Zudem ließ die Güte häufiger Wünsche offen: Früchte mit konditionellen Problemen tauchten immer öfter auf. Das spätsommerliche Wetter schlug sich aber positiv auf die Geschäfte nieder. Verteuerungen waren zuweilen durchaus möglich.

Bananen
Der Handel verlief zwar in ruhigen Bahnen, erfreute sich manchmal aber auch über ein leicht angestiegenes Interesse. Da die Mengen, die die Reifereien ausstießen, in einem ähnlichen Umfang wie der Bedarf angewachsen waren, verharrten die Bewertungen vielfach auf dem Niveau der Vorwoche. Dessen ungeachtet bewirkte örtlich der verdichtete Zufluss Vergünstigungen bei den Zweit- und Drittmarken. Ansonsten konnte man von Verbilligungen absehen, da die Güte der Ware durchweg überzeugte und keine fortgeschrittene Gelbfärbung zu schnellen Verkäufen drängte. Lokal verteuerte sich die Zweitmarke marginal um 50 Cent je Karton.

Blumenkohl
Einheimische Offerten dominierten. Belgische Abladungen gab es auf fast allen Märkten, lediglich in Berlin fehlten sie. Stattdessen tauchten in der Hauptstadt französische, polnische und niederländische Chargen auf. Das sommerliche Wetter ließ keine flotten Geschäfte zu. Die Unterbringungsmöglichkeiten waren punktuell so sehr eingeschränkt, dass die Vertreiber Vergünstigungen gewähren mussten, um Bestände zu vermeiden. Nur in München verzeichnete man Verteuerungen, die auf einem begrenzten Sortiment basierten.

Gurken
Verbesserte Unterbringungsmöglichkeiten, umfangreiche an den LEH gebundene Mengen, angestiegene Eingangspreise sowie ein durch die Hitze eingeschränktes Sortiment waren die Ursachen für mitunter sehr steil nach oben tendierende Bewertungen von Schlangengurken. Sämtliche Märkte berichteten von Verteuerungen, die eben auch kräftig ausfielen. Die Geschäfte entschleunigten sich daraufhin. Die niederländischen, deutschen und belgischen Offerten herrschten vor, spanische gewannen insbesondere in München und Frankfurt etwas an Bedeutung, komplettierten aber lediglich die Warenpalette. Die folierten Artikel aus Spanien waren zu leicht und ließen sich daher nur schwer verkaufen. Minigurken stammten aus den Niederlanden, dem Inland, der Türkei und Belgien. Verbilligungen sollten den Zugriff befeuern, was jedoch nicht vollends gelang.

Tomaten
Die Niederlande und Belgien dominierten augenscheinlich das Geschehen. Italien und Deutschland beteiligten sich mit eher spärliche Zufuhren. Die Nachfrage war freundlich und konnte nicht immer befriedigt werden. Summa summarum zogen die Notierungen an. In Frankfurt sollte man beispielsweise für Rispentomaten bis zu 7,50 € je 5 kg bezahlen. Der Umsatz geriet trotz der höheren Bewertungen nicht ins Stocken, bloß in Frankfurt wurde anschließend eine geringere Beachtung verzeichnet. Dort generierten hervorragend ausgefärbte einheimische Früchte genügend Zuspruch: Obwohl recht teuer, konnten sie ohne Probleme umgeschlagen werden.

Gemüsepaprika
Langsam aber sicher schickten sich die spanischen Chargen an, sich an die Spitze des Sortimentes zu setzen, denn ihre Präsenz nahm merklich zu. Da sie günstiger als die vorherrschenden niederländischen Produkte waren, griffen die Kunden gerne auf sie zurück. Verhältnismäßig billige polnische Artikel befanden sich in Berlin im Mittelpunkt der Geschäfte. In Hamburg fehlten die spanischen Abladungen fast gänzlich, sodass die Vertreiber niederländischer Offerten ihre Forderungen anheben konnten. In Frankfurt sollten orange Kultivare bis zu 25,- € je 5-kg-Karton kosten. Hier ließen sich die gelben und roten einheimischen Erzeugnisse zu 3,- bis 4,- -€ je kg flott unterbringen.


Weitere Informationen
Frankfurt
Spanische Satsumas in den Größen 1/2 und 1x wurden zu 10,- bis 20,- € je 10-kg-Steige schnell verkauft. Blattware stand dabei im Fokus. Komplettierende grünschalige Miyagawa aus Italien kosteten 13,- bis 17,- €. Spanische und italienische Kakis generierten zu 2,50 bis 4,- € je kg hinreichend Beachtung. Zu üppig vorrätige Kaktusfeigen aus Italien und blaue türkische Feigen vergünstigten sich. Erster spanischer Brokkoli wurde zu 13,50 € je 5-kg-Kiste gehandelt; deutsche Partien schlug man zu maximal 14,- € je 5 kg um. Auberginen blieben bis Mittwoch mit bis zu 18,- € je 5 kg sehr teuer, zum Wochenschluss bröckelten die Notierungen deutlich ab. Helle und blaue Kohlrabi waren gesucht und mit bis zu 50 Cent je Stück gut bezahlt. Bei Stangenbohnen konnte die Nachfrage mit deutschen Anlieferungen bloß knapp befriedigt werden, Zugänge aus Marokko, Spanien und der Türkei mussten helfen. Für Pfifferlinge in kleinen Sortierungen aus der Region um Kaluga stiegen die Bewertungen auf 11,- bis 17,- € je kg.
Hamburg
Erste italienische Kiwis trafen lose aufgemacht zu 18,- bis 19,50 € je 10-kg-Karton und zu 7,50 € je 3-kg-Steige in gelegter Aufbereitung ein. Die bis dato unangefochtenen Bewertungen der neuseeländischen und chilenischen Importe sanken daraufhin. Weiße und pinkfarbene Honigpomelos aus China kosteten 11,50 bis 12,50 € je 8 bis 12 Stück. Die Notierungen von spanischen Quitten lagen bei 12,- € je 5,7 kg. Für Auberginen aus Spanien musste man 11,50 € je 5-kg-Kollo und für Brokkoli aus Großbritannien 2,40 € je kg bezahlen.
München
Bei Erdbeeren und Himbeeren war die inländische Saison mittlerweile abgeschlossen. Kulturheidelbeeren gab es lediglich in Restmengen. Erste Galiamelonen und Honigmelonen aus Lateinamerika tauchten auf. Feigen aus dem Süden Italiens verteuerten sich durch eingeschränkte Anlieferungen. Die Preise von Chicorée blieben hoch. Einheimische Stangenbohnen wurden von marokkanischen ergänzt. Rosenkohl aus den Niederlanden vergünstigte sich leicht. Kürbisse gewannen an Relevanz. Auberginen und Zucchini aus Spanien komplettierten das Sortiment.
Berlin
Seltene Auberginen aus den Niederlanden wurden inzwischen vor allem durch polnische Abladungen ersetzt. Ab Freitag fanden sich dann auch erste spanische Produkte ein, welche man zu rund 9,- € je 5-kg-Karton veräußerte. Der Umschlag von Stangenbohnen kam praktisch zum Erliegen, da einheimische Artikel wetterbedingt qualitativ nicht mehr überzeugten und spanische sowie italienische Chargen fehlten, weil deren Verkaufszeitraum schon beendet war. Temporär bot ein Händler noch teure Reste an Offerten aus Deutschland sowie aus der Türkei an. Die Kampagne von polnischen Maronenpilzen startete zu 7,- € je kg. Gefragte exklusive Steinpilze aus Osteuropa gewannen zu nur 10,- bis 15,- € je kg an Bedeutung.


Weitere und detaillierte Informationen zu Marktberichte finden Sie über unserem Menüpunkt BLE MARKT- UND PREISBERICHT.

Mit freundlicher Genehmigung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) dürfen wir diesen Text auf der Website zur Verfügung stellen (Menüpunkt "BLE MARKT- UND PREISBERICHT").

Quelle: BLE-Marktbericht KW 38/ 20
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Veröffentlichungsdatum: 24. September 2020