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Obst ernten gegen Lebensmittelverschwendung – das Ernteprojekt "Gelbes Band" ist voll im Gange

Ob Birnen, Äpfel oder Pflaumen – die Obstbäume in Niedersachsen sitzen voll. Damit überschüssige Früchte nicht verderben, nehmen landesweit viele Obstbaumbesitzer*innen an dem Ernteprojekt „Gelbes Band“ teil.

Foto © ZEHN
Bildunterschrift: An rund 70 Standorten in Niedersachsen sind Obstbäume und -büsche mit einem Gelben Band versehen. Diese dürfen ohne Rücksprache mit Eigentümer*innen geerntet werden. Foto © ZEHN

Markiert mit dem Gelben Band stehen Obstbäume und -sträucher allen Selbstpflücker*innen zu Verfügung. Das ZEHN (Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen) initiiert und koordiniert das Projekt in Niedersachsen. Es ist Teil der bundesweiten Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ vom 22. bis 29. September 2020.

Rund 1500 Gelbe Bänder hat das ZEHN seit August an Obstbaumbesitzer*innen in ganz Niedersachsen bisher verschickt. Neben Privatpersonen bestellten auch Vereine und Kommunen Gelbe Bänder und Informationsmaterialien. Vielerorts schmücken die Gelben Bänder bereits Obstbäume und -büsche. So kennzeichnen Obstbaumbesitzer*innen all die Bäume und Sträucher aus ihrem Bestand, deren Früchte sie für Selbstpflücker*innen zur Verfügung stellen. Das Team des ZEHN ist mit der bisherigen Resonanz der Obstbaumbesitzer*innen sehr zufrieden. Weitere Interessenten können aber jederzeit beim ZEHN die Gelben Bänder anfordern. Noch bis in den Oktober hinein dauert die Obsternte mancher Sorten an.

„Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen, an den markierten Stellen kostenfrei für ihren Eigenbedarf zu ernten“, so Rike Bullwinkel, Leiterin des ZEHN. „Natürlich muss sich jeder an ein paar Regeln halten. Das Pflücken erfolgt auf eigene Gefahr und man darf zum Beispiel nicht auf Bäume klettern. Wer diese Regeln beachtet, darf auch ohne Rücksprache ernten.“ Bullwinkel weist dabei auch noch einmal auf Verwechslungsgefahr hin und ergänzt: „Gelbe Bänder können im Obstbau auch andere Funktionen haben, zum Beispiel als Bindematerial, indem sie Bäume beim geraden Wuchs unterstützen.“ Selbstpflücker*innen werden gebeten, nur an Flächen zu ernten, die ausdrücklich mit Bändern vom ZEHN gekennzeichnet wurden. Diese erkennen Selbstpflücker*innen an den begleiteten Aushängen sowie am Material des Bandes. Die vom ZEHN ausgegebenen Bänder sind aus reißfestem Papier, welches in ein bis zwei Jahren verwittert. Im Obstbau werden etwa Schlauchbänder aus Gummi oder Kunststoff verwendet.

Damit sich freigegebene Bäume und Sträucher in der eigenen Umgebung leichter finden lassen, listet das ZEHN alle teilnehmenden Standorte auf der Website www.zehn-niedersachsen.de/gelbesband auf. In den vergangenen Wochen wurde bereits fleißig geerntet. Mit dem Ernteprojekt leistet das ZEHN einen Beitrag in Niedersachsen zur bundesweiten Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“. Die Aktionswoche findet vom 22. bis zum 29. September statt. Die Aktionen in Niedersachsen werden ebenfalls vom ZEHN koordiniert. Rike Bullwinkel und ihr Team möchten das Ernteprojekt in Niedersachsen etablieren, sodass auch in den nächsten Jahren Gelbe Bänder in den Gärten leuchten. „Das ‚Gelbe Band‘ für Streuobstwiesen wurde bereits 2019 in Baden-Württemberg erfolgreich eingeführt. Auch in diesem Jahr wird das Projekt dort weitergeführt“, erklärt Rike Bullwinkel. Dieses Ziel setzt sich das ZEHN ebenfalls.

Weitere Informationen über das Ernteprojekt, die bundesweite Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ sowie eine Liste der Standorte von Obstbäumen mit Gelben Band in Niedersachsen finden sich unter www.zehn-niedersachsen.de

 

Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachsen/Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen - ZEHN

 

Veröffentlichungsdatum: 16. September 2020