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AMI: Gemüseernte in Deutschland erholt sich vom Einbruch 2018

Nach dem witterungsbedingen Einbruch der Freilandgemüseernte in Deutschland im Jahr 2018 wurde 2019 wieder mehr Gemüse geerntet. Dabei spielten im Wesentlichen höhere Erträge eine Rolle, denn die Anbaufläche für Gemüse im Freiland hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Bildquelle: Shutterstock.com Kohl
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Bei einzelnen Kulturen gab es schon Veränderungen. Diese heben sich in der Gesamtbetrachtung allerdings auf. Doch welche Gemüsearten haben besonders stark verloren oder zugelegt?

Aufgrund des trockenen und heißen Sommers 2018 war die Freilandgemüseernte in Deutschland deutlich niedriger ausgefallen als in den Jahren zuvor. Auch der Sommer 2019 war wieder von Witterungsextremen geprägt. Es war erneut lange Zeit trocken, zudem sind die Temperaturrekorde reihenweise gepurzelt. Allerdings waren die Hitzeperioden kürzer als 2018. Zudem gab es 2019 anders als im Jahr zuvor später Regenfälle im Herbst, die insbesondere bei Lagergemüse wie Möhren und Kopfkohl zu späten Zuwächsen und hohen Erträgen geführt haben. Insgesamt haben sich viele Gemüsekulturen im Jahresverlauf 2019 gleichmäßiger entwickelt als im Jahr zuvor. Das zeigt sich nun auch in den Zahlen zur Gemüseernte 2019. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2019 insgesamt rund 3,71 Mio. t Gemüse im Freiland geerntet. Das waren knapp 14 % mehr als im Vorjahr, und auch der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre wurde um knapp 7 % übertroffen.

Gewinner und Verlierer bei der Erntemenge

Das Plus bei der Erntemenge geht 2019 im Wesentlichen auf höhere Erträge zurück. Gerade bei den Lagerkulturen wie Zwiebeln, Möhren und Kopfkohl haben aber auch Flächenausweitungen einen Beitrag zur größeren Ernte geleistet. Entsprechend war das Plus bei der Erntemenge bei Zwiebeln, Weißkohl und Möhren überdurchschnittlich hoch. Aber auch Rosenkohl profitierte von den besseren Bedingungen. Weitere Gemüsearten mit deutlich größerer Erntemenge als im Vorjahr waren Rotkohl, Rote Bete und Porree.

Es gab allerdings auch Gemüsearten, bei denen die Erntemenge 2019 hinter der des Vorjahres zurückgeblieben ist. Dazu gehören vor allem Stangenbohnen, Feldsalat, Radicchio, Bundzwiebeln, Einlegegurken und Grünkohl. Beim Spargel blieb die Erntemenge letztlich doch nur geringfügig hinter der des Vorjahres zurück.

Analysen und Hintergrundinformationen zu den Obst- und Gemüsemärkten

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Quelle und Copyright: AMI-informiert.de (AMI, 20.03.2020)

 

Veröffentlichungsdatum: 23. März 2020