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70. Internationale Kartoffel-Herbstbörse: Positive Stimmung, jedoch teilweise verhalten aufgrund von Unsicherheiten

Die Rohstoffsicherung und die Leistungsfähigkeit des Kartoffelhandels sowie künstliche Intelligenz in der Kartoffelwirtschaft waren die dominanten Themen auf dem jährlichen Branchentreffen des DKHV in Hamburg.

Foto: DKHV)
Teilnehmer der Podiumsdiskussion: v.l.n.r. Moderator Dr. Sebastean Schwarz, Karl Ohligs, Stefan Seegers, Thomas Herkenrath, Patrick Walther, Ferdinand Buffen, Moderatorin Dr. Karen Willamowski (Foto: DKHV)

Die 70. Internationale Kartoffel-Herbstbörse, veranstaltet und getragen vom Deutschen Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV), brachte am 19. September die gesamte kartoffelbezogene Wirtschaft zusammen. DKHV-Präsident Thomas Herkenrath begrüßte Aussteller, Ehrengäste, alle Teilnehmende sowie die anwesende Presse. Er dankte für das große Interesse und das Engagement der 17 ausstellenden Firmen, darunter Abpacker, Züchter, Erzeuger, Hersteller von Verpackungsmaterial und Kartoffeltechnikproduzenten.

Welche Rolle Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) bereits heute und insbesondere zukünftig in der Kartoffelwelt spielen wird, zeigte KI-Experte und Bitkom-Dozent Patrick Walther. Er hielt eine Keynote zu diesem Thema und beleuchtete die Einführung von KI in der Kartoffelproduktion sowie relevante Anwendungsbereiche für den Kartoffelhandel. KI und Smart Farming haben das Potenzial, die Produktions- und Handelspraktiken von Lebensmitteln grundlegend zu verändern. Branchenvertreter tauschten sich intensiv über Themen wie smarte Ernteüberwachung, KI gestützte Kartoffelsortierer und Vorhersagemodelle aus. Walther betonte die Herausforderung, Forschungsergebnisse effektiv in die Praxis zu übertragen, und der DKHV e.V. steht bereit, als Wegbereiter in dieser Branche zu fungieren.

Das neue Format der Podiumsdiskussion zum Thema "Rohstoffsicherung und die Leistungsfähigkeit des Kartoffelhandels" weckten großes Interesse im Publikum. Hier diskutierten die Gäste mit dem Panel die wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Besondere Diskussionsschwerpunkte waren die neuen EU-Rechtsvorschriften und nationale Gesetzgebungen, die hohe Anforderungen an die Pflanzkartoffelproduktion stellen, sowie der verstärkte Wettbewerb der Ackerkulturen.

Die Herbstbörse gilt als maßgebliches Konjunkturbarometer für die Kartoffelwirtschaft. Die Stimmung war insgesamt positiv, jedoch teilweise verhalten aufgrund von Unsicherheiten wie Wetterveränderungen, Qualität der Kartoffelernte und Verfügbarkeit von Pflanzkartoffeln. DKHV-Präsident Herkenrath dankte allen Referenten und Mitgliedern, ohne die das aktive Verbandsleben nicht gegeben wäre.
Er resümierte: „Die anhaltenden Regenfälle der letzten Wochen haben unseren Kartoffelbeständen glücklicherweise noch Zuwachs beschert, und wir gehen daher von einer durchschnittlichen Erntemenge aus. In diesem Zusammenhang werden Industriesorten voraussichtlich eine bessere Versorgungslage aufweisen als Speise- und Pflanzkartoffeln. Da noch viele Flächen gerodet werden müssen, ist es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh, um eine endgültige Bewertung der Gesamtsituation abzugeben. Die Qualität und Stabilität unserer Lagerbestände werden letztendlich entscheidend sein, um festzustellen, welche Mengen für die Vermarktung überhaupt zur Verfügung stehen.“

Die vielen Diskussionen am Abend zeigten, dass die Themen für die Veranstaltungen gut gesetzt waren. Nun schauen alle mit großen Erwartungen auf den Internationalen Berliner Kartoffelabend am 6. Februar 2024 in Berlin.

Quelle: DKHV e.V.

Veröffentlichungsdatum: 26. September 2023